Formel E

Zweitbester Champion nach 7 Rennen: Dennis legt mit 3 Podien in Folge Grundstein zur Titelverteidigung

Tim Neuhaus

Tim Neuhaus

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Nach dem Misano E-Prix ist Jake Dennis punktgleich mit Pascal Wehrlein, dem derzeitig Führenden der Formel-E-Fahrerwertung. In Italien konnte der Brite trotz nicht optimaler Qualifikationen erneut seine Konstanz zeigen. Zwei zweite Plätze sorgten am vergangenen Wochenende für die beste Punkteausbeute aller Fahrer. Auch im ewigen Vergleich der bisherigen Formel-E-Meister steht er sehr gut da. Dennis spricht trotz 36 Punkten von schwierigen Rennen in Misano und mitunter Effizienz- und Balance-Problemen des Andretti-Boliden.

Das Rennwochenende an der italienischen Küste war gerade im Qualifying eine erhebliche Schwierigkeit für das Andretti-Team. Dennis qualifizierte sich im ersten Rennen nur auf dem 17. Startplatz und auch am Sonntag nur auf Platz 9. Auch für Norman Nato lief es mit den Plätzen 11 und 16 nicht besser. Gerade zum Werksteam-Porsche von Pascal Wehrlein war Andretti weit entfernt.

Dennis beeindruckt mit zwei enormen Aufholjagden aufs Podium

Bei der schlechten Qualifying-Pace spielte es dem US-amerikanischen Team in die Karten, dass ein guter Startplatz in Misano fast gänzlich wertlos war. In kürzester Zeit tauschten die Fahrer untereinander ihre Plätze und auch die Führung. Mit etwas Finesse war auch Dennis schleunigst ins vordere Feld gespült. Vor allem die letzten Runden und gerade der Energiehaushalt waren entscheidend.

Das Energiemanagement machte dem Briten das Rennen komplizierter, als es von außen wahrnehmbar war: "Die Balance des Autos war schlecht, und somit auch die Energieeffizienz." Seine Bemühungen um die Energie zahlten sich am Ende aus. Entscheidend war aber auch ein Rennen ohne Zwischenfälle, was Dennis im Gegensatz zu seinem Teamkollegen und vielen anderen gelang. So ist er mit der Punkteausbeute sehr zufrieden: "Ich bin wirklich froh über die zweiten Plätze an so einem komplizierten Wochenende."

Interessante Statistik: In zehn Jahren Formel E hat Dennis die zweitbeste Punkteausbeute aller bisheriger Champions nach sieben Rennen. Somit hat er auch mehr Punkte als Jean-Eric Vergne in Saison 5, als jener seinen Titel verteidigen konnte. Nur Sebastien Buemi hatte mit fünf Siegen in Saison 3 mehr Punkte (132), sollte aber die Meisterschaft in den letzten Läufen der Saison an Lucas di Grassi verlieren. Mit Dennis' 89 Zählern - gleich viele wie Wehrlein - ist seine Mission Titelverteidigung bisher auf einem guten Weg.

Rennen in Misano besser als die Rennen der Formel 1

Während sich viele Fahrer kritisch über die "Peloton"-Rennen in Italien äußerten, ist Dennis anderer Meinung. Er fand Misano sogar besser Tokio: "Ich mag solche Rennen - anders als in Tokio, wo genau das Gegenteil der Fall war, und wo es öde für die Fans werden kann. Sobald du den zweiten Attack-Mode absolviert hast, weißt du, auf welchem Platz du landest. Da war Misano doch etwas aufregender." Dennoch: Auch in Japan lief es mit Platz 5 in der Qualifikation und Platz 3 im Rennen gut für den amtierenden Weltmeister.

"Gerade im Hinblick auf die Formel 1 ist es gut, wenn wir mehr Spannung bieten, anstatt in einer Reihe hintereinander herzufahren", findet Dennis - auch wenn Misano noch lange nicht perfekt sei: "Das größte Problem der Strecke ist die Schikane. Portlands erste Schikane ist wesentlich besser gelöst". Dennoch sei das US-Rennen auch im "zu extrem" gewesen.

Der mehrfache Rennsieger freut sich nun bereits auf das Rennen am kommenden Wochenende. Am 27. April kehrt die Formel E zurück in das Fürstentum Monaco, das in den vergangenen Jahren für großartige Rennen sorgte. "Monaco letztes Jahr war perfekt!", so Dennis.

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