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24 Stunden von Le Mans: ACO benennt Chassis- & Antriebshersteller für geplante Wasserstoff-Klasse

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

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Die Pläne für die Wasserstoff-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans nehmen Gestalt an. Nach einem Ausschreibungsprozess wurde das Schweizer Unternehmen GreenGT in der vergangenen Woche offiziell mit der Produktion der einheitlichen Antriebsstränge für die Brennstoffzellen-Prototypen beauftragt. Der Automobile Club de l'Ouest (ACO) bestätigte zudem Oreca und Red Bull Advanced Technologies, ein Ableger des Formel-1-Teams, als Konstrukteure für die ebenfalls einheitlichen Chassis.

GreenGT arbeitet bereits seit zwei Jahren mit dem Projekt "MissionH24" zusammen, das ab 2024 mit dem Rennteam H24 Racing den Einstieg in die neue Wasserstoff-Klasse in Le Mans plant. Für ACO-Präsident Pierre Fillon ist der Auftrag zur Planung eines Einheitsantriebs damit keine Überraschung: "GreenGT war für uns die logische Wahl. Wir arbeiten schon seit vielen Jahren zusammen und sind davon überzeugt, dass die Expertise aus dem MissionH24-Projekt den anderen Teams der Klasse helfen kann. Unsere Wasserstoff-Kategorie nimmt jetzt wirklich Gestalt an."

GreenGT wird allen an der Wasserstoff-Klasse interessierten Teams ein vollständiges Antriebspaket zur Verfügung stellen, bestehend aus Batterien, Elektromotoren und Getrieben. Die Teams sollen anfänglich "nur" Entwicklungsfreiheiten für den Brennstoffzellen-Stack bekommen, das Herzstück der Wasserstoff-Boliden. Hierzu zählen neben der Brennstoffzelle auch Kompressoren und das Kühlsystem. Der Treibstoff-Tank wird von der Firma Plastic Omnium zur Verfügung gestellt.

Oreca & Red Bull entwerfen Chassis

Für die Konstruktion der Einheits-Chassis bekommt der ACO Unterstützung vom Sportwagenhersteller Oreca. Das französische Team wird sich für die Planung der Fahrwerke mit Red Bull Advanced Technologies (RBAT) zusammentun, dem Technologie-Ableger des erfolgreichen Formel-1-Teams. Oreca will hierfür sein Design-Büro, seine Produktionsstätten und sein Langstrecken-Know-how einbringen, Red Bull seine Stärken aus dem Design von Formel-1-Boliden.

"Ich freue mich sehr darüber, dass wir mit unserem Partner Oreca ausgewählt wurden, um das Konzept für die Wasserstoff-Rennautos in Le Mans zu entwerfen", erklärt der RBAT-Geschäftsführer und Formel-1-Teamchef Christian Horner. "Red Bull Advanced Technologies ist bestens für diese Herausforderung ausgestattet. Die Wasserstoff-Klasse in Le Mans bietet einen spannenden Blick in die Zukunft des nachhaltigen Rennsports."

Langjährige Prototypen-Erfahrung für H2-Kategorie

Oreca ist bereits seit mehreren Jahren im Prototypen-Geschäft aktiv und gehörte in den vergangenen Jahren neben Dallara, Onroak und Riley/Multimac zu den vier LMP2-Herstellern in der Langstrecken-WM. Ab 2021 ist Oreca mit dem Alpine A480 zudem in der leistungsstärksten WEC-Klasse, den Hypercars, vertreten.

"Wir lieben Herausforderungen und große Veränderungen. In einem solchen Projekt können wir unsere Talente voll ausleben", findet Oreca-Präsident Hugues de Chaunac. "Mit den LMH- und LMDh-Klassen startet der Langstreckensport in eine faszinierende neue Ära, sowohl sportlich als auch technisch. Wir sind sehr stolz darauf, dass der Automobile Club de l'Ouest uns neben Red Bull Advanced Technologies für dieses zukunftsweisende Projekt ausgewählt hat."

Im Zuge einer Modernisierung soll bis 2023 die nötige Wasserstoff-Infrastruktur im Fahrerlager der Rennstrecke an der Sarthe installiert werden, über die die H2-Boliden getankt werden können. 2024 soll erstmals ein ausschließlich mit Wasserstoff betriebenes Elektroauto am Langstrecken-Klassiker teilnehmen.

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