E-Serien

50 Knoten mit Elektro-Antrieb: E1 Series präsentiert RaceBird-Tragflügelboot & Rennkalender-Pläne

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

RaceBird-Launched

Die elektrische Speedboot-Rennserie E1 hat ihr Tragflügelboot namens "RaceBird" präsentiert. In einem Online-Launch gewährten die Seriengründer Alejandro Agag und Rodi Basso einen ersten Blick auf das ausschließlich elektrisch angetriebene Boot. Ein erstes Rennen soll 2023 ausgetragen werden.

Der am Montag präsentierte Entwurf des Boots stammt aus der Feder der norwegischen Designerin Sophi Horne sowie der von ihr geleiteten Firma SeaBird Technologies. Dank eines batterieelektrischen Antriebs, einem Karbonfaser-Chassis und seinem futuristischen Design soll der RaceBird Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 50 Knoten (93 km/h) erreichen können.

"Die E1-Series wird ein fantastisches Sportspektakel", ist sich Alejandro Agag sicher. Der Spanier war bereits an den Gründungen der Formel E und Extreme E maßgeblich beteiligt. "Wir haben eine Marktlücke für elektrischen Motorsport im Wasser erkannt, wollen aber auch vor Ort Veränderungen bewirken. Wie die Formel E und Extreme E wird auch die E1 Series Aufmerksamkeit für elektrische Technologien generieren. Wir wollen den Sport als Plattform nutzen, um Marinetechnologien zu revolutionieren."

An allen Stationen des E1-Kalenders wird die Rennserie unter anderem Ladestationen installieren, die von Bootsbesitzer:innen genutzt werden können, um ihre privaten E-Boote aufzuladen. Die Infrastruktur wird gemeinsam mit dem Public-Investment-Fund (PIF) finanziert, den die Serie am Montag als Anteilseigner vorstellte.

Das RaceBird-Tragflügelboot existiert derzeit lediglich in digitaler Form. In Vorbereitung auf Testfahrten im Winter 2021/22 soll allerdings schon in wenigen Monaten ein erster Prototyp gebaut werden.

Mit einem erwarteten Gesamtgewicht von 800 Kilogramm wiegen die in Pisa (Italien) gebauten RaceBirds deutlich weniger als die als Vorbild herangezogenen Katamarane in der SailGP-Serie und sind mit einer Länge von nur drei Metern auch deutlich kleiner. Durch ihre spezielle Bauweise sollen sich die RaceBirds bei voller Fahrt rund einen halben Meter aus dem Wasser erheben und mit dem Rumpf über den Wellen gleiten.

"Wir wollen uns immer weiterentwickeln", erläutert E1-Geschäftsführer Rodi Basso die technologische Vision der E1 Series. "Der Zeitrahmen, den wir uns selbst gegeben haben, schränkt uns mit Blick darauf etwas ein. Wir sind allerdings angetrieben vom Konzept der gegenseitigen Unterstützung zwischen verschiedenen Industriesektoren."

Basso weiter: "Wir nehmen also alles, was wir in der High-End-Automobilindustrie, im Motorsport, im Segelsport und in der Motonautik gelernt haben, und vereinen die besten Technologien in unseren RaceBirds. Damit werden wir von Anfang an ein Vorreiter für die Industrie sein."

Technische Daten des RaceBirds

Länge 7 Meter
Länge Tragflügel 0,5 Meter
Breite 2 Meter (inkl. Tragflügel: ca. 3 Meter)
Leistung max. unbekannt
Motor unbekannt
Höchstgeschwindigkeit 50 Knoten (92,6 km/h)
Beschleunigung 0-100 km/h unbekannt
Gewicht 800 kg
Chassis Karbon-Tragflügelboot (SeaBird Technologies)

 

"Technologie ist ein Katalysator für Wandel", führt Basso aus. "Dabei muss sie aber nicht der einzige Protagonist des Narrativs sein. Unsere Vision konzentriert sich genauso auf den Zustand der Flüsse, Seen und Ozeane. Das wird sich auch in unseren Rennen widerspiegeln. Wir wissen um die Dringlichkeit und wollen zu besseren Wasserbedingungen beisteuern, um die Marineindustrie in die Zukunft zu begleiten."

UIM-Präsident: "E1 wird unsere neue Flaggschiff-Kategorie"

Die Rennen der E1 Series werden unter der Schirmherrschaft der Union Internationale Motonautique (UIM) ausgetragen, vergleichbar mit der FIA im Automobilsport. Für UIM-Präsident Raffaele Chiulli markiert der Launch der Serie den Start in eine neue Ära des Powerboat-Rennsports.

"Die E1 wird unsere neue Flaggschiff-Kategorie", sagt Chiulli, "sie wird aufregend, unterhaltsam und umweltfreundlich. Diese Initiative ist einzigartig, weil wir Erfahrungen aus der Automobil- und Marineindustrie mit Technologien aus dem Segelsport vereinen."

"Ich bin überzeugt davon, dass die E1 Series signifikante Verbesserungen bei Powerboat-Technologien bewirken und umweltbewussteres Verhalten bewerben wird. Ich glaube, dass die UIM E1 Series im Powerboat-Sport das Gleiche erreichen kann, was Alejandro Agag schon im Motorsport mit der Formel E und Extreme E geschafft hat."

10 Rennen im Jahr 2023 geplant - auch im Extreme-E-Rahmenprogramm

In der ersten Saison der E1 sollen bis zu zwölf Teams an den Start gehen. Jeder Rennstall wird voraussichtlich zwei Boote erwerben: Eines von ihnen soll an den "Solo-Veranstaltungen" der E1 Series in europäischen Häfen teilnehmen, das andere gemeinsam mit der Extreme E an die entlegensten Rennlocations der Erde reisen.

Ein Termin für die erste E1-Veranstaltung steht derzeit noch nicht fest. Die Serienverantwortlichen rechnen jedoch mit mindestens zehn Rennen im Jahr 2023, von denen mindestens fünf im Rahmenprogramm der Extreme E stattfinden sollen.

Weitere Informationen zur UIM E1 World Electric Powerboat Series findest du auf der neuen E1-Themenseite in unserem Wiki-Bereich.

VIDEO: Der Launch der E1 Series im Re-Live

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 6 plus 7.