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Bentley baut elektrischen Continental GT3, doch Einstieg in FIA Electric GT eher unwahrscheinlich

Svenja König

Svenja König

Bentley-Continental-GT3

Der britische Premium-Automobilhersteller Bentley arbeitet offenbar an einer elektrischen Version seines Continental GT3. Dabei handelt es sich um ein von der Tuning-Schmiede Ray Mallock Limited (RML) gebautes Entwicklungsfahrzeug, das möglicherweise ab 2023 Teil der neu gegründeten FIA Electric GT werden könnte.

Wie 'Autosport' berichtet, basiert das Entwicklungsauto auf der ersten Generation des Continental GT3, mit dem Bentley von 2013 bis 2018 im konventionellen Motorsport, also mit Verbrennungsmotor, unterwegs war. Bis zum vergangenen Jahr nahm der britische Hersteller dann mit dem Nachfolgermodell unter anderem an der Intercontinental GT Championship teil. 2020 beendete Bentley - auch bedingt durch die Corona-Pandemie - das werkseitige Engagement im Motorsport.

Bentley bestätigte nun die Existenz des Autos und das Entwicklungsprojekt sowie Überlegungen, wie man sich zukünftig im Motorsport aufstelle. Dabei schaue man sich mehrere Serien und Konzepte an, so Bentley Motorsport-Chef Pauk Williams. Ein Einstieg in die FIA Electric GT ist dabei eine von mehreren Optionen.

"Es wäre dumm, wenn wir so etwas nicht ausprobieren würden", sagt Williams über das Entwicklungsauto. "Wir sind Teil der Arbeitsgruppe der eGT, dafür haben wir einige Computer-Studien und einige mit richtiger Hardware durchgeführt. Aber alles, was wir uns anschauen, hat Vor- und Nachteile."

Das Konzeptfahrzeug wurde zum Großteil von der Tuning-Schmiede RLM gebaut, die bereits mehrere elektrifizierte Projekte bestritten haben. So baute das Team für die 24 Stunden von Le Mans 2014 für Nissan den Zedoc RC hybrid oder den EP9 für Nio, der 2017 auf der Nordschleife in 6:45 Minuten einen neuen Rekord für Elektrofahrzeuge aufstellte.

Electric GT erfüllt "nicht alle Voraussetzungen"

Nichtsdestotrotz erfülle die FIA Electric GT noch "nicht alle Voraussetzungen", die sich Bentley gesetzt habe, um wie Porsche 2030 eine rein elektrische Fahrzeugflotte aufzustellen. Die Electric GT stellt sich mit einem Konzept aus 45-minütigen Rennen und einem Schnellladeboxenstopp auf.

Stattdessen würde sich die VW-Tochter am ehesten einer elektrischen Langstreckenmeisterschaft anschließen. "Langstreckenrennen sind unsere Heimat. Das lieben wir und das zieht uns als Marke an. Wenn es eine voll elektrische Langstreckenserie geben würde, wären wir höchstwahrscheinlich dabei", so Williams.

Eine Entscheidung, wie sich das Unternehmen künftig aufstellen wird, ist noch nicht gefallen und auch in den nächsten Wochen nicht zu erwarten. "Wir sind nicht hundertprozentig von einer Option überzeugt, sodass wir uns morgen einer neuen Serie anschließen würden", schließt Williams.

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