E-Serien

Bericht: E1 Series plant Boot-Rennen in Monaco, London & Zürich sowie im Extreme-E-Rahmenprogramm

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Sea-Blurry-Ocean-E1-Powerboats

Alejandro Agag gilt im Motorsport inzwischen als Tausendsassa. Nach der Gründung und dem Aufbau der Formel E zog sich der Spanier 2019 aus dem Tagesgeschäft der Elektroserie zurück, um sich auf sein neues Projekt, die Extreme E, zu fokussieren. Nach der Elektrifizierung von Formel- und SUV-Fahrzeugen soll mit Agags "E1 Series" als nächstes eine Speedboot-Serie an den Start gehen.

Der Spanier unterstützt die geplante Rennkategorie als nicht-exekutiver Vorstandsvorsitzender seit der ersten Stunde. Die Leitung der Serie liegt hingegen in den Händen des ehemaligen NASA- und Formel-1-Beraters Rodi Basso. Ein Team um den Italiener entwickelt derzeit einen Speedboot-Prototypen mit dem Namen "RaceBird", dessen Design im September 2020 der Öffentlichkeit präsentiert wurde.

Die Rennkategorie will bei ihren Veranstaltungen auf die Umweltprobleme der Ozeane, Flüsse und Seen aufmerksam machen. Passend hierzu soll ein erstes Modell des Tragflügelboots zum Anlass des Weltozeantags bereits am 7. Juni kommende Woche präsentiert werden.

"Wir müssen diese Schiffbau-Technik nutzen, weil es beim Design eines elektrischen Schnellboots zahlreiche Herausforderungen gibt. Das gilt insbesondere in puncto Volumen und Gewicht", erklärt Basso unseren Kolleg:innen von 'Alt-Drive'. "Der RaceBird ist etwas ganz Besonderes, denn wir wollen in unserer Serie drei Technologiepfade vereinen: Segelsport, Motorboote und Motorsport. Mein Traum ist es, dass auch Personen aus diesen drei Feldern an den Rennen teilnehmen werden."

E1 Series an Bord der St. Helena zu den Rennen?

Ähnlich wie beim Großteil der Formel-E-Saison 2021 könnten die E1-Rennen als 2-Tages-Veranstaltungen ausgetragen werden. Einem Freien Training am Freitag würden das Qualifying und die Rennen am Samstag folgen. Mindestens ein Lauf soll dabei im Hafen einer Stadt abgehalten werden, ein weiterer könnte parallel zur Extreme E stattfinden.

Hierfür müsste die E1 Series voraussichtlich zwei "Sets" der RaceBirds produzieren, die getrennt voneinander zu den Austragungsorten transportiert werden. Laut 'Alt-Drive' könnte ein Teil des Equipments ebenfalls an Bord der St. Helena transportiert werden, dem "schwimmenden Fahrerlager" der Extreme E.

"Unser Ziel ist es, ein Rennen in Grönland auszutragen", beschreibt Basso. "Man muss sich nur vorstellen, welche Bilder es in diesen Gewässern mit den Eisbergen im Hintergrund geben könnte. Das wäre ein einzigartiges Sportevent. Von dort aus könnten wir vielleicht über Kanada, New York und Brasilien zurück in den Mittleren Osten reisen - das ist die Route, die wir gern zusammen mit der Extreme E auf der St. Helena zurücklegen würden."

"Die Kulisse der Rennen wird sehr wichtig", weiß Basso. "Wir träumen von Städten wie Stockholm, Venedig oder vielleicht sogar eine Stadt in der Schweiz wie Zürich oder Genf."

Auch ein E1-Rennen in Monaco gilt derzeit als realistische Option. Bereits die Gründung der Rennkategorie, die unter dem Schirm des Weltverbandes für motorisierten Wassersport (UIM) ausgetragen werden soll, wurde im Yachthafen des Fürstentums verkündet. Ein erster Entwurf des Rennkalenders steht bislang allerdings ebenso wenig wie der Termin für das erste E1-Event.

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