"Einheitsfahrzeuge sind ein No-go" - BMW erteilt Absage an möglichen MotoE-Einsatz
Tobias Bluhm
Während die Elektrifizierung im Automobilsektor in hoher Geschwindigkeit voranschreitet, hinkt der Motorradbereich nach wie vor hinterher. Im Rennsport gibt es bislang lediglich im MotoE-Weltcup ein elektrisches Motorradprojekt, bei dem jedoch ausschließlich einheitliche Bikes eingesetzt werden. Durch die technologischen Beschränkungen ist die Rennserie momentan für Hersteller wie BMW unattraktiv.
"Darüber denken wir nicht nach. Eine Serie mit Einheitsfahrzeugen ist für uns ein No-go", stellt Markus Schramm, Geschäftsführer von BMW Motorrad, klar. Bei 'Motorsport-Total.com' führt er aus: "Für uns ist entscheidend, die technische Kompetenz voranzutreiben. Deshalb würden wir nie in solch eine Serie einsteigen. Das ist kein Thema."
In der MotoE sind alle Teams verpflichtet, das von Energica entworfene "Ego Corsa"-Motorrad einzusetzen. Die Bikes werden von einem 110 kW starken Elektromotor angetrieben und sind damit ähnlich leistungsstark wie aktuelle Moto2-Maschinen. Sie erreichen Spitzengeschwindigkeiten von etwa 260 km/h.
Schramm denkt trotz der Absage an die MotoE, dass "auch im Motorradbereich die E-Mobilität kommen wird." Er vertraue dabei auf eine Koexistenz zwischen elektrischen und Verbrenner-Antrieben.
"Skeptisch, dass wir eine Formel E im Motorradsport sehen werden"
"Wir pushen auch sehr stark für E-Fuels, weil wir denken, dass sie eine große Chance für den Motorradbereich sind, um klimaneutral zu sein. Diese Chance sollte man aus ideologischer Verbohrtheit nicht auslassen", findet der Manager.
"Deshalb glaube ich an eine Koexistenz von Verbrennern und Elektrofahrzeugen. Ich bin skeptisch, dass wir eine Formel E im Motorradsport sehen werden. Aber ich weiß es nicht." Für BMW ist nach dem Ausstieg aus der Formel E im August zunächst einmal Schluss mit vollelektrischem Motorsport. Zumindest werden die Bayern aber ein weiteres Jahr den US-Rennstall Andretti mit E-Antrieben versorgen.
Die MotoE hat indes gerade ihr drittes Meisterschaftsjahr zu Ende gebracht. Am Finalwochenende im italienischen Misano setzte sich schließlich - wie schon im Vorjahr - der Spanier Jordi Torres durch und krönte sich zum Champion.
1 Kommentare
Helmut ·
Die MotoE ist leider der Beweis, dass da im 2Rad Sektor noch viel fehlt. Und dass Gewicht doch etwas ausmacht, auch wenn das von vielen E-vangelisten immer in Abrede gestellt wird.
Die MotoE ist am Leistungsniveau der Moto2 (inkl. der Topspeed). Trotzdem sind sie bei den Rundenzeiten auf Moto3 Niveau. Und das auf schnellen Strecken wie Spielberg als auch auf technisch anspruchsvolleren wie Misano
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