Elektrische Rallyecross-Serie RX2e überarbeitet Rennkalender 2021 & absolviert Testrennen in Höljes
Tobias Bluhm
Ehe die Spitzenklasse der Rallyecross-WM im Jahr 2022 elektrifiziert wird, sollen in der RX2e-Meisterschaft erste Erfahrungen mit vollelektrischen Rallyecross-Fahrzeugen gesammelt werden. Aufgrund von Einreisebeschränkungen in Norwegen wurde die Auftaktveranstaltung der neuen FIA-Serie allerdings nun erneut verschoben. In Höljes absolvierte die RX2e dennoch einen ersten "Showrun".
Das erste RX2e-Rennen sollte ursprünglich auf der legendären Hell-Strecke in Norwegen starten. Durch Einreisebeschränkungen und aufgrund fehlender Alternativtermine mussten die Serienverantwortlichen das Auftaktrennen jedoch abermals verschieben. Für die RX2e war es schon die zweite Kalender-Anpassung innerhalb von wenigen Monaten.
Anstelle von Hell soll die Saison nun am 23./24. Juli in Spanien auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya beginnen. Das zweite Event findet am 31. Juli und 1. August auf dem Nürburgring statt, ehe die Teams an einem neuen Termin nach Höljes in Schweden reisen. Der Kurs in Värmland sollte am 2./4. Juli ursprünglich die zweite Station im Rennkalender 2021 bilden.
In der Hoffnung darauf, zumindest eine begrenzte Menge an Zuschauer:innen zuzulassen, wurde das Event jedoch auf den 21./22. August verschoben. Anschließend kehrt die RX2e zu ihrem ursprünglichen Kalender mit Rennen in Loheac (Frankreich) und Spa-Francorchamps (Belgien) am 3./5. September beziehungsweise 9./10. Oktober zurück. Alle fünf Events finden im Rahmenprogramm der Rallyecross-Weltmeisterschaft WRX statt.
Der neue Rennkalender 2021 der elektrischen Rallyecross-Serie RX2e
Saisonlauf | Datum | Ort |
1 | 23./24. Juli | Barcelona, Spanien |
2 | 31. Juli / 1. August | Nürburgring, Deutschland |
3 | 21./22. August | Höljes, Schweden |
4 | 3./5. September | Loheac, Frankreich |
5 | 9./10. Oktober | Spa-Francorchamps, Belgien |
"Es ist zwar unglaublich enttäuschend, dass wir in der ersten Saison der FIA RX2e-Meisterschaft nicht in Norwegen fahren können, aber wir freuen uns über unseren überarbeiteten Kalender", sagt RX2e-Projektmanager Pere Gonzalez. "Wir werden hoffentlich in der Lage sein, die Fans irgendwann während der Saison wieder an der Strecke begrüßen zu können."
Hansen, Kristoffersson & Eriksson gewinnen Testrennen in Höljes
Einen ersten Vorgeschmack der RX2e bekamen einige Fahrer am vergangenen Wochenende. Bei der "Superteam Challenge" in Höljes, die im Rahmen der RallyX Nordic stattfand, duellierten sich in sechs Heats unter anderem die Rallyecross-Fahrer Andreas Bakkerud und Sebastian Eriksson mit den auch aus der Extreme E bekannten Piloten Johan Kristoffersson (RXR), Timmy Hansen (Andretti United) und Kevin Hansen (JBXE).
"Elektro ist die Zukunft des Rallyecross", ist Kevin Hansen nach dem Testrennen überzeugt. "Diese Autos sind unglaublich. (Die RX2e) ist eine neue Herausforderung, und man kann viele verschiedene Dinge mit dem Setup machen, obwohl wir alle das gleiche Auto fahren. Alle, die sagen, dass Elektro-Rennen langweilig sein würden, lagen so falsch!"
Auch Andreas Bakkerud, WRX-Vizemeister 2019, nahm am Höljes-Testrennen teil. Neben einigen Läufen im RX2e-Auto schaffte er es mit einem vollelektrischen Ford Fiesta MK8 zudem erstmals in der RallyX-Hauptveranstaltung ins Finale der Supercars-Klasse. "Der Sprung von einem Elektroauto ins andere war schwer, weil diese Fahrzeuge wirklich einzigartig sind", sagt Bakkerud.
"Als Rennfahrer sollte man aber immer offen sein, wenn man die Möglichkeit hat, ein Rennen zu fahren oder etwas Neues zu testen. Wenn du eine Gelegenheit bekommst, kannst du nur ein besserer Fahrer werden, wenn du ja sagst. Ich bin für alles offen."
Der Sieg im inoffiziellen Höljes-Demolauf der RX2e ging an das Trio Kristoffersson/Hansen/Eriksson, die die Heats abwechselnd bestritten. Projektmanager Gonzalez freut das positive Feedback der Fahrer: "Besonders ermutigend war es zu hören, wie ein so hochkarätiges Fahrerfeld von der Leistung der Autos beeindruckt war. Die Zukunft des Rallyecross ist elektrisch, und diese Veranstaltung war ein kleiner Schritt auf diesem Weg."
Im Anschluss an das Testrennen absolvierten die Rallyecross-Fahrer Pepe Arque, Pablo Suarez, Nils Andersson und Linus Östlund ein weiteres RX2e-Testprogramm, das allerdings nicht mehr im Rahmen der RallyX Nordic stattfand. QEV Technologies, die für die Entwicklung des 250 kW starken Autos verantwortlich zeichnen, sammelten dabei weitere Fahrzeugdaten.
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