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GALERIE: Roborace enthüllt autonome Rennwagen-Revolution

Timo Pape

Timo Pape

Roborace, die erste autonom fahrende Rennserie der Welt, hat ihr reales Auto enthüllt. Auf dem Mobile World Congress in Barcelona präsentierten Formel-E-Boss Alejandro Agag, Roborace-CEO Denis Sverdlov und -Chefdesigner Daniel Simon am Montagnachmittag das revolutionäre Robocar, das schon bald das Rahmenprogramm der Formel E bereichern wird.

Der fahrerlose Rennwagen wird 975 Kilogramm wiegen, 4,8 Meter lang und 2 Meter breit sein. Die Batterie des Robocars hat eine Leistung von 540 kW (734 PS). Insgesamt vier Elektromotoren an Bord leisten jeweils 300 kW, wodurch Geschwindigkeiten von mehr als 320 km/h erreicht werden sollen - auf den engen Straßenkursen der Formel E (!). Zum Vergleich: Die Elektroautos der Einsitzer-Serie bringen derzeit eine Maximalleistung von 200 kW und eine abgeregelte Höchstgeschwindigkeit von 225 km/h auf die Straße. Beschleunigen soll das Robocar in weniger als 2 Sekunden von null auf 100 km/h.

Für die sichere Navigation auf der Rennstrecke soll ein ganzes Arsenal an Sensoren sorgen: 5 Lidar, 2 Radar, 18 UItraschall-Sensoren, 2 optische Geschwindigkeitssensoren, 6 KI-Kameras und GNSS. Als "Gehirn" des Robocars dient der Drive PX2 von Nvidia, der bis zu 24 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde leisten kann. Er soll später von den Ingenieuren der verschiedenen Roborace-Teams ausgereizt werden, um komplexe Algorithmen zu realisieren.

In der ersten Roborace-Saison werden insgesamt zehn Teams mit identischen Autos antreten. Den Unterschied soll die Software zum autonomen Fahren machen. Das Launch-Auto hat bereits die Logos vieler Serienpartner aufgeklebt: Lego, Visa, DHL, Allianz, Nvidia, Charge und Michelin. Die Partnerschaft mit Allianz war erst wenige Stunden vor der Robocar-Präsentation verkündet worden.

Wann genau das Robocar erstmals vor Publikum auf die Strecke gehen wird, ist noch nicht klar. "Später in diesem Jahr", heißt es in der offiziellen Pressemitteilung - also in jedem Fall noch 2017. Zunächst will Roborace mit seinen bereits bekannten Entwicklungsfahrzeugen namens Devbot weitermachen. Dann sollen vorerst nur zwei Robocars zu weiteren Tests auf die Straße geschickt werden. Zuletzt in Buenos Aires waren die autonomen Rennwagen erstmals gegeneinander angetreten, wobei ein Fahrzeug verunfallte.

"Dies ist ein unglaublicher Moment für Roborace, denn heute zeigen wir der Welt das Robocar und machen damit einen weiteren großen Schritt in die Zukunft der autonomen und elektrischen Fahrzeugtechnologie", sagt der sichtlich nervöse Roborace-Chef Sverdlov. "Ich bin so stolz auf das ganze Team, unsere Partner und vor allem auf Daniel, der diese wunderschöne Maschine kreiert hat. Wir wollten unbedingt eine emotionale Bindung zu fahrerlosen Fahrzeugen schaffen und dadurch Menschen und Roboter näher zusammen bringen."

"Roborace eröffnet eine völlig neue Dimension, in der der Motorsport, wie wir ihn kennen, mit dem unaufhaltsamen Aufstieg der künstlichen Intelligenz verschmilzt", sagt der deutschstämmige Robocar-Designer Simon. "Ich habe viele futuristische Fahrzeuge entworfen (z.B. für die Tron-Filme), aber das Projekt hier ist die Kirsche auf der Torte. Es ist ein großartiges Gefühl, dieses Biest nun von der Leine zu lassen."

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