E-Serien

Hyundais Topfahrer stark: Farfus & Vernay gewinnen Samstags-Battles in Kopenhagen, Philipp Eng feiert starkes Debüt

Svenja König

Svenja König

Pure-ETCR-Denmark-Startline

Die Hyundai-Piloten Augusto Farfus und Jean-Karl Vernay konnten ihre beiden Samstags-Battles in Kopenhagen gewinnen. Somit holte der südkoreanische Hersteller einige Punkte auf die bisherigen Führenden Cupra-Piloten Mattias Ekström und Mikel Azcona auf. Insgesamt kann die neue Elektroserie auf Straßenkursen allerdings nicht überzeugen - vor allem da das Power-up fehlte.

Denn aus Sicherheitsgründen wurde die Leistung der Fahrzeuge auf dem Straßenkurs für das ganze Wochenende auf 300 kW limitiert. Demzufolge stand auch die Überholhilfe Power-up den Fahrern nicht zur Verfügung. Um weitere Unfälle zu vermeiden, wurden mehrere Passagen der Rennstrecke, wie die Kurvenkombination 7 und 8, zu permanenten Gelbzonen erklärt.

In der ersten Runde am Samstagvormittag traten John Filippi (Hyundai), der durch das Losverfahren die beste Startposition bekommen hatte, Oliver Webb (Romeo Ferraris) und Daniel Nagy (Cupra) gegeneinander an. Filippi erwischte einen schlechten Start und musste sich ganz hinten einordnen. Oliver Webb konnte sich am Start durchsetzen und führte nun das Rennen an. Im Laufe der vier Runden konnte er eine immer größer werdende Lücke auf Nagy herausfahren, der sich seinerseits gegen den Franzosen wehren musste. Nagy konnte sich trotzdem auf der zweiten Position ins Ziel retten.

Filippi bleibt am Starttor hängen

Im zweiten, direkt im Anschluss stattfindenden Rennen erwischte Mattias Ekström (Cupra) von der Pole ebenfalls einen schlechten Start. Ex-Formel-E-Pilot Luca Filippi (Romeo Ferraris) kam gut weg - zu gut möchte man meinen, denn er blieb mit dem Hinterradabdeckung am Gate hängen, welches daraufhin nicht mehr schloss. Die Session musste wegen Reparaturen unterbrochen werden.

Für die weiteren Battles der Runde 1 wurde danach mit der "normalen Startampel", wie sie andere Serien auch nutzen, gestartet. Bei der neuen Auflage des Rennens, welches um eine Runde verkürzt wurde, konnte sich Vernay (Hyundai) am Start durchsetzen. Ekström sortierte sich dahinter ein, und Filippi konnte seinen starken Start von vorher nicht wiederholen. Überholmanöver blieben ebenfalls aus, sodass die drei Piloten in derselben Reihenfolge ins Ziel fuhren.

"Wir sind natürlich sehr glücklich", sagt Jean-Philipp Niccolao von Hyundai Motorsport im Livebild. "Der Vorfall mit Luca Filippi hat uns geholfen, aber danach hat er keinen Fehler mehr gemacht und hatte eine gute Pace. Wir sind sehr glücklich, dass das Wochenende so gut angefangen hat. Wir denken, dass sich unsere Verbesserungen langsam lohnen, aber der Regen wird noch kommen."

Regen bringt Renntag durcheinander - Eng überraschend stark

Er sollte Recht behalten: Vor den ersten Battles der Gruppe B wurde aufgrund von Regen ein zusätzliches Freies Training eingeschoben, damit sich die Fahrer an die nassen Streckenverhältnisse anpassen konnten.

Bis zum ersten Battle des zweiten Fahrerpools, in dem Augusto Farfus (Hyundai), Rodrigo Baptista (Romeo Ferraris und Jordi Gene (Cupra) nebeneinander auf der Startlinie standen, blieb es trocken. Pünktlich zum Rennstart begann es jedoch erneut zu regnen. Auch hier zeigte sich deutlich, dass es auf diesem Straßenkurs entscheidend war, den Start zu gewinnen. Denn Farfus übernahm die Führung und brachte einen Start-Ziel-Sieg für Hyundai nach Hause. Baptista wurde vor Gene Zweiter.

Im letzten Battle der ersten Runde bekam Philipp Eng (Romeo Ferraris) gegen Tom Chilton (Hyundai) und Mikel Azcona (Cupra) seinen ersten Einsatz und konnte sich gleich seinen ersten Sieg sichern. Auch hier war der Schlüssel zum Erfolg ein guter Start. Azcona wurde Zweiter vor Tom Chilton, der es nach einem verpassten Start nicht schaffte, den Spanier vor ihm zu überholen, auch wenn er im Laufe des Rennens Druck ausübte.

Sechs Start-Ziel-Siege im Duellmodus

Da die Serie durch das zusätzliche Training und den Regen eine Session "verloren" hatte, wurden die 1-gegen-1-Battles von Pool A und B in einer Session zusammengefasst. Allerdings können mit den Batterien der Pure ETCR nicht zwei Rennen in Folge gefahren werden. Daher wurde die Duelllänge auf zwei Runden reduziert. Hier kamen auch die Startgates wieder zum Einsatz.

Zuerst traten also die beiden Erstplatzierten des ersten Battles gegeneinander an: Oliver Webb gegen Jean Karl Vernay. Danach Mattias Ekström gegen Daniel Nagy, der als einziger Fahrer noch kein Battle in dieser Saison gewinnen konnte, und John gegen Luca Filippi. Auch hier gab es keine Überholmanöver. So setzten sich Vernay, Ekström und Luca Filippi nach einem gewonnen Start durch.

Nur ein Rad-an-Rad-Duell

Im ersten Duell von Gruppe B konnte sich Augusto Farfus gegen den überraschend starken Österreicher Eng durchsetzen. Dies war das einzige Battle des Tages, in dem Rad-an-Rad gekämpft wurde und es zu Berührungen kam. In den beiden anderen Zweikämpfen setzten sich die Favoriten Mikel Azcona und Jordi Gene gegen Rodrigo Baptista respektive Tom Chilton durch.

Somit liegt Hyundai in der Tageswertung sowohl mit Augusto Farfus und Jean-Karl Vernay vorn und holte wichtige Punkte auf Cupra auf. Wie schnell die Hyundais wirklich sind, erfahren wir im Zeitfahren am Sonntag ab 8:30 im YouTube-Stream.

Abschließend muss allerdings angemerkt werden, dass am ersten Renntag in der dänischen Hauptstand nicht ein Überholmanöver auf der Strecke stattfand. Das zeigt eindeutig, wie abhängig die Rennaction von der Zusatzleistung ist, denn noch in Aragon ging es in den Battles eng zu. Schade!

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