Maxime Martin gewinnt Heimrennen der FIA ETCR in Zolder, Tambay übernimmt Gesamtführung
Svenja König
Maxime Martin hat für Romeo Ferraris den vierten Lauf der FIA ETCR in Zolder gewonnen. Im Finale setzte er sich gegen Mikel Azcona (Hyundai) und Mattias Ekström (Cupra) durch. Bei seinem Heimrennen gewann der Belgier jede Session, die er bestritt, und sicherte sich damit den Titel "König des Wochenendes". Adrien Tambay gewann wenige Stunden zuvor das Finale von Pool Fast. Cameron Hawes feierte einen emotionalen Sieg beim Debüt der neuen Rahmenserie ERA Championship.
Souveräne Siege im Halbfinale
Pool Fast
Tom Blomqvist (Cupra) hatte nach den Viertelfinalläufen am Samstag die optimale Ausgangssituation für das Halbfinale am Sonntagmorgen. Der Brite verteidigte seine Pole-Position gegen Markenkollege Adrien Tambay, der sich zunächst hinter Giovanni Venturini (Romeo Ferraris) einsortieren musste. Auf der Gegengerade ging der Franzose unter Nutzung des Power-ups allerdings wieder vorbei. Danach gab es keine Änderungen mehr.
Michaela Cerruti - Teamchefin von Romeo Ferraris - gab nach der Session an, dass der Italiener noch die Möglichkeit gehabt hätte, mit Power-up zu überholen, aber Schwierigkeiten hatte, dies zu aktivieren. Das machte Bruno Spengler (ebenfalls Romeo Ferraris) im zweiten Halbfinale von Pool Fast besser: Er nutzte das Power-up gleich zu Beginn, um sich von den beiden Hyundai-Piloten Jean-Karl Vernay und Norbert Michelisz abzusetzen. "Der Start war ein sehr entscheidender Faktor", sagte der Kanadier nach dem Rennen im TV.
"Ich wusste, dass es gegen zwei Fahrer derselben Marke schwer werden würde, wenn ich auf P2 oder sogar P3 gewesen wäre", so Spengler weiter. Michelisz setzte kein Manöver gegen den Markenkollegen. So gab es drei markeninterne Startreihen für das Finale: Cupra vor Romeo Ferraris und Hyundai.
Pool Furious
Maxime Martin (Romeo Ferraris) zeigte am Start von Halbfinale 1 im Pool Furious die beste Reaktionszeit und konnte so ungefährdet von der Pole-Position in die erste Kurve einbiegen. Dahinter sortierte sich zunächst Mattias Ekström (Cupra) ein, der direkt versuchte, den Belgier auf der Außenlinie anzugreifen. Daher schob sich Mikel Azcona (Hyundai) auf der Innenseite am Schweden vorbei und eroberte die zweite Position.
In der vorletzten Kurve von Runde 2 drängt sich Ekström auf der Innenseite des ehemaligen Teamkollegen vorbei und drückte den Spanier nach außen. Dieser musste über das Kiesbett ausweichen und war daher langsamer auf der folgenden Start-Ziel-Geraden, sodass Ekström ohne Probleme vorbeigehen konnte. Nach der Session bekam der Schwede dafür eine 5-Sekunden-Strafe und durfte das Finale deshalb nur von Position 3 beginnen. Vorn feierte Maxime Martin einen ungefährdeten Sieg.
Das zweite Halbfinale gewann Nicky Catsburg (Hyundai) noch souveräner als Martin zuvor. Er konnte sich am Start von Jordi Gene (Cupra) und Luca Filippi (Romeo Ferraris) absetzen, die sich einen spannenden Kampf bis zur Ziellinie lieferten, den der Spanier für sich entschied.
Tambay & Martin gewinnen Finalläufe
Pool Fast
Vor dem Finale entschied die Rennleitung, die Anzahl der Runden im Finale auf vier zu reduzieren. An der Spitze konnten sich in Pool Fast die beiden Cupra-Piloten Tambay und Blomqvist absetzen, während dahinter die beiden Hyundai- und Romeo Ferraris-Piloten um die Positionen 3 bis 6 kämpften. In den ersten Kurven konnte sich Norbert Michelisz (Hyundai) sowohl an Venturini als auch an Spengler (beide Romeo Ferraris) vorbeiarbeiten, während Markenkollege Vernay einen Platz gegen den Italiener gutmachte.
Der ehemalige DTM-Champion Spengler kämpfte zunächst mit beiden Hyundai-Piloten, wurde jedoch mit Bremsproblemen immer wieder durchs Feld gereicht und kam schlussendlich mit 30 Sekunden Rückstand ins Ziel. Die Hyundai-Fahrer führten schlussendlich noch einen Platztausch durch und positionierten sich vor beiden Romeo Ferraris, denen es im Finale an Performance mangelte.
Pool Furious
Ganz im Gegenteil Martin: Der Lokalmatador gewann den Start für Romeo Ferraris, da sich Azcona (Hyundai) Angriffen von Ekström (Cupra) erwehren musste, der wiederum von Catsburg (Hyundai) unter Beschuss genommen wurde. Das Battle zwischen dem Schweden und dem Niederländer dauerte noch einige Runden unter erhöhter Nutzung des Power-ups an, was das Feld an der Spitze entzerrte. Im Kampf um Platz 5 fand Filippi (Romeo Ferraris) einen Weg an Gene (Cupra) vorbei. Azcona und Ekström konnten noch einmal aufschließen, aber der Belgier verwaltete seinen Vorsprung und sicherte sich so seinen ersten Heimsieg in der ETCR sowie die maximal mögliche Punktausbeute.
Fahrerwertung der FIA ETCR nach dem 4. Saisonlauf in Zolder
Position | Fahrer | Team | Punkte |
1 | Adrien Tambay | Cupra EKS | 363 |
2 | Mattias Ekström | CUPRA EKS | 342 |
3 | Maxim Martin | Romeo Ferraris M1RA | 300 |
4 | Mikel Azcona | Hyundai Motorsport N | 268 |
5 | Tom Blomqvist | CUPRA EKS | 262 |
6 | Bruno Spengler | Romeo Ferraris M1RA | 223 |
7 | Jean-Karl Vernay | Hyundai Motorsport N | 171 |
8 | Norbert Michelisz | Hyundai Motorsport N | 170 |
9 | Jordi Gene | CUPRA EKS | 165 |
10 | Giovanni Venturini | Romeo Ferraris M1RA | 155 |
11 | Luca Filippi | Romeo Ferraris M1RA | 97 |
12 | Nicky Catsburg | Hyundai Motorsport N | 94 |
13 | Kevin Ceccon | Hyundai Motorsport N | 72 |
Teamwertung der FIA ETCR nach dem 4. Saisonlauf in Zolder
Position | Team | Punkte |
1 | CUPRA EKS | 725 |
2 | Romeo Ferraris M1RA | 523 |
3 | Hyundai Motorsport N | 473 |
Das Rennwochenende der ETCR in Zolder im Überblick
Cameron Hawes gewinnt beim ERA-Debüt
Nach Pole-Position von Ellis Spiezia hat Cameron Hawes das erste Rennen der ERA Championship, der elektrischen Rahmenserie der ETCR, gewonnen. Der Franzose setzte sich in einem Dreikampf denkbar knapp gegen Milan de Laet aus Belgien und Niederländer Bob Stevens durch. Über weite Teile des Rennens lieferten sich Spiezia und Hawes einen unterhaltsamen Kampf um die Spitze, in den in der zweiten Rennhälfte auch de Laet eingreifen konnte. Der Spanier hatte allerdings in der letzten Runde mit einem Mangel an Performance zu kämpfen und fiel deshalb auf die vierte Position zurück.
Die Electric Racing Academy hatte bei ihrem Debüt mit einigen Startschwierigkeiten zu kämpfen. So etwa mit technischen Problemen an den Autos, die beispielsweise dazu führten, dass Richard Morris das Rennen gar nicht beginnen konnte. Vor dem Rennen waren daher acht statt zehn Fahrer gemeldet worden, ein weiterer musste das Rennwochenende nach den Freien Trainings frühzeitig beenden, da seine Rennlizenz abgelaufen war. Nichtsdestotrotz lieferte die ERA ein unterhaltsames erstes Rennen mit sechs Autos ab.
Position | Fahrer | Zeit |
1 | Cameron Hawes | 8 Runden |
2 | Milan de Laet | +0.055 s |
3 | Bob Stevens | +12.085 s |
4 | Ellis Spiezia | +13.388 s |
5 | Michelangelo Amendola | +24.129 s |
6 | Christiaan Spelmans | +30.892 s |
Das nächste Rennen findet für beide Elektroserien in zwei Wochen in Vallelunga statt - dem Schauplatz des ersten Rennens der Tourenwagenserie vor etwa einem Jahr.
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