MotoE: Zaccone gewinnt Saisonauftakt in Jerez, Granado siegt in Le Mans und "denkt an die Meisterschaft"
Svenja König
Die elektrische Motorradrennserie MotoE hat die ersten beiden Rennen ihrer dritten Saison absolviert. Nachdem Alessandro Zaccone den Saisonauftakt vor zweieinhalb Wochen in Jerez für sich entschieden hat, konnte der brasilianische Meisterschaftsfavorit Eric Granado das Rennen am vergangenen Wochenende in Frankreich gewinnen. Gesamtführender ist nach zwei Saisonrennen Zaccone.
Den Start in Le Mans vor wenigen Tagen konnte Granado noch für sich entscheiden, musste allerdings schon in der ersten Kurve den Meisterschaftsführenden Zaccone und Dominique Aegerter vorbeilassen. Zaccone fiel im Laufe der ersten Runde auf Position 3 zurück, Granado sogar bis auf Position 7.
"Ich habe in der ersten Kurve enorm aufgepasst, um keinen Fehler zu machen", sagte Granado nach dem Rennen. "Um ehrlich zu sein, habe ich mich in den ersten zwei Runden sehr schlecht gefühlt. Ich bin viel mit dem Heck weggerutscht. Ich habe dann weniger riskiert, dadurch viel Zeit verloren und bin zurückgefallen. Ich habe auf ein gutes Gefühl vom Reifen gewartet."
Doch der eigentliche Gewinner der Anfangsphase war Hikari Okubo, der aus dem Mittelfeld überraschend innerhalb von einer Runde auf Position 2 fuhr. Der Japaner fackelte nicht lang und ging schon in Kurve 7 innen an Aegerter vorbei und war neuer Führender. Kurz vor Ende der zweiten Runde überholten Granado und Torres Cardeus und waren jetzt Sechster und Siebter.
Zu Beginn der dritten Runde musste sich Zaccone gegen Ferrari verteidigen und auf die Innenbahn ausweichen, konnte sich so aber einen Vorteil für die nächste Kurve verschaffen. Gemeinsam mit Aegerter ging der Italiener an Okubo vorbei. Der Rookie wurde allerdings noch in derselben Kurve von Aldeguer rausgekegelt - großes Pech für den Japaner. Die neue Reihenfolge an der Spitze: Zaccone vor Aegerter und Tuluvic, Torres und Granado.
Le-Mans-Sieg in der letzten Runde
In Runde 5 startete Granado seinen Angriff auf die Spitze. "Nach der dritten oder vierten Runde war der Reifen wärmer, und ich konnte überholen. Als ich mich gut gefühlt habe, habe ich auch mehr riskiert", so der Brasilianer. Er ging erst in Kurve 2 an Torres vorbei, eine Runde später in der Doppel-Rechtskurve an Tulovic und in der Zielkurve am zweitplatzierten Aegerter.
Granado hatte nun noch eine Runde Zeit, um den Sieg zu holen. Der Brasilianer ging erstmals in der sechsten Kurve an Zaccone vorbei, der jedoch sofort zurückschlug. Aegerter und Tulovic kamen weit nach außen und verloren einige Plätze. Casadei schlüpfte durch und sicherte sich das Podium. Kurz vor Schluss der erneute Angriff von Granado: Zaccone hielt zwar wieder dagegen, Granado kam am Ende aber trotzdem vorbei. Insgesamt eine furiose Schlussphase mit acht Fahrern innerhalb von 1,7 Sekunden.
Granado gibt Sieg in Jerez aus der Hand
Nur zwei Wochen vorher - beim Saisonauftakt in Jerez - hätte der Granado bereits seinen ersten Saisonsieg feiern können. Er verunfallte als Führender jedoch nach selbstverschuldetem Fehler. Er konnte zwar weiterfahren, fiel aber weit zurück. Alessandro Zaccone konnte das ausnutzen und sicherte sich den Sieg vor dem Schweizer Aegerter und Vorjahres-Meister Jordi Torres.
"Nach dem schlechten Rennen in Jerez bin ich sehr glücklich und habe das wirklich gebraucht. Auch für das Team - wir sind auf einem guten Weg. Ich muss aber auch noch an mir arbeiten. Ich muss lernen, dass es unwichtig ist, ob ich das Rennen knapp gewinne oder mit großem Abstand. Und dass ich mal um den Sieg kämpfen kann, aber wenn nicht, auch einfach gute Punkte holen kann. Heute konnten wir gewinnen, aber ich bin gespannt, was die Zukunft bringt. Wir denken an die Meisterschaft."
Mit Platz 1 in Jerez und Rang 2 in Le Mans hat Alessandro Zaccone in der Gesamtwertung nach zwei Rennen acht Punkte Vorsprung auf Mattia Casadei, der genauso viele Zähler auf dem Konto hat wie Dominique Aegerter. Granado reiht sich vor Torres auf Position 4 ein. Das nächste Rennen findet Ende Juni in Assen statt.
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