E-Serien

Nach 2 Jahren Elektro: WRX erlaubt ab 2024 Verbrennerfahrzeuge mit "nachhaltigem" Kraftstoff

Svenja König

Svenja König

World-RX-cars-Hongkong-from-above

Die Rallycross-Weltmeisterschaft wird ab 2024 nicht mehr ausschließlich mit elektrischen Fahrzeugen ihre Rennen austragen. Stattdessen werden zusätzlich auch RX1-Autos mit einem Verbrennungsmotor zugelassen, sofern sie mit nachhaltigen Treibstoffen betrieben werden.

Von 2014 bis 2020 waren Verbrenner der Standard in der Rallycross-Weltmeisterschaft. Nachdem Supportserien wie Projekt E und die RX2e das Elektromodell getestet hatten, stieg die FIA-Weltmeisterschaft 2022 ebenfalls vollständig auf elektrische Fahrzeuge um. Leitgedanke dieser Umstellung war die Nachhaltigkeit: "Wir sind in sehr positiven Gesprächen mit einigen Automobilherstellern, die unsere Kernwerte im Bereich Nachhaltigkeit teilen", hieß es damals via Pressemitteilung. Teams und Fahrer hätten diesen Wechsel immer unterstützt.

Verbrenner vs. E-Autos

Nun - zwei Jahre später - wird dieses Konzept wieder aufgeweicht: Denn ab 2024 dürfen Verbrennungsmotoren wieder Teil der Serie sein, sofern sie mit "nachhaltigem" Kraftstoff betrieben werden. Welche Treibstoffe das konkret einschließt, ist auch für die Serie noch unklar: "Wir arbeiten noch an den endgültigen Details, wollen aber sicherstellen, dass die World RX eine vollständig nachhaltige Meisterschaft bleibt", sagt ein Sprecher der Serie auf Nachfrage von e-Formel.de.

So will die Rallycross-WM eine "Schlacht der Technologien" - also den Kampf zwischen Elektroautos und Verbrennerfahrzeugen - zur Schau stellen. Das gibt es bisher nur in wenigen Rennserien, beispielsweise bei der Rallye Dakar.

Damit ein fairer Wettbewerb entstehen kann, arbeitet die WRX an verschiedene Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Leistung der beiden Fahrzeugkategorien vergleichbar ist. "Equivalence of Technologies" (Deutsch: Gleichwertigkeit der Technologien) soll dieses System heißen und für jede Strecke je nach Charakter individuell angepasst werden.

Ab 2024 bis zu 16 Fahrzeuge möglich

Das gibt allen Teams nun die Möglichkeit, ihre Antriebstechnik selbst zu wählen. Dabei müssen beide Fahrer allerdings dieselbe Technologie verwenden und können nicht im Saisonverlauf wechseln. "Wir gehen davon aus, dass die Teams, die bereits die Umstellung auf Elektroautos gemacht haben, dabei bleiben werden", heißt es auf Nachfrage. "Auch wenn sie die Möglichkeit haben, zu erweitern und zusätzlich Verbrenner einzusetzen."

Es ist also davon auszugehen, dass die Erweiterung um Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in erster Linie relevant für die Akquise von neuen Teams und Herstellern ist. Für den Wechsel auf Elektroautos hatte die WRX innerhalb von zwei Jahren nur fünf Teams begeistern können.

Eine Änderung am Rennformat soll 2024 insgesamt 16 Fahrzeuge zulassen. Weitere Anpassungen sehen vor, dass ab sofort in jedem Heat WM-Punkte vergeben werden, und die Platzierung statt der Zeit ausschlaggebend für das Ergebnis sein wird. In diesem Zuge wurde außerdem die SuperPole gestrichen und stattdessen durch eine festgesetzte Startreihenfolge für das erste Heat ersetzt.

Weitere Infos zu Rennkalender und neuen Teams werden in den nächsten Wochen erwartet.

Zurück

1 Kommentare

Dilectric ·

Man könnte meinen, die FIA wäre von der FDP unterwandert.
Wasserstoff-Bullshit beim Offroad, E-Fuel-Bullshit in der WRX.
Manche nennen es "technologieoffen", aber ich glaube, da steht was ganz anderes sperrangelweit offen.

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 5 plus 4.
Advertisement