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Neues Rennformat in letzter Minute: Vorschau auf den Pure-ETCR-Saisonauftakt in Vallelunga

Svenja König

Svenja König

Pure-ETCR-Vallelunga

Am Wochenende findet parallel zum Puebla E-Prix der Formel E das erste Rennwochenende der Pure ETCR in Vallelunga, Italien statt. Die neue vollelektrische Tourenwagenserie will mit drei großen Automobilherstellern - Cupra, Hyundai und Alfa Romeo - sowie einem Rennformat im Rallyecross-Stil überzeugen. Alles, was du vor dem ersten Rennen wissen musst, haben wir für dich noch einmal zusammengefasst.

Jeder der drei Hersteller ist in der ersten Saison mit vier Autos dabei, womit insgesamt zwölf Fahrzeuge um den Sieg kämpfen werden. Ursprünglich sollte auch Shanghai Lisheng Racing zwei Fahrzeuge stellen, das chinesische Team sprang jedoch kurzfristig ab. Die bekanntesten Gesichter im Fahrerfeld: Mattias Ekström, Augusto Farfus, Luca Filippi und Tom Chilton.

Die Strecke(n) in Vallelunga

Das erste Rennen trägt die Pure ETCR auf dem Autodromo Vallelunga Piero Taruffi aus. Die Strecke liegt circa 30 Kilometer außerhalb von Rom. Bis 1991 wurde hier regelmäßig der Große Preis von Rom mit unterschiedlichen Rennserien (unter anderem Formel 1, 2 und 3) ausgetragen. Seit einer Erweiterung 2004 wird sie hauptsächlich als Teststrecke genutzt.

Auch für die Formel E war Vallelunga kurzzeitig im Gespräch, wenn der Rom E-Prix coronabedingt nicht in der Stadt hätte stattfinden können. In Vorbereitung auf die erste Saison testeten bereits alle Teams der Pure ETCR auf der italienischen Rennstrecke.

Am Samstag wird die Rennserie ein anderes, kürzeres Streckenlayout nutzen als am Sonntag. Dabei ist das "lange" Layout der Pure ETCR mit 3,2 Kilometern immer noch kürzer als das eigentliche Layout, welches in anderen Rennserien genutzt wird. Denn die Elektroserie lässt die zusätzliche Schlaufe zwischen den Kurven 5 und 6 aus. Das kürzere Layout nutzt eine Zwischenanbindung nach der Zielgerade sowie vor Kurve 2 und kommt bei Kurve 7 wieder raus. Das kurze Layout ist 1,7 Kilometer lang.

Das komplexe Rennformat der Pure ETCR

Das Rennformat der Pure ETCR war bisher auf 18 Fahrer ausgelegt und wurde erst zwei Tage vor dem Saisonauftakt für zwölf Fahrer angepasst. Der Kern ist jedoch gleich geblieben und umfasst immer noch kurze "Heats" im Rallyecross-Format. Insgesamt besteht ein Pure-ETCR-Rennwochenende aus acht Sessions.

Die zwölf Fahrer werden am Freitag zufällig in zwei Pools aufgeteilt. Diese Gruppen bleiben das ganze Wochenende bestehen, sodass Fahrer aus Pool A nie gegen Fahrer aus Pool B fahren werden. Zusammengefasst fährt also jeder Pool sein eigenes Rennwochenende. Daher werden jeweils zwei Fahrer pro Hersteller zu einem Team zusammengefasst, die sich ein Auto teilen. Die Serie stellt sicher, dass diese Fahrer in unterschiedlichen Pools fahren. Für das erste Battle werden die sechs Fahrer noch einmal in zwei Gruppen unterteilt.

In diesem Schritt gibt es noch je eine Interaktionsmöglichkeit für einen zufällig gewählten Fahrer pro Pool und ein zufällig gewähltes Team. Die gewählten Fahrer können seine Position noch einmal ändern, nachdem alle Fahrer ihres ersten Battles ihre Startposition gewählt haben. Das ausgewählte Team hat die Möglichkeit, seine Fahrer zwischen Pool A und B auszutauschen.

Leistungssteigerung bis vor dem Finale

Jede Gruppe wird dann im ersten Battle ein Rennen austragen, was nicht länger als 15 Minuten dauern wird. Die Leistung der Fahrzeuge wird hier auf 300 kW reduziert. Zusätzlich gibt es eine Überholhilfe, die die Leistung des Autos für 20 bis 60 Sekunden auf 500 kW erhöht. Sie soll dem Führenden nicht zur Verfügung stehen.

Im zweiten Battle wird es pro Pool drei Rennen geben, also mit jeweils zwei Autos. Dabei treffen jeweils die Sieger, Zweit- oder Drittplatzierten aus dem Battle 1 aufeinander. Dieses Rennen dauert maximal zwölf Minuten. Die Fahrzeuge haben eine Leistung von 450 kW. Eine Überholhilfe gibt es nicht.

Der Sonntag beginnt mit einem Zeitfahren pro Pool, das abhängig von der Streckenlänge eine oder zwei Runden lang sein wird. Die Fahrzeuge haben die maximale Leistung von 500 kW. Wer hier die schnellste Zeit fährt, sichert sich die Pole-Position für das Finale seines Pools. Im Finale treten dann alle Fahrer des Pools gegeneinander an. Hier haben die Fahrzeuge wie in Battle 1 wieder 300 kW Leistung mit einer Überholhilfe von 500 kW.

Punkte können die Fahrer im ersten Battle, im zweiten Battle und im Finale sammeln. Dabei gibt es im ersten Battle maximal 15 Punkte, im zweiten maximal zwölf und im Finale 50 Punkte.

Zeitplan zum Pure-ETCR-Rennen in Vallelunga

Das Rennwochenende beginnt zunächst mit zwei Freien Trainings am Freitag. Die eigentlichen Renntage sind jedoch der Samstag und Sonntag.

Samstag (19. Juni 2021)

Uhrzeit Session
10:00 - 10:45 Uhr Battle 1 - Pool A
12:00 - 12:45 Uhr Battle 2 - Pool B
14:30 - 15:15 Uhr Battle 1 - Pool B
16:30 - 17:25 Uhr Battle 2 - Pool B

Sonntag (20. Juni 2021)

Uhrzeit Session
08:55 - 09:25 Uhr Battle 3 - Pool A
11:00 - 11:30 Uhr Battle 3 - Pool B
13:10 - 13:50 Uhr Superfinale - Pool A
15:50 - 16:45 Uhr Superfinale - Pool B

Pure ETCR in Vallelunga im TV & Livestream

In Deutschland werden alle Sessions am Samstag und Sonntag bei Eurosport 2 sowie im Eurosport Player übertragen. Die Auslosung der Pools sowie die Sessions am Samstag können außerdem im Facebook- oder YouTube-Livestream verfolgt werden.

Weitere Infos zur Pure ETCR findest du auf unserer Wiki-Seite. e-Formel.de ist beim ersten Rennwochenende der Pure ETCR live vor Ort in Vallelunga und wird dich am Wochenende und darüber hinaus mit den wichtigsten Informationen und Berichten versorgen.

Die Fahrerstimmen aus der der Pressekonferenz am Freitag

Mattias Ekström: "Ich glaube ich habe heute Morgen ein gutes Setup gefunden. Das heißt, jetzt liegt es an mir zu lernen, dieses Auto bis zum Limit zu bringen und wie hart wir die Reifen rannehmen können. Es klingt so, als hätten wir kurze Rennen, aber die Reifen werden trotzdem heiß, daher müssen wir das mit dem Reifenmanagement lernen. Jeder kommt hierher, um zu gewinnen. Unsere Gegner sind stark, und man muss über das ganze Wochenende Punkte sammeln. Aber du musst auch clever sein und darauf hoffen, dass dein Teamkollege das Auto ganz lässt. Das wird ein aufregendes Wochenende, und freue mich drauf, denn die Battles werden spannend."

Jean-Karl Vernay: "Heute Morgen, als ich in die Session gestartet bin, war ich genauso begeistert wie verängstigt von den 500 kW Leistung, die die Autos haben. Das macht so viel Spaß. Aber man muss sich wirklich konzentrieren, weil sie einfach so viel Leistung haben. Du kannst durch das Gewicht der Autos nicht so aggressiv auf der Bremse sein, darauf muss ich mich am meisten konzentrieren. Es reicht, wenn du einmal kurz nicht aufpasst - schon hast du einen Fehler gemacht. Aber das ist ja genau das, was die Pure ETCR will. Das ist sehr aufregend, und ich bin sehr stolz, dass ich in dieser neuen Ära des Motorsports dabei bin."

Oliver Webb: "Ich bin erst super spät zur Meisterschaft dazugekommen, habe aber schon länger mit der Serie und dem Team gesprochen. Ich bin schon mal elektrische Rennautos gefahren, habe mal in einem Formel-E-Auto gesessen und bin in der Jaguar I-Pace eTrophy angetreten, aber das hier ist ganz anders. Die Leistung der Autos ist unglaublich, und man kann sie nicht mit Verbrennern vergleichen. Wir haben fast doppelt so viel Leistung wie in anderen Elektroserien - natürlich ist das Auto auch etwas schwerer -, aber mich hat auch das Rennformat überzeugt. Es ist sowohl für uns als Teams und Fahrer aufregend als auch für die Zuschauer.

Jordi Gene: "Das Auto ist sehr anspruchsvoll zu fahren und hat ein paar Schwierigkeiten, zum Beispiel wie es die Leistung auf die Straße bringt. Im Training bin ich ein bisschen übers Limit gegangen - da war die Balance nicht mehr so gut, und ich habe mich gedreht. Manchmal gewinnt das Auto gegen den Fahrer. Wir haben noch keine Erfahrung, wie sich das Auto verhält, wenn wir uns berühren oder starke Richtungswechsel machen. Das werden wir erst dieses Wochenende herausfinden. Wenn du aufhörst, verlierst du natürlich zum Beispiel an Reaktionsfähigkeit und an Gefühl, aber ich hoffe, mit etwas Testen und ein paar Sessions wieder auf dem Level zu sein. Ich freue mich sehr auf die neue Rennserie."

Augusto Farfus: "Für mich ist es eine große Ehre, von Anfang an für Hyundai dabei gewesen zu sein. Diese Meisterschaft wird den Motorsport verändern. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und werden gute Ergebnisse am Wochenende und in diesem Jahr einfahren. Ich denke, die Leute verstehen noch nicht ganz, wie schnell diese Autos sind. Es gab eine Zeit im Motorsport, in der die Show im Schatten der Technologie stand, aber diese Serie will mit einem neuen Konzept eine tolle Show bieten. Ich denke, die Show, die wir veranstalten, ist größer als der Verlust des Sounds. Es gibt nicht viele Rennautos mit so einer großen Leistung. Als Rennfahrer suchst du immer die Herausforderung - und dieses Auto bietet sie. Hier fängt jeder bei 0 an - das ist wie der erste Schultag."

Luca Filippi: "Es ist ein Heimrennen für mich als Fahrer und für uns als Team (Alfa). Wir hatten eine tolle Testzeit in den letzten Monaten. Das Auto hatte einige Probleme, aber unsere Entwicklung und unser Setup liefen sehr sauber. Wir sind bereit für das Rennen. Die kleinen Dinge werden am Ende den Unterschied machen. Ich muss sagen, dass ich das Konzept der Pure ETCR besonders mag und auch sehr glücklich bin, wieder einen Hecktrieb fahren zu können. Es ist eine Challenge, dass wir am Wochenende verschiedene Leistungslevel nutzen können. Wir wollen den Fans zeigen, dass elektrische Autos kompetitiv und schnell sein können und uns alle unterhalten werden.

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1 Kommentare

Ricardo ·

puuh, das muss man erstmal alles aufnehmen ? Die Superfinal Punkte sind auch minimal überdimensioniert.
Aber mal schauen wenn Zeit da ist (neben EM, F1 und vor allem FE) wird mal reingeschaut...

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