Pure ETCR in Spanien: Azcona & Vernay sichern sich Pole-Positions für Aragon-Superfinale
Svenja König
Mikel Azcona und Jean-Karl Vernay haben sich für Cupra und Hyundai die Pole-Positions beim zweiten Pure-ETCR-Rennen in Aragon (Spanien) gesichert. Bereits vor dem Zeitfahren konnte Azcona alle Sessions, an denen er am Wochenende teilnahm, für sich entscheiden. Vernay musste sich nach technischen Problemen im zweiten Battle hingegen in der Qualifikation zurückkämpfen.
Im ersten Battle aus Fahrerpool A traten Azcona und Rodrigo Baptista (Romeo Ferraris) gegeneinander an. Die Renndistanz für die Duelle betrug fünf Runden. Baptista kam zunächst besser aus dem Starttor heraus, allerdings konnte sich Azcona dank eines Power-up-Einsatzes in der ersten Linkskurve vor seinem Gegner einsortieren. Die Zusatzleistung steht den Fahrern an diesem Wochenende auch in den 1-gegen-1-Duellen zur Verfügung. Baptista konnte bis zum Zieleinlauf keinen Angriff mehr setzen.
Im zweiten Battle trafen die "Altmeister" Jordi Gene (Cupra) und Augusto Farfus (Hyundai) aufeinander. Gene gewann den Start, aber Farfus nutzte den Power-up, um sich in der ersten Kurve innen zu verteidigen. Von diesem Zeitpunkt an sparten sich beide Fahrer ihre Zusatzleistung auf, bis Gene in der vierten Runde dank des Boosts auf der Zielgeraden zu einem Überholversuch ansetzte. Allerdings verpasste er den Bremspunkt, sodass Farfus abermals die Führung in der ersten Kurve übernehmen konnte. Der ehemalige DTM-Fahrer gab diese im weiteren Rennverlauf nicht mehr ab.
Power-up führt zu stärkeren Battles
Im letzten Battle der Gruppe A trat Tom Chilton im Hyundai gegen Stefano Coletti im Romeo Ferraris an. Coletti ging zunächst in Führung. Beide Piloten gingen sparsam mit ihren Power-ups um, um bis zum Schluss die Chance auf einen Angriff beziehungsweise ein Verteidigungsmanöver zu wahren.
In der vierten Runde verbremste sich Coletti sich in der Haarnadel, sodass er Chilton passieren lassen musste. Nach zwei weiteren Positionswechseln konnte sich Chilton schließlich als Sieger feiern lassen. Schon nach der Hälfte der Duelle war klar zu erkennen, dass der Power-up-Modus die Qualität der zweiten Battles eindeutig verbessern konnte.
Mattias Ekström galt im zweiten Fahrerpool als klarer Favorit. Auch im Duell gegen John Filippi hatte er den besseren Start, wenngleich Filippi direkt zu Beginn seine Zusatzleistung nutzte. Ekström schaffte es aber, in Führung zu bleiben und sich einige Meter abzusetzen. Auch einen Angriffsversuch von Filippi in der letzten Runde wehrte er ab und gewann das Battle. Bislang erlebte der Schwede ein nahezu perfektes Wochenende!
⚡️ @mattiasekstroem claimed a tight PURE ETCR Round 2 Battle victory at Race SP at @AragonMotorLand to ensure he will end the day on top of Pool B and make himself one of the favourites to become King of the Weekend ⚡️https://t.co/pTyF8v4bte#PUREETCR #RealElectricCarRacing
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Vernay bleibt in der Box stehen
Jean-Karl Vernay erlebte in seinem Battle hingegen einen Rückschlag: Es gab ein technisches Problem am Auto, sodass der Franzose die Boxengasse nicht verlassen und das Battle nicht starten konnte. Sein vorgesehener Gegner - der ehemalige Formel-E-Pilot Luca Filippi - fuhr somit fünf konkurrenzlose Runden auf der Strecke. Nichtsdestotrotz gab der Italiener alles, um sich auf das 500-kW-Zeitfahren am Abend vorzubereiten. Da Vernay seine Runde nicht antrat, sammelte er als einziger Pilot in "Round 2" keine Punkte.
"Ich weiß selbst noch nicht, was da passiert ist", seufzt er. "Gestern hatten wir schon Probleme mit der Traktionskontrolle, und jetzt hat es sich so angefühlt, als würde die Bremse greifen, wenn ich fahre. Ich hoffe, das ist keine Folge von gestern."
Im letzten Battle traten Oliver Webb (Romeo Ferraris) und Daniel Nagy (Cupra) gegeneinander an. Beide gingen nebeneinander durch die ersten Kurven, ehe Nagy Webb zu Beginn von Runde 3 dazu zwang, die äußere Linie zu blockieren. Nagy schlüpfte auf der Innenbahn durch. Es folgten starke Zweikämpfe in den folgenden Runden, an deren Ende Webb in der letzten Umrundung der Konter gelang. Nagy ist somit der einzige Fahrer, der noch kein Battle in der Pure ETCR gewonnen hat.
Azcona weiter mit weißer Weste
Am Abend wurden im Zeitfahren die Startpositionen für die Superfinals am Sonntag ausgefahren. Azcona war der Erste, der eine Zeit setzte: Mit einer von außen betrachtet unspektakulären Runde setzte er eine Zeit von 1:58.514 Minuten, die der Konkurrenz jedoch Probleme bereiten sollte. Augusto Farfus kam durch einen Bremsfehler und mehrere Ausrutscher nicht über eine sieben Zehntelsekunden langsamere Rundenzeit hinaus.
Anschließend folgte der zweite Brasilianer Baptista im Romeo Ferraris, der trotz eines guten Rennens am Freitag ebenfalls nicht mit Azcona mithalten konnte. Er sortierte sich mit insgesamt 1,6 Sekunden Rückstand auf der dritten Position ein. Scheinbar konnte Cupra in den vorausgegangen Battles Reifen sparen und somit einen Vorteil gegenüber Hyundai und Romeo Ferraris herausarbeiten.
Probleme in der Haarnadel
Jordi Gene (Cupra) schaffte es nach einem Fahrfehler in der Haarnadel sogar nur hinter Baptista auf Position 4. Er verpasste den Bremspunkt und musste somit die äußere Linie nehmen, auf der er erst deutlich später beschleunigen konnte. Tom Chilton nach ihm war ebenfalls mit alten Reifen unterwegs. Er erwischte eine schwierige Runde mit vielen Fehlern und Verbremsern - auch er verlor die meiste Zeit in der Haarnadel.
Mit einer Zeit von 2:01.928 Minuten platzierte er sich zwischenzeitlich auf Position 5. Coletti verdrängte Chilton mit einer beherzten Fahrt schließlich um einen Platz.
⚡️ @mazconaoficial perfect weekend continues at PURE ETCR’s Race SP as he secured pole position for DHL SuperFinal A by topping the first Time Trial on Saturday evening at @AragonMotorLand ?https://t.co/6gNUy2yKxg#PUREETCR #RealElectricCarRacing
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"Das war ein toller Tag", sagt Mikel Azcona. "Ich könnte nicht stolzer auf mein Team sein. Wir geben wirklich alles für diese neue Serie. Bei den hohen Temperaturen hat man viele Probleme mit den Reifen, auf sie muss man in den langen Rennen wirklich achten. Aber das ist mein Heimrennen, und meine ganze Familie, Freunde und Sponsoren werden morgen an der Strecke sein - ich habe für sie Tickets gekauft. Es ist toll, zu Hause auf der Pole zu starten. Das gibt mir noch mehr Energie, und ich werde versuchen, das Rennen für sie zu gewinnen."
Augusto Farfus sagt: "Es war eine gute Runde, aber keine perfekte. Trotzdem ist das eine gute Ausgangsposition, auch wenn ich nicht glaube, dass es einen großen Unterschied macht, ob man auf Platz 1 oder Platz 2 startet. Wir hatten ein Problem mit dem Auto im Battle vorher, aber die Jungs haben wirklich einen tollen Job gemacht - Hut ab dafür - und alles wieder repariert. Schade für Jean-Karl, aber wir werden morgen alles geben."
Luca Filippi schlägt Mattias Ekström im Zeitfahren
Wie sein Markenkollege Azcona musste auch Mattias Ekström im zweiten Zeitfahren eine erste Rundenzeit vorlegen. Er fuhr ebenfalls eine ruhige Runde, war aber mit 1:59.584 Minuten im Vergleich etwas langsamer als der Spanier. Der Italiener Luca Filippi kämpfte zu Beginn seiner Runde mit dem Heck seiner Giulia, konnte Ekströms Zeit jedoch schlagen.
Oliver Webb und John Filippi konnten nicht mithalten und belegten die Positionen 3 und 4. Als nächstes war Jean-Karl Vernay an der Reihe, der nach seinem verpassten Battle den Schaden des Wochenendes begrenzen wollte. Trotz mehrerer Fahrfehler und sogar einem Kontakt mit der Streckenbegrenzung zauberte der Franzose eine Runde von 1:59.196 Minuten auf den Asphalt von Aragon - Bestzeit! Daniel Nagy konnte im zweiten Cupra nur John Filippi übertrumpfen.
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"Zu vorsichtig mit den Bremspunkten"
"Es war ein aufregendes Rennwochenende für mich", sagt Mattias Ekström. "Ich hatte zwei gute Battles, doch jetzt war ich mit den Bremspunkten etwas zu vorsichtig. Das hat sich sofort gerächt. Aber wir sind immer noch in der ersten Startreihe - wenn deine Runde nicht perfekt war, verdienst du es auch nicht, auf Pole zu sein."
"Wenn du mir vor dem Qualifying gesagt hättest, dass ich Zweiter werde, wäre ich richtig glücklich gewesen", so Luca Filippi. "Jetzt bin ich zwar nicht traurig, aber es ist schade, denn die Runde war super gut und schneller als (die Rundenzeit von) Mattias - das ist immer ein gutes Zeichen. Ich war fünf Zehntel langsamer als Jean-Karl. Die kann ich eigentlich überall aufholen."
Somit haben Azcona und Vernay die besten Ausgangspositionen für die Superfinals am Sonntag. Das Finale des Fahrerpools A findet vor dem Renntag der WTCR um 9:45 Uhr statt, das zweite Finale um 16:00 Uhr.
Das Ergebnis der Zeitfahren der Pure ETCR
Pool A:
Position | Fahrer | Hersteller | Abstand |
1 | Mikel Azcona | Cupra | 1:58,514 Minuten |
2 | Augusto Farfus | Hyundai | +0,750 Sekunden |
3 | Rodrigo Baptista | Romeo Ferraris | +0,874 Sekunden |
4 | Jordi Gene | Cupra | +0,712 Sekunden |
5 | Stefano Coletti | Romeo Ferraris | +0,136 Sekunden |
6 | Tom Chilton | Hyundai | +0,942 Sekunden |
Pool B:
Position | Fahrer | Hersteller | Abstand |
1 | Jean-Karl Vernay | Hyundai | 1:59,196 Minuten |
2 | Luca Filippi | Romeo Ferraris | +0,054 Sekunden |
3 | Mattias Ekström | Cupra | +0,388 Sekunden |
4 | Oliver Webb | Romeo Ferraris | +0,337 Sekunden |
5 | Daniel Nagy | Cupra | +0,368 Sekunden |
6 | John Filippi | Hyundai | +0,741 Sekunden |
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