Roborace-Car

Roborace - Rennserie für Autonomes Fahren

Bei Roborace handelt es sich um die erste autonom fahrende Rennserie der Geschichte. Die Rennfahrzeuge werden von einer künstlichen Intelligenz (KI) gesteuert und kommen ohne Fahrer aus. Ursprünglich als globale Rahmenserie der Formel E angekündigt, ist Roborace stattdessen zu einer eigenständigen Rennserie geworden. Hinter dem Konzept steht die britische Firma Kinetik.

Der Fokus von Roborace liegt auf dem Autonomen Fahren, das in den kommenden Jahren auch in der Automobilbranche eine übergeordnete Rolle einnehmen wird. Als Antrieb werden, genau wie in der Formel E, Elektromotoren verwendet. Alle Fahrzeuge verfügen über identische Hardware und sind mit einer bereits von Kinetik entwickelten Basissoftware ausgestattet, auf deren Grundlage die Teams aufbauen und ihre KI selbst entwickeln.

Der Wettbewerb entsteht somit allein durch computerbasierte Echtzeit-Algorithmen und die daraus resultierende künstliche Intelligenz. Die menschlichen Stars hinter Roborace sind keine Rennfahrer, sondern Entwickler.

Aussehen der Roborace-Fahrzeuge - das Auto

Das optische Konzept der Rennfahrzeuge stammt aus der Feder von Daniel Simon, dem Chef-Konzeptdesigner von Roborace. Simon, 1975 in Stralsund geboren, zeichnete unter anderem für die futuristischen Fahrzeuge der Hollywood-Blockbuster "Tron: Legacy" und "Oblivion" verantwortlich. Das Einheitsfahrzeug verfügt über erheblichen Anpressdruck. Gleichzeitig verzichteten die Entwickler auf zusätzliche Luftleitbleche, die den Look der Rennmaschine beeinträchtigt hätten. Die Sensoren, die das Auto zum Autonomen Fahren benötigt, sitzen unauffällig in der Karosserie verarbeitet.

Die ersten (Test-) Saisons bestritt Roborace mit einem Entwicklungsfahrzeug, dem sogenannten DevBot 2.0. Der Wagen basiert auf einem LMP3-Boliden von Ginetta und kann auch von einem menschlichen Piloten gesteuert werden.

Das Roborace-Auto sollen durch ihre Elektromotoren in Zukunft sehr schnell beschleunigen und hohe Endgeschwindigkeiten erreichen können. Allerdings wird die stetige Weiterentwicklung der komplexen Technologie Zeit brauchen, sodass Roborace derzeit noch nicht so schnell wie die Formel E ist (max. 250 km/h). Später sollen allerdings Geschwindigkeiten von mehr als 300 km/h möglich sein.

Roborace-Konzeptfahrzeug von Daniel Simon

Rennen von Roborace

Das Rennformat von Roborace befindet sich derzeit noch im Test. Die Rennserie experimentiert mit Augmented Reality (AR), dem sogenannten Metaverse. Hier werden dynamisch virtuelle Hindernisse, sogenannte "Obstacles", auf der Strecke generiert, denen das Fahrzeug ausweichen muss. Gelingt dies nicht, erhält das Team eine Zeitstrafe.

Auf der anderen Seite gibt es auch Objekte, die von den Fahrzeugen absichtlich überfahren und somit "eingesammelt" werden können. Hierfür nimmt das Fahrzeug einen kleinen Umweg oder eine andere Linienwahl in Kauf, sodass auf der Stoppuhr ein Zeitverlust entsteht. Jedoch erhalten die Teams für jedes dieser "Collectables" wiederum eine Zeitgutschrift. Ob es sich lohnt, für diese Bonuszeit einen Zeitverlust aufzuwenden, liegt alleine in der Entscheidungsgewalt der KI.

Die von den Teams entwickelte KI-Software wird vor dem Rennen in das Fahrzeug hochgeladen. Während des Rennens haben die Teams keinerlei Zugriff auf das Fahrzeug, die Fahrzeugdaten oder ihre KI.

Teams von Roborace

Für die Testphase "Season Beta" haben sich sechs Teams bei Roborace eingeschrieben.

  • Acronis SIT Autonomous
  • Arrival Racing
  • Autonomous Racing Graz
  • Carnegie-Mellon University
  • MIT Driverless
  • Universita de Pisa
Aktuelles Rennfahrzeug "DevBot 2.0"

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