Extreme E

Ab in die Arktis: Extreme E startet Debütsaison Anfang 2021 in Grönland

Timo Pape

Timo Pape

Die neue Elektro-SUV-Rennserie Extreme E hat am Freitag ihren ersten Austragungsort bekanntgegeben. Die Offroad-Meisterschaft hat einen geeigneten Austragungsort in Grönland ausfindig gemacht, um ihren Lauf in der Arktis durchzuführen. Extreme-E-Mitbegründer Alejandro Agag und Jess Svane, grönländischer Minister für Industrie, Energie und Forschung, verkündeten vor Ort, die erste Extreme-E-Saison am Russell-Gletscher in der Nähe von Kangerlussuaq in Westgrönland starten zu lassen. Weitere Ankündigungen in anderen Regionen sollen in den kommenden Monaten folgen.

"Ich freue mich unglaublich, das einzigartige Format von Extreme E hier nach Grönland zu bringen, wo der Klimawandel sichtbar ist wie nirgendwo sonst auf der Welt", sagt Agag. "Ich habe versprochen, dass Extreme E im Motorsport neue Maßstäbe setzen wird, und diese Verkündung heute beweist, dass ich es ernst meinte." Extreme E verfolge den Zweck, die Elektromobilität im Kampf gegen die Senkung der globalen Emissionswerte zu fördern - "ein Thema, das wir insbesondere hier in Grönland nicht länger ignorieren können."

"Zusammen mit der grönländischen Regierung, die von Klimaexperten der Universität Cambridge unterstützt wird, werden wir einen sensationellen Sportwettbewerb mit der unglaublichsten natürlichen Kulisse veranstalten", prophezeit Agag und spricht von einem Katalysator für Bewusstsein, Bildung und Forschung. "Wir wollen nur Positives hinterlassen, wenn wir wieder abreisen."

Extreme E will die Arktis weltweit ins Rampenlicht rücken, um auf die Klimabedrohungen für den gesamten Planeten hinzuweisen. Neben der Bestätigung von Grönland, wo die globale Erwärmung wohl so sichtbar ist wie nirgendwo sonst, werden vier weitere Rennorte im Himalaya, in der Wüste, im Regenwald und auf einer Insel im Indischen Ozean aufgespürt, die bereits durch den Klimawandel oder durch menschliche Eingriffe beschädigt wurden.

Grönland bereits Grünland

Grönlands Minister Jess Svane sagt: "Ich freue mich sehr, dass Extreme E im Jahr 2021 in Grönland stattfinden wird. Das zeigt auch, dass Grönland nicht nur ein schönes Reiseziel ist, das von Naturliebhabern und Abenteuerlustigen besucht wird. Es ist auch ein Ort mit einer strahlenden Zukunft für die Geschäftsentwicklung."

"Wir sind sehr zufrieden mit der Vision von Extreme E, den Klimawandel herauszustellen", erklärt Svane weiter. "Dies korreliert perfekt mit unserer eigenen grünen Agenda. Grönland ist ein grünes Land - schon heute stammen rund 70 Prozent der öffentlichen Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen. Wir sind fest entschlossen, diese Werte in den kommenden Jahren weiter zu steigern."

Um den lokalen Umweltschutz bei den Rennen zu gewährleisten, will der Veranstalter an jedem Austragungsort auf die objektive Bewertung durch lokale Dritte zurückgreifen. So sollen gründliche Untersuchungen angestellt werden, um auch auf sozialer und politischer Ebene den richtigen Weg einzuschlagen. So schloss sich etwa Prof. Peter Wadhams vom Institut für Angewandte Mathematik und Theoretische Physik (DAMTP) der Universität Cambridge dem Veranstalter an und beriet das Team als global anerkannte Autorität für das Thema Eisschmelze.

Rennen soll "keine schädlichen Auswirkungen auf Umwelt haben"

"Die Ankündigung von Extreme E hat mich direkt angesprochen", sagt Wadham und erinnert sich an die zum Teil erschreckende "Streckenbegehung": "Am 1. August, als ich mit dem Rennteam in Grönland war, verlor die Eiskappe 12,5 Milliarden Tonnen Eis - ein neuer Tagesrekord. Wenn man bedenkt, was dieser tägliche Verlust für den globalen Meeresspiegel bedeutet, ist das in der Tat sehr beängstigend. Die Krise ist real - das alles geschieht heute, und wir müssen schnell handeln, um die Chance zu haben, sie zu verlangsamen."

"Der Standort, den wir hier in Grönland gefunden haben, ist ideal", meint Wadham. "Es ist eine Sandbank aus Gesteinsmehl, die über Jahre hinweg auf natürliche Weise vom Gletscher transportiert wurde. Rennen über dieses Gebiet werden keine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt haben, aber das potenzielle Bewusstsein und die Bildung, die durch die sportliche Plattform Extreme generiert werden könnten, werden enorm sein."

Extreme E wird seine Rennen über drei Tage auf einer Fläche von nicht mehr als zehn Quadratkilometern austragen. Streckenplaner wurden beauftragt, Optionen zu erarbeiten, die anspruchsvolle und aufregende Rennaction bieten und dabei weder aus ökologischer noch aus sozialer Sicht einen negativen Einfluss haben. Darüber hinaus planen die Organisatoren bereits eine Überwachung der lokalen Emissionswerte der Teams bei den Rennen. Dabei zieht Extreme E in Betracht, sportliche und finanzielle Anreize für diejenigen zu schaffen, die die niedrigsten Emissionswerte erzielen.

Foto: Extreme E

Video: Das Fußball-Spiel in ganzer Länge

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