Extreme E

ABT Cupra verpflichtet Nasser Al-Attiyah & Jutta Kleinschmidt für Extreme-E-Saison 2022

Svenja König

Svenja König

Nasser-Al-Attiyah-Jutta-Kleinschmidt

ABT Cupra XE setzt bei der Fahrer:innenauswahl für die zweite Saison der Extreme E auf Erfahrungen aus der Rallye Dakar. In einem YouTube-Livestream gab das deutsch-spanische Team bekannt, dass Jutta Kleinschmidt auch 2022 im Odyssey 21 sitzen wird. Allerdings wird Mattias Ekström durch Neuzugang Nasser Al-Attiyah ersetzt, der erst vor wenigen Wochen die diesjährige Ausgabe der Kult-Rallye gewinnen konnte.

ABT ist nach McLaren, Veloce und X44 das vierte Team der Extreme E, das seine Pilot:innen für Saison 2 vorgestellt hat. Bereits im Dezember hatte die Mannschaft verkündet, ihr Engagement in der Elektroserie zu verlängern. Kleinschmidt siegte 2001 bei der Rallye Dakar und ist bisher die einzige Frau, die diesen Titel gewonnen hat. Sie übernahm nach dem ersten Extreme-E-Rennen im April 2021 das Cockpit von Claudia Hürtgen und feierte im weiteren Saisonverlauf eine Podiumsplatzierung. In der zweiten Saison soll nun der erste Sieg her.

"Letztes Jahr haben wir eine solide Basis geschaffen und konnten um die vorderen Plätze fahren", so Kleinschmidt. "In diesem Jahr besteht die Herausforderung darin, noch konsequenter um Siege und Trophäen zu kämpfen, und dazu sind wir bereit. Meine Leidenschaft für den Offroad-Rennsport mit einem so professionellen Team und einem Dakar-Star wie Nasser teilen zu können, ist eine fantastische Motivation. Ich will einfach nur noch in die Saison starten."

Al-Attiyah: "Kann es kaum erwarten, im Auto zu sitzen"

Al-Attiyah ist ein neues Gesicht im Fahrer:innenfeld der Extreme E, bringt aber nichtsdestotrotz viel Offroad-Erfahrung mit. Gemeinsam mit seinen wechselnden Beifahrern Timo Gottschalk und Mathieu Baumel gewann er die Rallye Dakar insgesamt viermal. Der 51-Jährige aus Katar siegte außerdem 2014 und 2015 in der WRC-2, bestritt mehrere Rennen in der WRC und ist vierfacher Meister des FIA-Weltcups für Cross-Country-Rallys. Doch Motorsport ist nicht sein einziges Steckenpferd: 2012 holte Al-Attiyah bei den Olympischen Spielen die Bronzemedaille für Katar im Skeet-Schießen und ist seither das sportliche Aushängeschild des Landes.

"Ich möchte mich bei allen bedanken, die mir die Chance gegeben haben, Teil dieses Teams zu werden", sagt Al-Attiyah. "Damit wird ein Traum wahr! Es ist eine Ehre, ein Auto mit Jutta zu teilen, denn sie ist eine der besten Rennfahrerinnen überhaupt. Wir haben ein starkes Auto und wollen ein noch stärkeres Team sein als im letzten Jahr. Es fahren alle Topfahrer der Welt in der Extreme E, das wird ein wirklich enger Kampf. Ich bin sehr dankbar, ein Teil dieser Verbindung zwischen ABT und Cupra zu sein."

Hans-Jürgen Abt: "Wollen um Rennsiege und den Titel kämpfen"

Al-Attiyah folgt damit auf Mattias Ekström, der als Audi-Werksfahrer in diesem Jahr ebenfalls bei der Wüstenrallye antrat. "Natürlich sind wir ein bisschen traurig, Mattias gehen zu lassen", sagt Hans-Jürgen Abt, Leitender Partner bei ABT Sportsline. "Er hat in der ersten Saison auf und neben der Strecke einen großartigen Job gemacht und ist seit 20 Jahren Teil unserer Familie. Das wird sich nicht ändern, aber natürlich respektieren wir seine Prioritäten. Mit Jutta und Nasser haben wir nun ein neues Team am Start, das wieder extrem stark ist. Unsere Ziele bleiben unverändert: Wir wollen um Rennsiege und den Titel kämpfen."

ABT Cupra bestätigte zudem, dass das Team in Saison 2 mit einer überarbeiteten Karosserie und Optik an den Start gehen wird. Schon auf der IAA im September präsentierte der Rennstall das Konzept des "CUPRA Tavascan XE". Änderungen hat ABT Cupra seitdem nicht mehr vorgenommen.

Das Design der Front- und Heckpartie hat sich gegenüber dem alten Fahrzeug merklich verändert. Die Scheinwerfer - basierend auf LED-Technologie - sind in Dreiecksgruppen auf jeder Seite angebracht. Die Beleuchtung ist in einen 3D-gedruckten Rahmen eingebettet. Teile aus dem 3D-Drucker bieten dem Team den Vorteil, dass sie in nur sechs Stunden direkt am Rennort hergestellt werden können. Da ein möglichst großer Teil der Karosseriestruktur aus nachhaltigen Flachsfasern besteht, die aus der Flachspflanze gewonnen werden, können die Kohlefaserkomponenten ersetzt werden.

Die Vorstellung der Pilot:innen wurde per Livestream aus dem spanischen Hauptsitz von Cupra bei YouTube übertragen. Teil des Hybrid-Events waren Jennie Gow als Moderatorin, Hans-Jürgen Abt und Xavi Serra, Leiter von Cupra Motorsport. Der Saisonauftakt der Extreme E - und somit der erste Einsatz für Nasser Al-Attiya - findet am 19. Februar in Neom (Saudi-Arabien) statt.

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