Extreme E

Agag verteidigt Extreme E: "Wir wollen nicht helfen, sondern Aufmerksamkeit generieren"

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

Matt-Kew-Bianca-Garloff-Extreme-E-CEO-Alejandro-Agag-Interview-Italy

Alejandro Agag gilt als Pionier des elektrischen Motorsports. Nach dem Aufbau der Formel-E-Meisterschaft gab der Spanier 2019 die Geschäftsführung bei der Elektroformel ab, um sich mit der Extreme E auf ein neues E-Projekt zu konzentrieren. Dass die Offroad-Kategorie durch die Coronavirus-Pandemie entgegen der ursprünglichen Zielsetzung auch in weniger abgelegenen Regionen fährt, ist für Agag kein Problem.

Bei der Präsentation der Meisterschaft kündigte Agag noch an, die Elektro-SUVs der Extreme E "an die abgelegensten Orte der Erde" zu bringen, um dort auf die Folgen des Klimawandels und die Vorteile von Elektrofahrzeugen hinzuweisen. Durch Reisebeschränkungen in der Coronavirus-Pandemie musste die Serie jedoch zwei in Südamerika geplante Läufe absagen und stattdessen Ersatzevents in Italien und England organisieren.

Schon kurz nach der Verlegung der X Prix sah sich die Meisterschaft mit der Kritik konfrontiert, die eigenen Prinzipien nach weniger als einer Saison zu missachten. Agag reagiert dennoch gelassen auf den Gegenwind. "Unser Ziel an unseren Austragungsorten ist es nicht zu helfen, sondern zu zeigen, was dort passiert", erläutert er bei 'Autosport'.

"Die Wahrheit ist, dass wir jetzt eigentlich im Regenwald (von Brasilien) fahren sollten. Gleichzeitig betreffen die Auswirkungen des Klimawandels auch die Umgebungen vor unserer Haustür. Auch wenn es nicht unsere ursprüngliche Idee war, kann man überall etwas finden, um Geschichten zu erzählen. Das ist unsere Mission - wir sind schließlich keine humanitäre Organisation."

Agag: "Jeder kann privat helfen"

Agag weiter: "Jeder kann privat helfen. Aber als Motorsportmeisterschaft wollen wir den Rennsport nutzen, um in unserer Blase auf Umweltaktionen aufmerksam zu machen und unsere Botschaft einem breiten Motorsportpublikum zugänglich zu machen."

Möglicherweise spielt der Spanier dabei auf die "Count Us In Challenge" der Extreme E, mit der die Meisterschaft ihr Publikum zu nachhaltigerem Alltagsverhalten bewegen will. Dabei sollen sich Fans zu verschiedenen Kampagnen bekennen, beispielsweise zum Verzicht auf Flugreisen oder zu einer Verringerung der privat genutzten Plastikprodukte. Die unternommenen Schritte können anschließend dem persönlichen Lieblingsteam "gespendet" werden. Ein Team wird am Ende einer Saison für die beste Fan-Aktivierung ausgezeichnet.

Die zweite Saison der Extreme E beginnt am 19. Februar auf einer neuen Strecke im saudi-arabischen Neom.

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 8 und 3?
Advertisement