Desert X Prix: Ahlin-Kottulinsky & Kristoffersson gewinnen am Samstag, Munnings & Bakkerud am Sonntag
Tobias Wirtz
Aemilia Cumberland / Extreme E
Mikaela Ahlin-Kottulinsky und Johan Kristoffersson sind am ersten Renntag des Desert X Prix ihrer Favoritenrolle gerecht geworden. Nach einer Kollision mit ihren Hauptkonkurrenten Laia Sanz und Fraser McConnell vom Team Acciona Sainz war der Weg im Grand Final frei für die Champions von 2023. Am Sonntag hingegen gewannen Catie Munnings und Andreas Bakkerud für Hansen Motorsport nach einer Strafe für den eigentlichen Rennsieger Jameel Motorsport.
Samstag: Ahlin-Kottulinsky & Kristoffersson gewinnen am Samstag, Taylor nach Überschlag verletzt
Bereits in den Qualifying-Heats deutete alles auf einen Zweikampf zwischen Team KMS mit Mikaela Ahlin-Kottulinsky und Johan Kristoffersson auf der einen Seite sowie Acciona Sainz mit Laia Sanz und Fraser McConnell hin. Beide gewannen ein Heat und holten Platz 2 im anderen. Neben diesen beiden Teams zogen auch die anderen beiden Sieger der anderen Heats ins Grand Finale ein: und Catie Munnings und Andreas Bakkerud für das Team Hansen sowie Hedda Hosas und Ole Christian Veiby für das Team EVEN.
Für Molly Taylor vom Team Jameel Motorsport war der Renntag bereits nach dem ersten Qualifying-Heat beendet: Die Australierin überschlug sich und verletzte sich dabei am linken Arm und musste zur weiteren Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht werden. Da das Chassis bei dem Unfall irreparabel beschädigt wurde, musste Jameel Motorsport daher auf ein Ersatzchassis zurückgreifen und verpasste das zweite Qualifying-Heat.
A big one for Molly Taylor in Q1
— Extreme E & H (@ExtremeXEXH) October 4, 2025
Molly was able to climb from the car unaided, and after review at the on-site medical centre, was transferred to a local hospital for further examination. She is now back in the paddock and hoping to be back tomorrow.#ExtremeE #QiddiyaCity pic.twitter.com/JOfqxf3sGO
Redemption Race: Hansen & Schönborn souverän
Im Redemption Race, wo es um die Positionen fünf bis acht ging, traten neben Jameel Motorsport die Teams STARD mit Amanda Sorenson und Patrick O'Donovan, JBX Powered by Team Monaco mit Christine GZ und Tommi Hallman sowie Carl Cox Motorsport mit Klara Andersson und Timo Scheider an. Kevin Hansen von Jameel Motorsport sicherte sich direkt nach dem Start die Spitzenposition und übergab das Steuer in Führung liegend an Ersatzfahrerin Claire Schönborn.
Die Deutsche baute den Vorsprung immer weiter aus und fuhr das Rennen am Ende mit sieben Sekunden Vorsprung souverän nach Hause. Platz 2 belegte JBX, die 0,078 Sekunden Vorsprung auf STARD über die Linie rettete. Für Carl Cox Motorsport blieb nur Platz 4, nachdem Klara Andersson sich im Kampf mit Christine GZ um die zweite Position gedreht hatte. Durch das dichte Hinterherfahren auf der gewässerten Strecke sammelte sich eine Menge von Dreck auf ihrer Windschutzscheibe, Andersson verschätze sich in der Folge und verlor sehr viel Boden.
Grand Final: Sanz nach Startcrash raus, Kristoffersson bestraft
Im Grand Final hatte Sanz den besten Start und übernahm zunächst die Führung, wurde aber in der zweiten Kurve von Kristoffersson getroffen. Die hintere rechte Radaufhängung am Auto der Spanierin brach, sie fuhr in langsamer Fahrt an die Box zurück und stellte das Fahrzeug ab. Kristoffersson fuhr mit rund vier Sekunden Vorsprung auf Veiby in die Switch-Zone, Bakkerud folgte mit weiteren neun Sekunden Rückstand.
Johan Kristoffersson and Laia Sanz collide at the start of the Grand Final!
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Kristoffersson continues but the Acciona Sainz car is crabbing heavily!#ExtremeE #QiddiyaMotorsport pic.twitter.com/xY8urZMbic
Ahlin-Kottulinsky baute nach dem Fahrerwechsel den Vorsprung auf Hosas schnell aus und kontrollierte das Rennen in der Folge. Auch Hosas kontrollierte den deutlichen Vorsprung auf Munnings, sodass alle drei auf diesen Positionen mit deutlichem Abstand zueinander zu Ende fuhren. Auch eine nachträgliche Zeitstrafe von fünf Sekunden für die Rennsieger:innen wegen der Kollision in Runde 1 änderte nichts am Ergebnis.
This is what it means 🏆 pic.twitter.com/jEJXcJLBrr
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Sonntag: Hansen Motorsport gewinnt letztes XE-Rennen, Debakel für Acciona Sainz
Die erste gute Nachricht gab es bereits vor dem Qualifying am Sonntag: Taylor wurde nach einer erneuten ärztlichen Untersuchung als renntauglich erklärt und nahm ihren Platz bei Jameel Motorsport wieder ein. Mit Platz 1 im ersten und Platz 2 im zweiten Qualifying-Heat zeigte sie direkt, dass sie sich wieder komplett erholt hatte, das Team zog somit souverän in das Grand Final ein. Erneut setzten sich dabei die vier siegreichen Teams in den vier einzelnen Heats durch: Neben Jameel Motorsport waren dies Team Even, Hansen Motorsport und KMS.
Nachdem KMS im ersten Heat wegen eines technischen Problems nur Platz 3 belegt hatte, konnten Ahlin-Kottulinsky und Kristoffersson das zweite Heat für sich entscheiden und somit ins Grand Final einziehen. Team Even gelang der Einzug sogar noch nach Platz 4 im ersten Heat mit einem weiteren technischen Problem - am Ende gab die Bestzeit im Super-Sektor den Ausschlag gegenüber den beiden punktgleichen Teams von Carl Cox Motorsport und JBX.
Nichts hingegen wurde es mit einem guten Resultat für Acciona Sainz: Nach Platz 3 im ersten Heat gab es einen weiteren Ausfall im zweiten Heat, als McConnell von der Strecke abkam, einen Felsbrocken traf und das Rennen nicht fortsetzen konnte. Da die linke Vorderradaufhängung an seinem Boliden komplett abgerissen war, konnte das Team auch im Redemption Race nicht starten. STARD belegte in beiden Qualifying-Heats nur jeweils Platz vier und lag somit am Tabellenende der Qualifying-Punkte.
This scenery can bite 💥
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Great to see a thumbs up from Fraser McConnell after this one.#ExtremeE #QiddiyaCity pic.twitter.com/vGPDW49oO8
Redemption Race
Nach dem Unfall von McConnell im Qualifying starteten nur drei Fahrzeuge zum Redemption Race, bei allen drei Teams starteten die Fahrerinnen. GZ übernahm beim Start die Führung vor Sorensen und Andersson. Während sich die JBX-Fahrerin absetzte, kämpften die anderen beiden um den zweiten Platz. Andersson schob sich an Sorenson vorbei, die kurz darauf deutlich langsamer wurde. GZ fuhr mit zehn Sekunden Vorsprung in die Switch-Zone. Hallman fuhr das in der zweiten Hälfte absolut ereignislose Rennen kontrolliert zu Ende und gewann vor Scheider. O'Donovan brachte das STARD-Auto mit 50 Sekunden Rückstand ins Ziel.
Grand Final
Auch im Finale saßen die Fahrerinnen zunächst am Steuer. Taylor übernahm am Start die Führung, dahinter kollidierten Hosas und Ahlin-Kottulinsky bei der Anfahrt auf die erste Kurve. Die KMS-Fahrerin traf dabei die Streckenbegrenzung, das Fahrzeug wurde ausgehebelt und überschlug sich zweimal, landete aber wieder auf den Rädern. Aber auch der Wagen von Hosas war nicht mehr fahrtauglich, sodass das Rennen in der Folge aus einem Zweikampf zwischen Jameel Motorsport und Team Hansen bestand.
Taylor gelang es dabei nicht, sich von Munnings abzusetzen. Beide fuhren unmittelbar hintereinander in die Switch-Zone, sodass ihre Teamkollegen nun die Entscheidung bringen mussten: Hansen für Jameel Motorsport gegen Bakkerud für Hansen Motorsport - das Team seiner eigenen Familie. Hansen vergrößerte den Vorsprung auf Bakkerud auf mehr als drei Sekunden, verpasste dann aber den Beginn der Gelbzone, wo die beiden abgestellten Fahrzeuge von KMS und Team EVEN standen. Sein Vorsprung vergrößerte sich so auf mehr als sieben Sekunden, die er auch ins Ziel brachte.
Jameel Motorsport erhielt jedoch eine Zeitstrafe von drei Minuten für den Verstoß gegen das Tempolimit von 30 km/h in der Gelbzone - die Rennkommissare stellten eine Geschwindigkeit von 90 km/h fest. Auch Bakkerud war dort mit 48,3 km/h zu schnell unterwegs, seine Zeitstrafe belief sich aber nur auf 18,3 Sekunden.
Am Ende gewann Hansen Motorsport somit mit 2:34 Minuten Vorsprung. Für Munnings war es der zweite Extreme-E-Sieg und der erste seit dem Arctic X Prix 2021. Bakkerud feierte seinen ersten Sieg und sein erstes Podium überhaupt in der Rennserie. Als Dritter wurde KMS gewertet, nachdem die Rennkommissare den Startunfall untersuchten und entschieden, dass Hosas die Schuld am Unfall trug.
Team Hansen win the last-ever Extreme E race in Qiddiya City!
— Extreme E & H (@ExtremeXEXH) October 5, 2025
Andreas Bakkerud takes his first win in the series, with Catie Munnings taking her second!
🥇 Team Hansen
🥈 Jameel Motorsport
🥉 Team KMS#ExtremeE #QiddiyaCity pic.twitter.com/2c0Dcq9ar3
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