Extreme E

Europadebüt auf Sardinien: Vorschau auf den Island X Prix der Extreme E

Svenja König

Svenja König

Extreme-E-Sardinia

Mit dem Island X Prix bestreitet die Extreme E an diesem Wochenende ihr erstes Rennen in Europa. Der vierte Saisonlauf folgt auf die Rennen in Saudi-Arabien, Senegal und Grönland. Zwar sollten die Rennen der zweiten Saisonhälfte eigentlich auf dem südamerikanischen Kontinent ausgetragen werden. Durch die Folgen der Corona-Pandemie mussten sie jedoch nach Europa verschoben werden. Der Island X Prix auf Sardinien soll auf häufiger werdende Wetterextreme und Waldbrände im Mittelmeerraum aufmerksam machen. Rosberg X Racing kann sogar schon Meister werden. Was dafür passieren muss, liest du in unserer Vorschau.

Was bisher geschah…

Seit dem Arctic X Prix hat die Extreme E einen Leitfaden für den Kalender der zweiten Saison veröffentlicht und die neue Location für das Saisonfinale, welches ebenfalls von Südamerika nach Europa verlegt wird, bekannt gegeben. Das letzte Rennen der Debütsaison soll nun am 18. und 19. Dezember an der Südküste Englands, genauer gesagt auf einem Militärgelände nahe Bovington, ausgefahren werden.

Während das anstehende Rennen auf Sardinien wenigstens abgelegen vom Festland am südlichsten Zipfel der Insel stattfindet, bricht die Serie spätestens beim "Jurassic X Prix" mit ihrem Prinzip, ausschließlich an abgelegenen Orten zu fahren. Das Umweltthema wurde noch nicht festgelegt.

Vor ungefähr einem Monat veröffentlichte die Serie außerdem einen Entwurf für einen Rennkalender der zweiten Saison. Geplant sind erneut fünf Rennen - fest steht aber nur, dass der Saisonauftakt erneut in Saudi-Arabien stattfinden soll. Bei den vier anderen Stationen kann sich die Elektroserie nur auf die Region, in der das Rennen ausgefahren werden soll, festlegen: zwei davon in Südamerika, eines in Afrika und eines im Nordatlantik.

Stadt, Land, Fluss

Capo Teulada ist eine Halbinsel im Südwesten der italienischen Insel Sardinien. Die Extreme E fährt auf dem gleichnamigen Armeestützpunkt, der in den 1950er-Jahren errichtet wurde. Gleichzeitig stellt die Basis in Capo Teulada den südlichsten Punkt der Insel dar. Erst 2019 wurde die Halbinsel dauerhaft für Besucher:innen geöffnet, zuvor war sie sechzig Jahre lang aus militärischen Gründen für den Großteil des Jahres gesperrt.

Bekannt ist die Region auf der zweitgrößten Mittelmeerinsel vor allem für ihre traumhafte, unbebaute Küstenlandschaft, zahlreiche Buchten und die türkise Färbung des Mittelmeeres. Die nächstgrößere Stadt Teulada liegt etwa 20 Kilometer nördlich, die Hauptstadt der Insel, Cagliari, circa 80 Kilometer nordwestlich. Generell zählt Sardinien zu den am dünnsten besiedelten Regionen Europas.

Tatsächlich ist Sardinien keine Unbekannte im internationalen Motorsport. Hier wird seit 2004 jedes Jahr ein Lauf der Rallye-Weltmeisterschaft ausgetragen, den Sebastian Loeb insgesamt viermal gewinnen konnte. Das erste Motorsport-Event auf Sardinien fand schon in den 1920er-Jahren statt.

Fast Facts

  • Mit dem Rennen auf Sardinien will die Elektroserie auf Waldbrände und Extremwetter in Südeuropa aufmerksam machen. "Steigende Temperaturen, Hitzewellen und Waldbrände, wie sie derzeit auf Sardinien wüten, sind nur einige der jüngsten verheerenden Beispiele", sagte Seriengründer und Extreme-E-CEO Alejandro Agag im Sommer.
  • Im Rahmen ihrer Legacy-Aktionen will die Extreme E auf Sardinien zwei Projekte unterstützen. Zum einen sollen Seegrasbetten nahe der Küste nachgepflanzt sowie verbrannte Waldstücke aufgeforstet werden. Zum anderen wird eine Feuer-Erkennungs-App eingeführt, die insbesondere Feuerwehrleute beim Löschen unterstützen soll.
  • Rosberg X Racing könnte sich theoretisch schon am Sonntag zum ersten Extreme-E-Champion krönen. Aktuell hat das deutsche Team neun Punkte Vorsprung auf X44. An einem Rennwochenende kann ein Team maximal 37 Punkte sammeln. Dementsprechend müssten Molly Taylor und Johan Kristoffersson also 28 Punkte mehr als die Konkurrent:innen einfahren.
  • Zum ersten Mal in dieser Extreme-E-Saison wird das Rennformat vor einem Lauf nicht angepasst.
  • Die Insel Sardinien umfasst eine Fläche von 24.000 Quadratkilometern. Das entspricht ungefähr der Fläche von Mecklenburg-Vorpommern. Hier leben allerdings nur 1,5 Millionen Menschen, was etwa der Einwohnerzahl der bayerischen Hauptstadt München entspricht.
  • Veloce-Pilotin Jamie Chadwick wird auch den Island X Prix verpassen, da sie mit der W-Series nach Austin reist. Ihr Cockpit übernimmt erneut Emma Gilmour.

Extreme E veranstaltet Rookie-Test

Um den Nachwuchs im elektrischen Motorsport zu fördern, veranstaltet die Extreme E am Dienstag nach dem Rennwochenende einen Rookie-Test auf Sardinien. Die Idee übernahm die SUV-Rennserie von der "großen Schwester" Formel E, die schon seit mehreren Jahren einen ähnlichen Testtag veranstaltet. Wie der Name vermuten lässt, dürfen dort nur Fahrer:innen antreten, die ihr Extreme-E-Debüt noch nicht gefeiert haben. Ob die Teams daran teilnehmen möchten, obliegt jedoch den Rennställen selbst.

Bisher hat nur Veloce seine Fahrer:innenpaarung, bestehend aus Hedda Hosas und Lance Woolridge, vorgestellt. ABT Cupra, Chip Ganassi Racing und Andretti United bestätigten gegenüber 'e-Formel.de', dass sie nicht an der Veranstaltung teilnehmen werden. Die offizielle Nennliste erwarten wir am Montag.

Team Fahrerin Fahrer
Veloce Racing Hedda Hosas Lance Woolridge
ABT Cupra nimmt nicht teil
Andretti United nimmt nicht teil
Rosberg X Racing tba tba
X44 tba tba
JBXE tba tba
Xite Energy Racing tba tba
Acciona Sainz XE tba tba
Segi TV Chip Ganassi Racing nimmt nicht teil  

Da die Extreme E noch keine offizielle Nennliste für den Rookie-Test veröffentlicht hat, wird diese Tabelle fortlaufend aktualisiert.

Zeitplan & TV

Freitag:

Uhrzeit Session
21:00 Uhr Shakedown

Samstag:

Uhrzeit Session
11:00 Uhr Qualifying 1
16:00 Uhr Qualifying 2

Sonntag:

Uhrzeit Session
12:00 Uhr Halbfinale
16:00 Uhr Finale

Wir gehen davon aus, dass alle Sessions bis auf das Finale erneut mit zwei Stunden Verzögerung übertragen werden.

Wie schon in Grönland wird auch der Shakedown auf den Social-Media-Kanälen der Extreme E übertragen. Alle Qualifyings und Halbfinals kannst du bei e-Formel.de im Stream verfolgen. Einen Liveticker werden wir ab dem Rennen in Italien hingegen nicht mehr anbieten, da die Sessions nicht live ausgestrahlt und zusammengeschnitten werden. Zudem stellt die Serie weiterhin kein Livetiming zur Verfügung.

Alle Sessions und das Finale kannst du auch bei ran.de im Stream verfolgen. ProSieben Maxx überträgt außerdem am Sonntag ab 16 Uhr das Finale live im TV.

 
 
 
 
 
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Die Strecke

Aktuell (Stand: Mittwochmorgen) hat die Extreme E noch kein Streckenlayout bekannt gegeben. Nach einem heißen Sommer erwartet die Fahrer:innen ein härterer, steiniger Boden als beispielsweise in der Wüste Senegals. Zudem soll die Strecke steile Bergabpassagen und ein zum Großteil ausgetrocknetes Flussbett umfassen. Dort kann es auch matschig werden, wie Streckendesigner Timo Scheider bei Instagram zeigt (siehe oben). Die Serie hat laut dem ehemaligen DTM-Piloten weiter daran gearbeitet, mehrere Ideallinien bereitzustellen, um Überholmanöver möglich zu machen.

Wettervorhersage

Teulada erlebt am Extreme-E-Rennwochenende den Inbegriff des "goldenen Herbstes". Am Freitag sollen die Wolken zwar dominieren, aber pünktlich zum Rennsamstag heitert das Wetter auf: Es werden Temperaturen zwischen 13 und 20 Grad Celsius erwartet, dazu neun Sonnenstunden. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit liegt bei 20 Prozent. Sonntag könnte es regnen.

Das gesamte Team von e-Formel.de wünscht dir viel Spaß beim Island X Prix - dem vierten Rennen der Extreme E. Auch zur Extreme E haben unsere Leser eine kostenlose Community-Tippspiel-Runde organisiert. Wer mitmachen möchte, kann seine Tipps bis Samstagmorgen abgeben bzw. sich neu anmelden.

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