Extreme E in Großbritannien: Rosberg X Racing & X44 für Finale qualifiziert, Titelentscheidung weiterhin offen
Tobias Bluhm
Das von Lewis Hamilton gegründete Team X44 hat die Titelentscheidung in der Extreme-E-Saison 2021 erfolgreich aufgeschoben. Obwohl sowohl der britische Rennstall als auch die Titelfavoriten von Rosberg X Racing jeweils ihre Halbfinals gewannen, besteht für X44 weiterhin eine rechnerische Chance auf die Meisterschaft. RXR genügt jedoch ein vierter Platz im Jurassic-X-Prix-Finale, um definitiv den Titel zu gewinnen.
Die Halbfinalphase des Wochenendes begann mit einem Dreikampf zwischen X44, Veloce und JBXE. Bei nebeligen Bedingungen erwischte JBXE-Fahrer Kevin Hansen aus der mittleren Startposition den besten "Launch", mit dem er sich vor X44 und Veloce katapultierte. Zur Halbzeit der ersten Runde verlor Lance Woolridge (Veloce) zwischenzeitlich die Kontrolle über sein Fahrzeug, wodurch der Südafrikaner rund zehn Sekunden verlor. Bis zum Fahrer:innenwechsel konnte Woolridge den Rückstand jedoch wieder auf wenige Meter verkleinern.
In der Switch-Zone wechselten JBXE und X44 nicht nur die Pilot:innen, sondern auch die Positionen: Cristina Gutierrez verließ die Wechselzone knapp vor Mikaela Ahlin-Kottulinsky und übernahm die Führung - ein Novum in der Extreme E. Die Spanierin wehrte in der letzten Runde des ersten Halbfinals mehrere Angriffe der JBXE-Fahrerin ab und überquerte den Zielstrich mit einem hauchdünnen Vorsprung auf Platz 1. Jamie Chadwick (Veloce) wurde Dritte und verpasste somit das Finale.
Rosberg- & Hamilton-Teams gewinnen Halbfinals
Durch den Finaleinzug von X44 geriet RXR im zweiten Halbfinale unter Zugzwang. Der deutsche Rennstall begegnete dort ABT Cupra und Acciona Sainz. Johan Kristoffersson setzte bereits vor der ersten Kurve seinen Hyperdrive ein, um die Führungsposition zu übernehmen. Carlos Sainz sr. und Mattias Ekström gerieten kurz darauf im Positionskampf aneinander, wodurch sich Kristoffersson ein kleines Zeitpolster aufbauen konnte.
Beim Fahrer:innenwechsel übergab Kristoffersson seiner Teamkollegin Molly Taylor das Lenkrad, Sainz tauschte mit Laia Sanz. Ekström überließ sein Fahrzeug, dem seit dem Kontakt mit Acciona Sainz in der ersten Runde die Motorhaube fehlte, der Deutschen Jutta Kleinschmidt. ABT Cupra verließ die "Boxengasse" der Extreme E jedoch mit einem großen Rückstand.
Titelentscheidung dank "Continental Traction Challenge" noch offen
In der letzten Runde blieb Taylor betont konservativ: Die Australierin ging wenige Risiken ein und verwaltete lediglich ihren Vorsprung auf Acciona Sainz. Die RXR-Pilotin ging auf Rang 1 ins Ziel, mehrere Sekunden vor Sanz und Kleinschmidt. Da im ersten Halbfinale jedoch das X44-Team die Bestzeit in der "Continental Traction Challenge" setzte - diese ist fünf Meisterschaftspunkte wert -, muss RXR auf das Finale warten, um den Titel klarzumachen.
Im letzten Rennen des Jahres genügt der Rosberg-Mannschaft in jedem Fall ein vierter Platz. X44 kann hingegen nicht mehr aus eigener Kraft zum Extreme-E-Meisterteam werden: Sie benötigen den Sieg, die schnellste Zeit in der "Continental Traction Challenge" und einen fünften Platz beziehungsweise Ausfall von RXR.
Andretti erreicht Finale über Crazy-Race
Im Crazy-Race, das schon am Samstag stattfand, setzte sich Timmy Hansen (Andretti United) schon am Start gegen seine Rivalen von Chip Ganassi Racing und Xite Energy durch. Kyle LeDuc war zunächst Letzter, überholte wenig später jedoch Oliver Bennett. Nach dem Fahrer:innenwechsel verwaltete Catie Munnings die Führungsposition und wehrte einen späten Angriff von Sara Price ab. Als Siegerteam der "Hoffnungsrunde" löste Andretti somit noch das letzte Ticket für die Finalrunde.
Im letzten Lauf der Saison treten folglich X44, JBXE, RXR, Acciona Sainz und Andretti gegeneinander an. Die Finalübertragung der Extreme-E-Saison 2021 startet am Sonntagnachmittag um 13 Uhr. ProSieben Maxx überträgt das Rennen wie gewohnt im deutschen Free-TV.
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