Extreme E

Extreme E in Großbritannien: X44 gewinnt auch Qualifying 2, hat aber nur noch minimale Titelchancen

Svenja König

Svenja König

Jurassic-X-Prix-X44-jumping-in-Q2

Cristina Gutierrez und Sebastien Loeb haben auch das zweite Qualifying zum Jurassic X Prix in Großbritannien für sich und X44 entschieden. Zweiter wurde JBXE vor Acciona Sainz. Somit ist X44 der unangefochtene Sieger des kumulierten Qualifying-Ergebnisses und zieht vor Rosberg und Sainz ins Halbfinale ein. Insgesamt machte das Team von Lewis Hamilton aber nur einen Punkt in der Meisterschaft auf Rosberg X Racing gut.

Die Strecke war über Nacht deutlich abgetrocknet und somit im Vergleich zum ersten Qualifying deutlich schneller geworden. Auch die vorgenommenen Verstärkungen am Auto vom Spark Technologies zahlten sich definitiv aus, denn im gesamten Qualifying hatte nur Kyle LeDuc Probleme mit einer ausgefallenen Servolenkung.

Die Startreihenfolge der Teams war identisch zu der im ersten Qualifying, sodass Jutta Kleinschmidt und Mattias Ekström erneut die erste Zeit setzten. Diesmal saß zuerst Jutta Kleinschmidt im Auto und fuhr daher zwei der drei Runden. Sie verpasste auf ihrer zweiten Runde das neunte Tor und erhielt deshalb später eine 5-Sekunden-Zeitstrafe von den Stewards.

Dann stellte sich Ekström der Schlammwüste, der außer einem Quersteher auf der langen Geraden einen fehlerfreien Lauf erwischte. Zudem setzte er die neue Bestzeit im Streckenabschnitt der "Continental Traction Challenge". Insgesamt war ABT Cupra allerdings fünf Sekunden langsamer als im starken ersten Qualifying am Freitag. Diesmal reichte es nur für Platz 6.

Starke Runden von Giampaoli Zonca

Als Jamie Chadwick für Veloce danach auf der Strecke war, zeigte sich erstmals, was die ABT-Cupra-Zeit wert war. Die Britin fuhr einen Vorsprung von neun Sekunden auf die Kleinschmidt heraus, die sich zwischenzeitlich verfahren hatte. Debütant Lance Woolridge zeigte auch im zweiten Qualifying eine ordentliche Runde und konnte den Vorsprung in etwa halten - starker Auftritt des Südafrikaners.

Christine Giampaoli Zonca hatte für Xite Energy im zweiten Streckenabschnitt der ersten Runde einige Probleme, demonstrierte aber davon abgesehen eine tolle Pace und gab Oliver Bennett einen Vorsprung von 3,3 Sekunden auf seine Runde mit. Bennett konnte jedoch abermals nicht mit den Konkurrenten Woolridge und Ekström mithalten und verlor bis zum sogenannten Ditch etwa acht Sekunden. Er baute einige Quersteher in seine Runde ein und fuhr schließlich mit neun Sekunden Rückstand über die Ziellinie.

Ahlin-Kottulinsky & Hansen setzen neue Richtzeit

Mikaela Ahlin-Kottulinsky vom Team JBXE zeigte zwei scheinbar fehlerfreie Runden und fuhr einen Vorsprung von sechs Sekunden heraus. Zwischenzeitlich erhöhte sie den Vorsprung sogar auf acht Sekunden, hatte aber gegen Ende der zweiten Runde Probleme und verlor noch einmal zwei Sekunden. Deshalb sagte sie nach ihrem Lauf im Interview, dass sie sich einige Veränderungen am Setup für die Läufe am Sonntag wünsche.

Auch Kevin Hansen schien besser aufgestellt als noch am Freitag und fuhr einen Vorsprung von nahezu acht Sekunden in Ziel. Ihre Zeit von 9:18.905 Minuten war insgesamt acht Sekunden schneller als die Zeit von Veloce Racing und eine Sekunde besser als die Bestzeit der Qualifying-1-Sieger X44. Catie Munnings konnte nicht mit der Schwedin mithalten und hatte mit dem Heck des Fahrzeugs in den Kurven einige Probleme. Sie konnte das Auto auf der zweiten Runde beim Sprung nicht optimal landen und übergab Timmy Hansen das Andretti-Auto mit einem Rückstand von 3,7 Sekunden.

Dieser erzielte eine neue Bestzeit in der "Continental Traction Challenge", setzte sein Auto nur wenige Sekunden später jedoch nach dem letzten Hügel vor Start/Ziel vor einen Baum. Er konnte das Auto noch retten und ins Ziel fahren, verlor aber viel Zeit.

Kristoffersson setzt beste Zeit in "Continental Traktion Challenge"

Nach circa einer Stunde eröffnete Molly Taylor den Meisterschaftskampf erneut. Am Ende von zwei unauffälligen Runden standen zehn Sekunden Rückstand auf Ahlin-Kottulinsky für sie zu Buche. "Das ist alles Teil der Strategie", sagte Teamgründer Nico Rosberg im TV-Signal. "Wir kämpfen um die Meisterschaft, die anderen nicht, und uns geht es gerade darum, dass wir das Auto nach Hause bringen." Johan Kristoffersson machte einen kleinen Fehler an Tor 9, fuhr aber mit einem weitem Sprung die schnellste Zeit in der "Continental Traction Challenge". Am Ende standen vier Sekunden Rückstand auf JBXE zu Buche.

Ihre direkten Meisterschaftskonkurrenten von X44 waren die nächsten Teilnehmer:innen auf der Strecke. Cristina Gutierrez fuhr in den ersten Kurven etwa auf Augenhöhe mit Ahlin-Kottulinsky. Die Spanierin verbremste sich allerdings in der ersten Kurve der zweiten Runde und heimste sich dabei etwa eine Sekunde Rückstand ein, die sie allerdings halten konnte.

Sebastien Loeb bewies im folgenden Versuch einmal mehr, warum er als erfolgreichster Rallyefahrer der Geschichte gilt. Innerhalb der ersten Kurve egalisierte er nicht nur den Rückstand, sondern fuhr einen Vorsprung von einer weiteren Sekunde heraus. Insgesamt setzte er die schnellste Zeit mit vier Sekunden Vorsprung auf JBXE, schaffte es aber nicht, Kristoffersson die schnellste Zeit in der Traction-Challenge abzunehmen, die bekanntlich fünf Punkte wert ist.

Laia Sanz' Runden wurden im Zusammenschnitt der Extreme E nicht vollständig gezeigt. Sie konnte nicht mit den zwischenzeitlichen Top 3 - X44, JBXE und RXR - mithalten und übergab an Carlos Sainz sr. mit fünf Sekunden Rückstand. Sainz holte ein paar Sekunden auf und brachte sein Team immerhin noch auf Platz 3.

Sara Price konnte in der ersten Runde gut mit Gutierrez mithalten, verlor aber auf ihrer zweiten Runde immer mehr an Boden und übergab mit 6,5 Sekunden Rückstand an Kyle LeDuc. Der Fahrer:innenwechsel bei Chip Ganassi Racing lief nicht gut, und seine Servolenkung fiel in der ersten Kurve aus, was dazu führte, dass er kurz in der Böschung landete. Der US-Amerikaner konnte sich gerade so retten und kämpfte sich mit dem beschädigten Auto ins Ziel. Am Ende wurde Chip Ganassi Racing dennoch Letzter.

Somit treten X44, JBXE und Veloce am Sonntag im ersten Halbfinale gegeneinander an. Rosberg X Racing trifft auf Acciona Sainz und ABT Cupra in Halbfinale 2. Die jeweils schnellsten beiden Teams aus beiden Halbfinals qualifizieren sich für das Finale. Aus dem Crazy-Race, für das sich Andretti United, Chip Ganassi Racing und Xite Energy Racing qualifiziert haben - geht nur ein Team ins Finale.

Trotz Platz 4 im zweiten Qualifying erreichten die Gesamtführenden von Rosberg X Racing Platz 2 im kumulierten Quali-Ergebnis. Somit verloren sie nur einen Punkt auf X44 und liegen zudem aktuell vorne in der Wertung der Traction-Challenge. X44 kann demnach nur noch Extreme-E-Champion werden, wenn sie den Jurassic X Prix gewinnen, die schnellste Zeit in der Traction Challenge schaffen, und wenn Taylor und Kristoffersson nicht das Finale erreichen.

Die Halbfinalläufe beginnen am Sonntag um 11 Uhr und werden auf unserer Stream-Seite übertragen. Die TV-Übertragung zum Finale startet um 13 Uhr auf ProSieben Maxx und ran.de.

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