Extreme E: CGR & RXR gewinnen Halbfinals im Staub von Sardinien, kontroverser Andretti-Unfall bestraft
Tobias Bluhm
Chip Ganassi Racing und Rosberg X Racing haben die Halbfinalrennen der Extreme E in Italien gewonnen. Im Staub von Capo Teulada auf der Mittelmeerinsel Sardinien lösten sich zudem X44 - nach einem kontroversen Unfall mit Andretti United - und ABT Cupra ihre Tickets für das Finale. Der Sieg in der Hoffnungsrunde, dem sogenannten Crazy Race, ging an JBXE.
Am Samstag gab das von Lewis Hamilton gegründete Team X44 zum wiederholten Male den Takt vor. Sebastien Loeb und Cristina Gutierrez wahrten ihre 100-prozentige Erfolgsquote im Qualifying und nahmen allen Konkurrent:innen auf zwei Runden mindestens 15 Sekunden ab. Das britische Team startete sonntags somit in der Favoritenrolle ins erste Halbfinale - schied aber bereits in der ersten Kurvensektion aus.
Drama in Halbfinale 1: Andretti & X44 kollidieren
Auf den ersten Metern setzte sich Gutierrez noch gegen ihre Konkurrent:innen von Chip Ganassi Racing und Andretti United durch. Timmy Hansen (Andretti) erwischte jedoch den besseren "Launch" und griff die Spanierin vor dem ersten Bremspunkt an. Es kam zum Kontakt zwischen Andretti und X44, woraufhin Gutierrez die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlor, in einen Strauch steuerte und frontal gegen einen großen Stein schlug.
?? TITLE CHAOS ? ?
— Extreme E (@ExtremeELive) October 24, 2021
X44 and Andretti United make contact at the start and X44 are out of the Semi-Final! Is this Championship RXR's for the taking?#ExtremeE #EnelX #IslandXPrix pic.twitter.com/1FF57BWFG1
Auch Hansen lenkte sein Odyssey-21-SUV durch das Gestrüpp und verlor dabei viel Zeit, wodurch Sara Price (CGR) die Führung mit deutlichem Vorsprung übernahm. Weniger später rollte Hansen aus, wodurch Kyle LeDuc nach dem Fahrer:innenwechsel den CGR-Vorsprung nur noch managen musste. Als einziges Team, das das Ziel erreichte, qualifizierte sich die US-Mannschaft somit als erste für das Finale.
"Solche Fahrerstandards sind ein Thema für die Stewards", erklärt X44-Teamleiter Dave Richards den Zwischenfall, geht dann aber hart mit Andretti ins Gericht: "So etwas endet wie beim Autoscooter. Auch im Rallyecross kann man so keine Meisterschaften gewinnen, das sind inakzeptable Fahrerstandards. Ich bin mir sicher, dass die Organisatoren angemessene Maßnahmen ergreifen werden."
Für das Verursachen des Unfalls bestraften die Sportkommissare Andretti United nach dem Lauf mit dem Verlust einer Position. Obwohl das US-Team eine größere Distanz als X44 zurücklegte, wurden die Sieger des Grönland-Rennens auf Rang 3 im ersten Halbfinale gewertet - und somit nicht auf einem Qualifikationsplatz für das Finale. X44 darf somit im letzten Lauf des Island X Prix antreten, falls das beschädigte Fahrzeug bis zum Rennstart repariert werden kann.
Ergebnis: Halbfinale 1 des Island X Prix 2021
Position | Team | Gesamtzeit |
1 | SEGI TV Chip Ganassi Racing |
12:30.912
|
2 | X44 |
DNF
|
3 | Andretti United Extreme E * |
DNF
|
* Andretti wurde aufgrund des Verursachens einer Kollision mit X44 auf Platz 3 gewertet.
Staubentwicklung in Halbfinale 2 rennentscheidend
In Halbfinale 2 sollte die Staubentwicklung zu einem großen Thema werden. Da der buckelige Boden des Capo-Teulada-Militärübungsplatzes durch einen heißen Sommer besonders trocken war, stiegen hinter den Autos dichte Staubwolken auf. Im Kampf um zwei Finalplätze trafen Carlos Sainz sr. und Laia Sanz (Acciona Sainz) auf die deutschen Teams Rosberg X Racing und ABT Cupra.
Das spanische Team verlor aber bereits am Start viel Boden. Johan Kristoffersson (RXR) startete von der linken Seite der Startzone und profitierte von der besten Linie in der ersten Kurvenpassage. Mattias Ekström (ABT Cupra) musste sich dahinter einsortieren und ließ sich mehrere Sekunden zurückfallen, um den Kurs zu sehen. Zu einer Wiederholung des dramatischen Unfalls aus Halbfinale 1 kam es nicht.
Bereits in der ersten Runde beschädigte Carlos Sainz sr. die Lenkung seines Fahrzeugs und verlor schon vor dem Fahrer:innenwechsel viel Zeit. Laia Sanz übernahm den Boliden, erreichte das Ziel aber mit einem Rückstand von mehr als sieben Minuten. Molly Taylor beendete den RXR-Run mit einer unaufgeregten Fahrt auf Platz 1, Jutta Kleinschmidt erreichte für ABT Cupra Platz 2.
Für das Finale sind somit die Teams Chip Ganassi Racing, Rosberg X Racing, X44 und ABT Cupra qualifiziert. Hinzu kommt mit JBXE der Sieger des Crazy Race. Die Entscheidung beim Island X Prix fällt ab 16 Uhr - ProSieben Maxx überträgt den Lauf im Anschluss an einen Highlight-Zusammenschnitt der Halbfinals und des Crazy Race live im deutschen Free-TV.
Ergebnis: Halbfinale 2 des Island X Prix 2021
Position | Team | Gesamtzeit |
1 | Rosberg X Racing |
11:25.861
|
2 | ABT Cupra XE |
12:50.783
|
3 | Acciona | Sainz XE Team |
19:06.566
|
Ergebnis: Crazy Race des Island X Prix 2021
Position | Team | Gesamtzeit |
1 | JBXE |
11:15.077
|
2 | Veloce Racing |
08:54.837
|
3 | Xite Energy Racing * |
08:25.624
|
* Xite Energy wurde für das Verpassen von Tor 2 mit einer Zeitstrafe belegt.
0 Kommentare
Einen Kommentar schreiben