Extreme E

Extreme E: Jutta Kleinschmidt ersetzt Claudia Hürtgen bei ABT Cupra

Svenja König

Svenja König

Jutta-Kleinschmidt-replaces-Claudia-Hürtgen-at-Abt-Cupra

Fahrerinnenwechsel in der Extreme E: Jutta Kleinschmidt ersetzt ab sofort Claudia Hürtgen beim deutschen Team ABT Cupra XE. Die ehemalige Rallye-Dakar-Siegerin war bisher "Championship-Driver" - also offizielle Ersatzfahrerin der Serie - und sprang bereits beim vergangenen Rennen im Senegal für die krankheitsbedingt abwesende Hürtgen ein. Wie die Elektroserie am Donnerstagmorgen mitteilte, verlässt die 49-Jährige das Team, um sich auf ihre Aufgaben bei BMW zu konzentrieren.

"Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung, die Vorbereitung mit ABT und natürlich darauf, mit Mattias zusammenzuarbeiten", sagt Kleinschmidt. "Ich habe die Serie zuerst vom Standpunkt der Organisatoren verfolgt und konnte dann spontan ins Auto springen. Jetzt bin ich gemeinsam mit Mattias ein permanentes Mitglied in der Fahrer:innen-Familie. Ich bin sehr dankbar für die Chance, noch einmal auf diesem hohen Level fahren zu dürfen."

Kleinschmidt wird für die letzten drei Rennen der Saison die Position von Hürtgen übernehmen, die zwei schwierige Rennwochenenden mit der Extreme E erlebte. Beim Serienauftakt in Saudi-Arabien überschlug sie sich zunächst spektakulär und wurde später in einen schweren Unfall mit Kyle LeDuc im Shoot-out verwickelt. Im Senegal musste sie die Teilnahme an den Renntagen aufgrund einer Lebensmittelvergiftung ganz absagen. Künftig wird sie sich auf ihre Aufgabe als Chefinstrukteurin bei den Rennstreckentrainings der BMW Driving Experience konzentrieren.

"Eine gute Performance bei Off-Road-Events wie bei der Extreme E benötigt intensive Vorbereitung, die Testfahrten und Teilnahmen an Rallyes beinhalten", so Hürtgen. "Das ist eine sehr große zeitliche Verpflichtung und leider momentan mit meinen Aufgaben bei BMW, für die ich dieselbe Passion habe, nicht kompatibel. Aber eine Veränderung bietet immer neue Möglichkeiten, und ich freue mich sehr für das Team, dass die Konstellation aus dem Senegal für den Rest der Saison bestehen bleibt. Ich bin dankbar für alle Erfahrungen, die ich in der Extreme E sammeln konnte und wünsche ABT Cupra und Jutta nur das Allerbeste für die nächsten Rennen."

Kleinschmidt überzeugte mit starker Leistung am Lac Rose

Bei ihrem unerwarteten Extreme-E-Debüt am Lac Rose im Senegal überzeugte Kleinschmidt trotz wenigen Trainings mit schnellen Läufen. Auf ihrer ersten Qualifying-Runde fuhr sie drei Sekunden schneller als die bis zu diesem Zeitpunkt Schnellste, Molly Taylor (RXR). Das Team erhielt jedoch nachträglich für einen Fehler in der Wechselzone eine Zeitstrafe.

Im Kampf um den Finaleinzug am folgenden Tag sah es ebenfalls gut aus für die Deutsche: Sie hatte in ihrem Halbfinale die beste Pace und übernahm in Führung liegend das Fahrzeug ihres Teamkollegen Mattias Ekström. Dem Duo machte jedoch, möglicherweise durch die geringe Vorbereitungszeit, ein erneuter Fehler beim Fahrer:innenwechsel einen Strich durch die Rechnung. Kleinschmidt verlor in der Switch-Zone am Atlantikstrand viel Zeit und erreichte das Ziel des ersten Halbfinals somit rund drei Sekunden nach Molly Taylor auf Platz 3.

"Wir hatten einen Unfall in Saudi-Arabien, einen spontanen Fahrerinnenwechsel im Senegal - ich denke, es ist Zeit für ein ruhigeres Rennwochenende", sagt Ekström. "Wir werden die Saison bis hierher analysieren und uns noch besser auf Grönland vorbereiten. Jutta ist die 'Königin von Dakar' - dagegen bin ich fast noch ein Rookie. Sie im Team zu haben, ist auch für mich besonders. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und ihre Erfahrung, die uns in der Extreme E weiterbringen wird."

ABT-Geschäftsführer Thomas Biermaier pflichtet Ekström bei: "Wir hatten einen sehr turbulenten Start in unser Extreme-E-Abenteuer", sagt der Deutsche. "Mein größter Dank geht an Claudia, denn sie hat von Tag 1 an alles für unser Projekt gegeben. Wir bleiben neben der Rennstrecke gute Freunde. Aber im Cockpit haben wir uns mit Jutta umpositioniert und sind stolz, dass sie von nun an ein Teil unseres Team ist."

Bis zum Arctic X Prix in Grönland sind es noch etwa zwei Monate, die das Team für die Vorbereitung nutzen wird. Bis dahin muss die Serie auch eine neue Ersatzfahrerin benennen, um sicherzustellen, dass ein weiblicher "Championship Driver" für alle Teams vor Ort ist. Die Rennen in Kangerlussuaq sollen am Wochenende des 28./29. August stattfinden.

Zurück

0 Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 4 plus 4.