Extreme E

Extreme E: Rallyecross-Fahrer Kevin Hansen ersetzt Jenson Button bei JBXE kurz vor Senegal-Rennen

Timo Pape

Timo Pape

Paukenschlag vor dem zweiten Saisonlauf der Extreme E: Der ehemalige Formel-1-Weltmeister Jenson Button räumt für den anstehenden Ocean X Prix sein Cockpit als männlicher Fahrer bei seinem eigenen Team JBXE und überlässt das Steuer Kevin Hansen. Das gab der britische Rennstall am Freitagabend offiziell bekannt. Button wolle sich auf seine Rolle als Teamchef konzentrieren.

Kevin Hansen ist kein Unbekannter im Umfeld der Extreme E. Gemeinsam mit seinem Bruder Timmy, der als Stammpilot für den US-amerikanischen Kontrahenten Andretti United XE antritt, und seiner neuen Teamkollegin Mikaela Ahlin-Kottulinsky war er maßgeblich an der Entwicklung des "Odyssey 21" beteiligt.

2019 bestritt der 22-jährige Schwede gemeinsam mit seinen beiden Kolleg:innen im französischen Chataeu de Lastours den ersten echten Test mit dem dem Einheitsfahrzeug der Extreme E und gab Feedback aus der Fahrerperspektive. 2019 hatte er sein Interesse an der Serie bereits als Mitglied des "Drivers' Programme" kundgetan. Hansen dürfte Motorsportfans vor allem aus dem Rallyecross bekannt sein.

Offizieller Nachfolger von Max Verstappen

Hier gewann er 2012 und 2013 den Titel im Junior Rallyecross Cup, bevor er sich 2015 die RX2-Meisterschaft sicherte. Er wechselte anschließend in die Rallyecross-Weltmeisterschaft (WRX). 2019 war seine bislang erfolgreichste Saison: Hansen gewann den Saisonauftakt in Abu Dhabi und schloss die WM auf dem dritten Gesamtrang ab. Zuvor bestritt er die Rallyecross-Europameisterschaft, die er 2016 souverän gewann. Er wurde daraufhin von der FIA zum "International Rookie of the Year" gekürt - als Nachfolger eines gewissen Max Verstappen.

"Ich freue mich wirklich sehr, mich Formel-1-Weltmeister Jenson Button und seinem JBXE-Team anzuschließen - es ist eine riesige Chance", freut sich Kevin Hansen über seinen anstehenden Einsatz im Senegal. "Ich war von Anfang an in die Serie und die Entwicklung des Autos involviert, vom frühen Testprogramm bis hin zu den Testfahrten in Aragon im letzten Jahr. Jetzt diese Gelegenheit mit Jenson zu bekommen, ist sehr schön, und ich bin super aufgeregt, in den Senegal zu kommen und zu sehen, was ich erreichen kann."

Zusammenarbeit mit Ahlin-Kottulinsky "eine große Chance"

"Ich bin auch glücklich darüber, dass ich mich Mikaela anschließen kann", so Hansen weiter. "Ich hoffe, dass wir zusammen eine starke Paarung sein werden. Ich kenne sie schon sehr lange und glaube, dass sie eine der stärksten Fahrerinnen in der Meisterschaft ist. Sie ist sehr talentiert, also ist das eine große Chance für uns."

Auch seine Teamkollegin, Mikaela Ahlin-Kottulinsky, freut sich auf Hansens Einsatz: "Ich bin kann es kaum erwarten, mit Kevin beim Ocean X Prix anzutreten. Er ist super bestrebt, gute Ergebnisse zu erzielen. Deshalb denke ich, dass dies eine tolle Zusammenarbeit wird. Wir werden in den kommenden Tagen einige Trainingsfahrten in Schweden absolvieren."

"Ich kenne Kevin, seitdem wir etwa zehn Jahre alt waren", fährt sie fort. "Wir sind zusammen im schwedischen Nationalteam gefahren und haben in den letzten Jahren gemeinsam an der Entwicklung des Extreme-E-Autos gearbeitet. Wir sind auch schon im Rallyecross gegeneinander gefahren, also freue ich mich darauf, mit Kevin ein paar gute Ergebnisse zu erzielen."

Button: "Freue mich darauf, in Grönland wieder hinter dem Steuer zu sitzen"

"Ich freue mich sehr, dass sich für Kevin Hansen die Gelegenheit ergeben hat, für JBXE im Senegal anzutreten", so Teamchef Jenson Button. "Ich habe bei JBXE zwei Rollen inne: die des Fahrers und die des Teambesitzers. Daher wollte ich mir die Gelegenheit, Kevin für dieses Rennen ins Auto zu setzen, nicht entgehen lassen. Kevin hat in der Welt des Rallyecross in so jungen Jahren schon viel erreicht. Er ist ein spannender Fahrer, und ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie er JBXE im Senegal repräsentiert. Ich freue mich darauf, in Grönland wieder hinter dem Steuer zu sitzen."

Button könnte also womöglich ins Auto zurückkehren. Dabei kommt der Fahrerwechsel zwar überraschend, ist aber nachvollziehbar. Denn Button konnte beim Saisonauftakt in Saudi-Arabien kaum mithalten aufgrund seiner fehlenden Offroad-Erfahrung. Hansen hingegen ist trotz seines zarten Alters bereits ein Routinier im Gelände. Um mit den Topteams mithalten zu können, war der Cockpittausch wohl eine logische Konsequenz des schwachen Auftritts in Al-'Ula, auch wenn der Wechsel erst einmal nur für das kommende Rennen bestätigt ist.

Bereits in einer Woche bekommt Hansen beim Ocean X Prix im Senegal seine Chance, sich zu beweisen. Am Lac Rose steht am 29. und 30. Mai der zweite Saisonlauf der Extreme E auf dem Programm. Einen Tag zuvor feiert der Schwede seinen 23. Geburtstag. Ob er sich selbst ein Geburtstagsgeschenk machen kann, erfährst du wie immer bei uns. Wir werden ausführlich und live vom zweiten Extreme-E-Rennen der Geschichte berichten.

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