Extreme E: Rosberg X Racing dominiert Qualifying beim Island X Prix (2/2) auf Sardinien erneut
Tobias Bluhm
Rosberg X Racing hat sich erneut den "Top Qualifyer"-Platz in der Extreme E gesichert. Schon im ersten Qualifikationsabschnitt (Zeitfahren) setzte sich das deutsche Team souverän gegen alle Konkurrent:innen durch, bevor sie auch ihr Heat-Rennen im zweiten Qualifying-Teil gewannen. Auch Acciona Sainz verbuchte einen Heat-Sieg, landete nach einem verpatzten Zeitfahren-Qualifying aber nur auf Platz 5 in der Tageswertung.
>>> Qualifying 1: Rosberg X Racing unantastbar & mit Streckenrekord
Im Zeitfahren gab Rosberg X Racing abermals das Tempo vor. Die deutsche Mannschaft startete als erste ins Qualifying und beendete zwei Runden in nur 9:00.503 Minuten. Dabei verbesserten Mikaela Ahlin-Kottulinsky und Johan Kristoffersson den bisherigen Streckenrekord, den das Duo erst am vergangenen Mittwoch aufgestellt hatte, um rund 13 Sekunden.
Ob dies an einer Entwicklung der Strecke, Setup-Verbesserungen oder größerer Erfahrung auf dem 6,019 Kilometer langen Kurs lag, ist schwer zu beurteilen - die Extreme E zeigte ihren Fans und Medienvertreter:innen den RXR-Lauf abermals nur in einer TV-Zusammenfassung. In einem Twitter-Post sprach die Serie später von einem "reibungslosen Run" bei RXR sowie McLaren (4.) und Acciona Sainz (8.), deren Runden ebenfalls nicht vollständig gezeigt wurden.
Unauffällig blieben auch Andretti United, ABT Cupra und JBXE. Sie sortierten sich im finalen Ergebnis auf den Plätzen 5 bis 7 ein. Besonders knapp war es für das von Jenson Button gegründete Team: Hedda Hosas und Kevin Hansen waren bei ihrer "Doppelrunde" nur 0,067 Sekunden schneller als das Fahrer:innen-Duo von Acciona Sainz. Beiden Mannschaften fehlten allerdings rund 22 Sekunden auf die RXR-Bestzeit.
Xite Energy & Veloce nach Verletzungspech abgeschlagen
Hinter Carlos Sainz sr. und Laia Sanz ordneten sich Timo Scheider und Tamara Molinaro (Xite Energy) auf Platz 9 ein. Molinaro war in den vergangenen Tagen vom Physiotherapeuten der italienischen Fußball-Nationalmannschaft behandelt worden, da sie sich bei der Fahrt über eine Bodenwelle im ersten Island X Prix die Schulter aus- und wieder eingerenkt hatte. In ihrem Qualifying-Anlauf am Samstag verlor die Italienerin abermals die Kontrolle über ihr Auto, nachdem die Hinterachse des Odyssey 21 - ebenfalls auf einer Bodenwelle - ausgehebelt wurde. Sie konnte einen Überschlag gerade so verhindern, verlor bei einem Wendemanöver aber viel Zeit.
Noch langsamer war nur das Veloce-Duo. Insbesondere Christine "GZ" Giampaoli Zonca schien noch unter den Folgen ihres Fußbruchs vom Desert X Prix zu leiden: Nachdem sie in der Wechselzone humpelnd das Auto von Lance Woolridge übernahm, verlor auf ihrer Runde ohne erkennbare Fehler viel Zeit auf den RXR-Bestwert.
Q1: @TamaraMolinaro loses the car at the end of the traction challenge!
— Extreme E (@ExtremeELive) July 9, 2022
Quickly recovers and continues her solid run.
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Broadcasters: https://t.co/UkD88fSEe4#ExtremeE #IslandXPrix pic.twitter.com/tPZNkG2nCJ
Deutlich besser lief es in der Schlussphase der Session für X44 und Chip Ganassi Racing, das Siegerteam des ersten Island X Prix. Sie sortierten sich nach unauffälligen, aber sauberen Runden auf den Rängen 2 und 3 ein, lagen allerdings jeweils rund elf Sekunden hinter RXR. Ahlin-Kottulinsky und Kristoffersson blieben somit unantastbar und starteten als Favorit:innen in den zweiten Qualifying-Abschnitt.
>>> Qualifying 2: RXR souverän, Unfall zwischen Xite Energy & Andretti
Dieser fand abermals mit zwei Heat-Rennen statt, in denen sich jeweils fünf Fahrzeuge begegneten. Im ersten Rennen starteten die Teams Xite Energy, Andretti United, X44, RXR und JBXE. Die Reihenfolge der Cockpit-Besetzung obliegt den Teams, alle entschieden sich jedoch dafür, ihren männlichen Fahrern den Start zu überlassen. Beim obligatorischen "Switch" übernahmen dann die Frauen.
Als Erster reagierte Kristoffersson auf die Startampel von Heat 1. Er schon sich unter Einsatz seines Hyperdrive-Leistungsschubs vor Sebastien Loeb und Kevin Hansen. Timmy Hansen entschied sich am Start für eine alternative Linie, verlor jedoch bereits nach wenigen Metern die Kontrolle über sein Fahrzeug und drehte sich. Zuvor hatte offenbar Timo Scheider, der ebenfalls auf die Alternativroute setzte, bei einem unbeabsichtigten Kontakt die Aufhängung des Andretti-United-Renners beschädigt. Die Sportkommission wertete den Zwischenfall als Rennunfall.
RXR erreichte die Wechselzone knapp vor X44 und JBXE, wenige Sekunden dahinter fuhr Xite Energy. Für die zweite Runde übernahmen Mikaela Ahlin-Kottulinsky, Cristina Gutierrez, Hedda Hosas und Tamara Molinaro die Lenkräder. An der Spitze unterstrich die RXR-Fahrerin den Eindruck, den sie bereits im ersten Qualifying-Abschnitt hinterließ, und setzte sich von Gutierrez ab. Durch einen Dreher abseits der TV-Bilder kam Molinaro in der letzten Runde an Hosas vorbei.
RXR war somit als erstes im Ziel, gefolgt von X44. Xite Energy wurde auf Platz 3 gewertet. Nicht ins Ziel kam hingegen Andretti United: Nach Hansens Startunfall war die Hinterradaufhängung stark beschädigt, sodass das Team das Heat nach nur einer Runde aufgeben musste.
Heat 2: Sainz setzt sich durch, CGR-Drama
Noch mehr Action bot der Start des zweiten Heat-Rennens: Während sich Carlos Sainz sr. den Weg an die Spitze bahnte, wählten mit Tanner Foust (McLaren) und Christine "GZ" erneut zwei Fahrer:innen den Weg über die Alternativroute. Diese brachte sie beim ersten Wegpunkt in eine gute Lage für einen Angriff auf die Spitze, die der routinierte Spanier Sainz sr. jedoch verteidigte. Kyle LeDuc (Chip Ganassi Racing) hielt über weite Teile der Startrunde mit, kam allerdings kurz vor dem Fahrer:innenwechsel von der Strecke ab und verpasste einen Wegpunkt.
Q2: The chase between LeDuc and Sainz is hotting up!
— Extreme E (@ExtremeELive) July 9, 2022
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Broadcasters: https://t.co/UkD88fSEe4#ExtremeE #IslandXPrix pic.twitter.com/JQGElh8B3R
Auf Platz 2 erreichte somit Foust die Switch-Zone, gefolgt von Nasser Al-Attiyah (ABT Cupra). Nach dem Cockpittausch fuhren ihre Teamkolleginnen Emma Gilmour und Jutta Kleinschmidt nebeneinander aus der "Boxengasse", wenige Wegpunkte später hatte sich die McLaren-Fahrerin jedoch abgesetzt. An der Spitze musste Laia Sanz indes nur noch die Führung verwalten: Die Spanierin fuhr als Erste über den Zielstrich, Gilmour wurde ungefährdet Zweite. Dahinter folgten die Autos der Teams ABT, CGR und Veloce.
Rosberg gewann den Qualifying-Tag somit abermals mit der Maximalausbeute von 20 Quali-Punkten in der Tageswertung. Sie starten somit neben ABT und Acciona Sainz im ersten Halbfinale. In Halbfinale 2 begegnen sich X44, McLaren und CGR. Im Crazy-Race müssen JBXE, Andretti United, Xite Energy und Veloce antreten. Am Sonntag geht es ab 10 Uhr mit der zweiten Hälfte des Extreme-E-Wochenendes weiter.
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