Extreme E

Extreme E: Rosberg X Racing gewinnt auch das Sonntagsrennen beim Island X Prix

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Das deutsche Team Rosberg X Racing hat beim sechsten Rennen der Extreme-E-Saison 2023 den Sieg geholt. Beim zweiten Lauf des "Double-Headers" des Island X Prix auf Sardinien, der bei deutlich kühleren Temperaturen als am Vortag ausgetragen wurde, fuhren Mikaela Ahlin-Kottulinksy und Johan Kristoffersson erneut als erstes Team über die Ziellinie. Acciona Sainz wurde Zweiter vor Andretti Altawkilat. In der Gesamtwertung holte Rosberg so auf Sainz auf, Veloce Racing hingegen verliert weiterhin an Boden.

Qualifying 1

Heat 1

Johan Kristoffersson erwischte den besten Start und schob sich trotz der inneren Startposition in die bevorzugte Mittelspur, genau wie RJ Andersson und Tanner Foust. Fraser McConnell, der sich ebenfalls in die mittlere Spur einordnen wollte, wurde dabei abgedrängt und landete im Buschwerk, wo er sich einen Plattfuß vorne rechts einfing. Er ging am Ende der ersten Runde in die Box und fuhr dem Feld mit zwei Minuten Rückstand dem Feld hinterher. Kristoffersson lag souverän in Führung und ging mit einem Vorsprung von rund vier Sekunden zum Fahrerwechsel. Dahinter fuhren Andersson und Foust nebeneinander in die Switch-Zone. JBXE-Pilotin Hedda Hosas, die als einzige Frau beim Start fuhr, kam mit mehr als zwölf Sekunden Rückstand als Vierte in die Switch-Zone und übergab das Steuer an Andreas Bakkerud.

Mikaela Ahlin-Kottulinsky verwaltete die Führung in ihren beiden Runden, Amanda Sorenson kam jedoch immer näher. Die Schwedin überquerte die Ziellinie schlussendlich mit 1,6 Sekunden Vorsprung. Andreas Bakkerud schloss auf Emma Gilmour auf und griff in der letzten Runde den McLaren an. Er verlor bei einem Gegenpendler in einer Kurve jedoch viel Schwung und wurde Vierter. McLaren erhielt nachträglich eine Zeitstrafe von 15,7 Sekunden, da das Team die Mindestzeit beim Boxenstopp unterschritten haben sollte. Diese Strafe wurde jedoch wenige Minuten später zurückgenommen.

Ergebnis: 1. RXR, 2. CGR, 3. McLaren, 4. JBXE, 5. X44

Heat 2

Im zweiten Heat bestritten bei allen Teams die männlichen Piloten den ersten Stint. Auch hier entschieden sich wieder vier Fahrer für die deutlich schnellere Mittellinie, lediglich ABT-Cupra-Pilot Sebastien Loeb versuchte eine andere Linie. Die Fahrer sortierten sich jedoch deutlich disziplinierter ein als im ersten Heat, weil Ekström und Scheider kurz bremsten. Timmy Hansen ging vor seinem Bruder Kevin in Führung, dahinter übernahm Timo Scheider den dritten Platz. Mattias Ekström schob sich nach wenigen Kurven mit einem gewagten Manöver am Deutschen vorbei, der sich in der Folge hart gegen Loeb verteidigen musste. Zu Beginn der zweiten Runde schob sich Kevin Hansen an seinem Bruder vorbei und fuhr mit 1,8 Sekunden Vorsprung zum Fahrerwechsel. Das Feld lag eng beisammen, nur rund sieben Sekunden lagen zwischen allen fünf Fahrzeugen.

Bei den Fahrerinnen gab es keine Positionsveränderungen mehr, sodass Molly Taylor den Sieg vor Catie Munnings und Laia Sanz nach Hause fuhr. Lia Block für Carl Cox Motorsport wurde Vierte, erhielt jedoch eine Zeitstrafe von zehn Sekunden, weil sie eine Wegpunktflagge umgefahren hatte. So rückte Klara Andersson mit ABT Cupra auf den vierten Platz vor.

Ergebnis: 1. Veloce, 2. Andretti, 3. Sainz, 4. ABT, 5. Carl Cox

Qualifying 2

Heat 1

Mikaela Ahlin-Kottulinksy übernahm beim Start die Führung vor Catie Munnings, die beiden lieferten sich über beide Runden ein Duell um die Spitze. Dahinter lag Klara Andersson vor Emma Gilmour und Cristina Gutierrez, die das Tempo an der Spitze nicht mitgehen konnten Gutierrez überholte Gilmour und setzte Andersson unter Druck, die Platz 3 zunächst noch behaupten konnte. Gutierrez ging kurz vor dem Ende der zweiten Runde an Andersson vorbei, bei einem Kontakt der Fahrzeuge brach jedoch die Hinterradaufhängung am X44-Boliden. Mit zwölf Sekunden Rückstand fuhr Andersson als Dritte zum Fahrerwechsel. Emma Gilmour im McLaren lag zu diesem Zeitpunkt mit 30 Sekunden Rückstand abgeschlagen am Ende des Feldes.

Nach dem Fahrerwechsel fuhr Kristoffersson schnell einen Vorsprung auf Timmy Hansen heraus. Dahinter war Tanner Foust nun Dritter, unmittelbar vor Sebastien Loeb nach einen langsamen Fahrerwechsel bei ABT Cupra. Für X44 war das Rennen hingegen beendet, zu groß war die Beschädigung. Kurz darauf jedoch das Drama für McLaren: Foust fuhr ebenfalls mit einer gebrochenen Hinterradaufhängung an die Box und stellte den McLaren ab. An der Spitze tat sich nichts mehr, Kristoffersson siegte vor Hansen, Loeb wurde Dritter.

Ergebnis: 1. RXR, 2. Andretti, 3. ABT, 4. McLaren, 5. X44

Heat 2

Amanda Sorenson ging beim Start sofort in Führung vor Molly Taylor, Laia Sanz und Lia Block. Taylor fiel jedoch kurz darauf auf den fünften Platz zurück. Andreas Bakkerud im JBXE-Boliden machte viel Druck auf Block, genau wie Molly Taylor. In der zweiten Runde schob sich Sanz an Sorensen vorbei und übernahm die Führung. Block wollte ebenfalls überholen, berührte Sorenson dabei jedoch und verlor so viel Schwung, dass Bakkerud sich vorbeischob. Auch Sorenson überholte er unmittelbar vor der Einfahrt in die Switch-Zone noch.

Ekström übernahm den Sainz-Boliden in Führung liegend und fuhr ein Polster auf Hedda Hosas heraus, die unter Druck von Timo Scheider und Kevin Hansen geriet. RJ Anderson hatte beim Fahrerwechsel viel Zeit verloren und folgte mit zehn Sekunden Rückstand. Hansen griff Scheider an, dabei berührten sich die Fahrzeuge und Hansen verlor sowohl die Front- als auch die Heckverkleidung an seinem Odyssey 21. Scheider schob sich im Kampf um Platz 2 an Hosas vorbei, schob sie dabei jedoch von der Strecke. Die Rennkommissare versetzten Carl Cox daher nachträglich wieder hinter JBXE. Kevin Hansen verlor mit dem beschädigten Fahrzeug sehr viel Boden und fiel sogar noch hinter Anderson zurück. An der Spitze fuhr Ekström einen ungefährdeten Sieg nach Hause.

Ergebnis: 1. Sainz, 2. JBXE, 3. Carl Cox, 4. CGR, 5. Veloce

Qualifying-Ergebnis beim Island X Prix II

Platz Team Punkte Q1 Punkte Q2 Q-Gesamtpunkte
1 RXR 10 10 20
2 Sainz 6 10 16
3 Andretti 8 8 16
4 CGR 8 4 12
5 JBXE 4 6 12
6 Veloce 10 2 12
7 McLaren 6 4 10
8 ABT 4 6 10
9 Carl Cox 2 6 8
10 X44 2 2 4

 

Redemption Race

Die "Verlierer" des Qualifyings kämpften im Redemption Race auch am Sonntag um die ersten Meisterschaftspunkte. X44, Carl Cox Motorsport, ABT Cupra, McLaren und Veloce. Am Start schob sich Sebastian Loeb in Führung vor Fraser McConnell und Kevin Hansen. Timo Scheider lag zunächst auf dem vierten Platz, musste aber noch in der ersten Runde Tanner Foust passieren lassen, der anschließend auch Hansen unter Druck setzte. Loeb ging mit einer Sekunde Vorsprung zum Fahrerwechsel, Hansen lag auf dem dritten Platz sechs Sekunden zurück. Scheider erlitt in der zweiten Runde einen Reifenschaden und verlor viel Zeit.

Klara Andersson verließ unmittelbar vor Cristina Gutierrez die Switch-Zone, konnte in der Folge aber die Spanierin hinter sich halten. Dahinter schloss Molly Taylor auf die beiden auf. Andersson ließ sich jedoch nicht verunsichern und gewann das Redemption Race vor Gutierrez und Taylor. X44 erhielt jedoch noch zwei Zeitstrafe von je 10 Sekunden, da Gutierrez die Flagge an zwei Wegpunkten umgefahren hatte. Veloce Racing erbte so den zweiten Platz.

Ergebnis: 1. ABT, 2. Veloce, 3. X44, 4. McLaren, 5. Carl Cox

Finale

Für das Finale qualifiziert waren die besten fünf Teams aus dem Qualifying. Das "Grid Play"-Voting entschied darüber, welche Teams ihre Startposition zuerst wählen durften.

Beim Start wollten wieder alle Piloten die mittlere Spur nehmen, was erneut nicht gut ging: Timmy Hansen wurde ins Buschwerk gedrängt und verlor viel Boden. Ekström übernahm kurz die Führung, Kristoffersson ging dann jedoch vorbei. RJ Andersson lag auf dem dritten Platz, dahinter überholte Hansen Hosas und war nun Vierter. Ekström setzte Kristoffersson unter Druck und griff ihn an. Anderson nutzte die Gelegenheit, um auf die beiden Führenden aufzuschließen, auch Hansen fand Anschluss an die ersten Vier. Mit weniger als zwei Sekunden Abstand fuhren die Fahrer anschließend in die Switch-Zone, lediglich Hosas hatte deutlich Rückstand.

Die Positionen blieben beim Fahrerwechsel nahezu unverändert, Ahlin-Kottulinksy baute den Vorsprung jedoch ein wenig aus. Laia Sanz gelang es jedoch, auf die Rosberg-Pilotin aufzuschließen. Dahinter holte Catie Munnings Amanda Sorenson ein, auch Bakkerud schloss immer mehr auf. Sanz beging im ersten Sektor der letzten Runde jedoch einen Fahrfehler und verlor den Anschluss. Munnings schob sich noch an Sorenson vorbei und wurde Dritte.

Ergebnis: 1. RXR, 2. Sainz, 3. Andretti, 4. CGR, 5.: JBXE

In der Gesamtwertung behält Acciona Sainz somit die Führungsposition, Zweiter ist nach zwei Rennsiegen auf Sardinien nun RXR. Dahinter liegen Veloce, CGR und X44. Die nächste Gelegenheit, Punkte zu erzielen, gibt es für die Teams am 16. und 17. September: Dann findet der nächste "Double-Header" der Rennserie statt. Der Ort und auch der Name des Rennens stehen bislang jedoch noch nicht fest.

Gesamtwertung

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