Extreme E

Extreme E: So funktioniert das Brennstoffzellen-Ladesystem von AFC Energy

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

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Um den Nachhaltigkeitsgedanken der Extreme E zu unterstützen, wird für die Aufladung der Elektro-SUVs klimaneutral erzeugter Wasserstoff verwendet. Das britische Unternehmen AFC Energy hat eigens für die Rennserie eine maßgeschneiderte Brennstoffzelle entwickelt, um auch ohne jegliche Infrastruktur an den Rennorten Energie für die insgesamt neun "Odyssey 21"-Fahrzeuge zu produzieren.

Al-'Ula in Saudi-Arabien, Lac Rose im Senegal, Kangerlussuaq in Grönland, Santarem im brasilianischen Urwald und ein Gletscher in Patagonien: So wenig die Rennorte der ersten Extreme-E-Saison auch gemeinsam haben, eines zeichnet sie alle aus: Infrastruktur zum Laden von Elektrofahrzeugen sucht man dort vergebens.

Da der Klimaschutz einer der Kernwerte der Extreme E ist, kamen Dieselgeneratoren zur Stromerzeugung nicht infrage. Stattdessen hat die Rennserie vom Unternehmen AFC Energy eine portable Brennstoffzelle entwickeln lassen, mit der die Energieversorgung vor Ort sichergestellt werden kann. Und das bei unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen.

"Planen mindestens 10 Tage am Veranstaltungsort ein, um genügend Wasserstoff zu produzieren"

Wie genau die Energieversorgung funktioniert, erklärt Adam Bond, CEO von AFC Energy, in einem Interview bei 'Alt-Drive Magazine'. "Vereinfacht gesagt besteht das maßgeschneiderte Ladesystem, das AFC Energy für die Extreme E entwickelt hat, aus vier Hauptkomponenten: der Brennstofferzeugung, der Alkali-Brennstoffzelle, einer Energiespeichereinheit und dem Ladegerät selbst", so Bond.

"In den Tagen vor jedem Rennen werden wir den Wasserstofftreibstoff vor Ort herstellen. Dies geschieht per Elektrolyse mit Solarenergie. So ist nicht nur die Brennstoffzelle emissionsfrei, sondern auch die Produktion des Wasserstoffs", erläutert er das Konzept. Ein weiterer Vorteil: Dadurch, dass der Wasserstoff vor Ort hergestellt wird, ist ein Transport des explosiven Gases nicht notwendig.

Die Herstellung von Wasserstoff mittels Elektrolyse ist jedoch ein sehr zeitaufwendiger Prozess. "Wir planen mindestens zehn Tage vor dem Rennwochenende am Veranstaltungsort ein, um genügend Wasserstoff zu produzieren, der es uns ermöglicht, genügend Energie zum Aufladen der Autos zu erzeugen", so Bond weiter.

Energieproduktion von bis zu 1,2 Megawatt pro Event

Denn der Energiebedarf der Elektro-SUVs an einem Rennwochenende ist enorm: "Jedes Auto tritt zweimal am Samstag und zweimal am Sonntag an, was zwei volle Ladungen der 55-KWh-Batterie erfordert. Unser Ziel ist es, zwischen 0,9 und 1,2 Megawattstunden Energie zu produzieren, was ausreichen wird, um die Autos für das Event zu laden."

Die Aufladung der Akkus soll dabei relativ schnell erfolgen. "In Saison 1 verwenden wir ein 40-kW-Ladegerät, sodass eine volle Batterieladung etwa anderthalb Stunden dauert. Wir berücksichtigen dazu noch eine halbe Stunde für die Batteriekühlung."

So viel Energie kann die Brennstoffzelle jedoch nicht auf einmal produzieren. Aus diesem Grund gehört auch ein Energiespeicher mit zu dem Ladesystem. "Die Batterie brauchen wir, um den Strom zwischenzuspeichern, damit wir die Spitzenladezeiten zwischen den Rennen abdecken können", erklärt der Brite.

Der Saisonauftakt der ersten Extreme-E-Saison findet am 3. und 4. April in Al-'Ula statt. Kürzlich hat die St. Helena, das Fahrerlager-Schiff der Extreme E, an der Küste Saudi-Arabiens festgemacht und die Fahrzeuge entladen (siehe Tweet unten). Die Rennen werden live auf ProSieben Maxx übertragen.

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