Extreme-E-Team Rosberg X Racing löst sich auf
Svenja König
Nach vier Jahren als Teil der vollelektrischen Offroad-Serie Extreme E wird Rosberg X Racing zum Ende des Jahres aufgelöst. Das gab das deutsche Team von Ex-Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg am Freitag bekannt. Unter dem Strich stehen zwei Extreme-E-Meistertitel und neun Siege.
Grund für den Ausstieg des erfolgreichsten Teams seien Umstrukturierungen - sowohl bei der Serie als auch beim Teamgründer. Die Extreme wird ihre Fahrzeuge fortan mit Wasserstoff statt batterie-elektrisch betreiben. "Unter der Leitung von Nico Rosberg habe sich RXR immer stark für die E-Mobilität engagiert", heißt es in der Erklärung des Teams. Das erübrigt sich mit einem Wechsel zu Wasserstoffantrieben.
Entscheidender dürfte aber sein, dass sich auch Rosberg selbst künftig auf andere Projekte - im speziellen auf sein Venture-Capital-Geschäft - fokussieren will. Daher wird er nicht nur sein Engagement bei RXR, sondern auch beim "Greentech Festival" beenden.
"Deshalb habe ich die schwierige Entscheidung getroffen, mich von einigen meiner anderen Projekte zurückzuziehen, die ich sehr schätze", schreibt Rosberg bei LinkedIn. Nach meinem Ausstieg aus der Formel 1 war ich mir nicht sicher, was als nächstes kommen würde, aber ich wollte wirkungsvolle Projekte verfolgen. Mit Rosberg X Racing wollte ich beweisen, dass der Motorsport eine Kraft für das Gute sein kann."
"Gemeinsam fuhren wir zielstrebig Rennen, gewannen zwei von drei möglichen Meisterschaften in der Extreme E und setzten uns für Nachhaltigkeit und Gleichberechtigung auf und neben der Strecke ein", so Rosberg weiter. "Die Emotionen (vor allem nach dem ersten WM-Sieg) und die Wirkung, die wir erzielten, übertrafen alles, was ich mir nach meiner F1-Karriere hätte vorstellen können. Mit dem Ende der Extreme E, die sich zum FIA Extreme H World Cup weiterentwickelt, ist dies der beste Moment, um dieses Kapitel zu schließen und unser Engagement zu beenden."
Rosberg X Racing bleibt erfolgreichstes Team der Extreme E
"Auch wenn es bittersüß ist, dieses Kapitel zu schließen, bin ich stolz auf das, was wir erreicht haben", wird Rosberg abschließend in der Pressemitteilung zitiert. Nach dem vorzeitigen Ende der Extreme-E-Saison 2024 endete das Motorsport-Kapitel von Rosberg X Racing also mit zwei vierten Plätzen beim Hydro X Prix im Juli.
Nichtsdestotrotz ist Rosberg das erfolgreichste Team nach vier Jahren Extreme E. Mit seinen beiden Teamkolleginnen Molly Taylor und Mikaela Ahlin-Kottulinsky fuhr WRX-Champion Johan Kristoffersson jeweils einen Meistertitel ein. Damit ist RXR das einzige Team, das zwei Meisterschaften in der Extreme E feiern konnte. Dazu kommen neun Rennsiege sowie mehrere Podiumsergebnisse.
"RXR hat mir die Möglichkeit gegeben, in einer Weise zu wachsen, die ich mir nie hätte vorstellen können", sagt Fahrerin Ahlin-Kottulinsky. "Von unseren Meisterschaftssiegen bis hin zum Pflanzen tausender Bäume und dem Inspirieren von Kindern - diese Reise war unvergesslich. Ich werde auch für immer dankbar sein, dass ich die Gelegenheit hatte, neben Johan zu lernen, der jetzt ein siebenfacher Rallycross-Weltmeister ist. Auch wenn ich das Team vermissen werde, bin ich gespannt, wohin mich das nächste Kapitel führen wird."
"Zwei Meisterschaften zu gewinnen, war eine unglaubliche Leistung, aber was am meisten hervorsticht, ist die Wirkung, die wir über den Rennsport hinaus erzielt haben", ergänzt Kristoffersson. "Wir waren mehr als ein Rennteam - wir waren eine Familie, und ich bin dankbar für all die großartige Zeit."
Ende des Jahres schließen damit bei RXR endgültig die Pforten. Das neue Jahr bedeutet ohnehin einen Neubeginn für die Extreme E, die dann ihre erste Saison als Extreme H bestreiten will. Nähere Infos hierzu lassen weiterhin auf sich warten.
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