Extreme E

Strafenhagel in der Extreme E: X44 gewinnt dramatischen Copper X Prix - RXR verpasst Titelentscheidung

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

X44-Vida-Carbon-Copper

X44 hat den Copper X Prix 2022 der Extreme E gewonnen. Auf der Kurzstrecke in der Atacama-Wüste setzten sich Sebastien Loeb und Cristina Gutierrez gegen ihre Rival:innen von Acciona Sainz und ABT Cupra durch. Aufgrund technischer Probleme konnte Rosberg X Racing nicht am Finale teilnehmen. Die Titelentscheidung ist somit auf das Saisonfinale in Uruguay vertagt.

Bereits vor dem Start gab es in Calama (Chile) dramatische Szenen: Die Titelfavorit:innen von Rosberg X Racing verpassten trotz ihres Siegs in Halbfinale 1 das Abschlussrennen. "Das Auto schaltete nicht in den P2 ", sagte Johann Kristoffersson über einen Fehler des "Fahrbereit"-Modus seines Odyssey 21. "Es ist echt enttäuschend, nicht im Finale antreten zu können. Jetzt müssen wir es eben beim nächsten Mal in Uruguay versuchen."

Am Start reihten sich somit die fünf Autos von X44, McLaren, Acciona Sainz, ABT Cupra und Chip Ganassi Racing auf. Die US-Mannschaft durfte als direkter Ersatz für RXR nachrücken.

Den besten "Launch" von der Startlinie erwischte Nasser Al-Attiyah von ABT. Der Katari bog auf Platz 1 in den ersten Kurvenkomplex ab, verlor kurz darauf jedoch die Führung an Sebastien Loeb (X44). Auch Tanner Foust (McLaren) konnte Al-Attiyah hinter sich lassen.

Flaggen-Kontakte & Strafen bestimmen den Rennverlauf

In einer überaus ereignisreichen Startrunde kam es daraufhin zu einem Kontakt zwischen ABT und Chip Ganassi Racing, wodurch Kyle LeDuc von der Strecke gedrängt wurde und eine Wegpunkt-Flagge touchierte. In Runde 2 traf Foust ebenfalls die Flagge eines Wegpunkts - ein Vergehen, das nachträglich mit einer 10-Sekunden-Zeitstrafe geahndet wurde. LeDucs Flaggenkontakt blieb hingegen ungeahndet, da die Rennleitung den vorausgegangenen ABT-Fremdkontakt als Auslöser bewertete.

X44 und McLaren erreichten die "Switch Zone" nahezu zeitgleich auf den Plätzen 1 und 2. Im Wechselbereich übernahmen Cristina Gutierrez und Emma Gilmour die Lenkräder, in einem Abstand von wenigen Metern jagte sie Sara Price (CGR). Am Ende des Feldes kämpften zeitgleich Klara Andersson (ABT) und Laia Sanz (Acciona Sainz) um Position 4, letztlich mit dem besseren Ende für Sanz. Die Spanierin erreichte das Ziel mit einem platten rechten Hinterreifen.

In der dritten Runde touchierte schließlich auch Gutierrez die Flagge eines Tores. Der Kontakt sorgte für Verwirrung, denn die Rennleitung sprach zunächst eine Strafe gegen X44 aus, zog diese aber kurz nach dem Zieleinlauf zurück. Die Begründung: Gutierrez hatte das Tor berührt, jedoch nicht beschädigt. Stattdessen gab es eine Strafe gegen Price, die an einem Tor vorbeigefahren war.

McLaren gewinnt - und wird durch Strafen doch Letzter

Am Ende eines ausgesprochen hektischen Rennens überquerte McLaren den Zielstrich sensationell auf Position 1, wenige Meter vor X44, CGR und Acciona Sainz. Da in der Schlussphase jedoch auch Emma Gilmour ein Tor berührt hatte, sprach die Extreme E nachträglich eine weitere 10-Sekunden-Zeitstrafe gegen McLaren aus - insgesamt also ein Plus von 20 Sekunden. Die Brit:innen rutschten somit vom ersten auf den letzten Platz ab!

Als Sieger:innen feierten sich somit Loeb und Gutierrez von X44, Position 2 belegten Sainz/Sanz von Acciona Sainz. "Das war ein verrücktes Rennen. Selbst beim Zieleinlauf wussten wir nicht, wie es mit den Positionen und Strafen aussieht", sagte Gutierrez nach dem X Prix. Loeb fügte an: "Das Rennen war gut, auch wenn unsere Startposition nicht ideal war. Wir sind immer noch im Titelrennen!"

Das Podium komplettierte nach Anwendung aller Strafen das ABT-Duo Al-Attiyah/Andersson, Chip Ganassi Racing wurde Vierter. Die Titelentscheidung ist somit auf den letzten X Prix des Jahres vertagt. Dieser findet am 26./27. November in der Nähe von Punta del Este (Uruguay) statt.

Ergebnisse & Zeiten im Überblick

Gesamtwertung (Fahrer & Teams)

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