Extreme E

Extreme E: X44 schlägt Langzeit-Rivalen RXR in Sonntagsrennen beim Island X Prix II auf Sardinien

Tobias Bluhm

Tobias Bluhm

X44-RXR-Racing-Extreme-E-Sardinia

Am zweiten Wettkampftag der Extreme E in Italien haben Cristina Gutierrez und Fraser McConnell das Finalrennen für sich entschieden. Das X44-Duo schlug dabei die Langzeit-Rivalen von Rosberg X Racing, die aufgrund technischer Probleme bei Acciona Sainz dennoch in der Gesamtwertung aufholen konnten.

Qualifying 1

Heat 1

Der erste Teil des Qualifyings fand wie üblich im Rahmen von zwei Heat-Rennen statt. Nicht mit dabei war dieses Mal das Team McLaren XE. Nach einem Unfall im Redemption Race des Vortages war das Auto zu stark beschädigt, um eine Teilnahme an den Sonntagsrennen zu ermöglichen. Stattdessen trafen in Heat 1 die Teams X44, Veloce, Carl Cox, ABT und JBXE aufeinander. Den besten Start des Quintetts erwischte Timo Scheider, der für Carl Cox in der ersten Kurve die Führung übernahm. Dahinter kam es zu mehreren Kontakten zwischen Loeb (ABT) und McConnell (X44), bei dem der Renner des Jamaikaners Schaden nahm.

Noch während der ersten Runde rollte der Führende Scheider aus - das nächste technische Problem mit den Odyssey-21-Rennern der Extreme E. Nach dem Fahrerwechsel führte Klara Andersson (ABT) vor Molly Taylor (Veloce) und Cristina Gutierrez (X44). Eine Kurve vor dem Ziel fiel allerdings auch Veloce einem Technikproblem zum Opfer: Taylor rollte aus und verlor Platz 2 an Andreas Bakkerud (JBXE). Gutierrez, die aufgrund eines Drehers zwischenzeitlich auf Rang 4 zurückgefallen war, machte ebenfalls noch einen Rang gut. Andersson hingegen blieb souverän und verbuchte den zweiten ABT-Sieg des Wochenendes.

Ergebnis: 1. ABT, 2. JBXE, 3. X44, 4. Veloce, 5. Carl Cox

Heat 2

Durch den McLaren-Ausfall nahmen am zweiten Heat nur vier Fahrzeuge teil. Doch an Dramatik mangelte es auch in diesem Lauf nicht. RJ Anderson (Chip Ganassi) erreichte nach dem besten Start die Wechselzone auf Platz 1 vor Johan Kristoffersson (RXR), Mattias Ekström (Acciona Sainz) und Timmy Hansen (Andretti). Das Chip-Ganassi-Team kehrte aber nur auf dem dritten Rang zurück auf die Strecke. Mikaela Ahlin-Kottulinsky (RXR) hatte dank eines schnelleren Boxenstopps die Führung übernommen, direkt hinter ihr machte sich Laia Sanz (Acciona Sainz) auf die Jagd.

Mit einer klügeren Linienwahl machte die Spanierin viel Zeit gegen die RXR-Fahrerin gut. Zu ihrem entscheidenden Manöver konnte sie aber erst in der letzten Kurve des Rennens ansetzen. Außen setzte Sanz sich neben Ahlin-Kottulinsky und überquerte den Zielstrich nur 0,061 Sekunden vor der Schwedin - das knappste Finish in der Extreme-E-Geschichte! CGR erreichte Platz 3, Catie Munnings (Andretti) wurde nach einem Fahrfehler, bei dem ihr Auto in einem Graben landete, nur als Vierte gewertet.

Ergebnis: 1. Acciona Sainz, 2. RXR, 3. CGR, 4. Andretti

Qualifying 2

Heat 1

Zum Start des zweiten Qualifying-Abschnitts machte Gutierrez ihren Fahrfehler aus Heat 1 wieder gut: Mit einem gekonnten Manöver in Kurve 1 manövrierte sie ihren Renner vorbei am RXR-Wagen von Ahlin-Kottulinsky. Dahinter wechselten Block (Carl Cox) und Munnings die Positionen, ehe die Fahrerinnen die Switch Zone ansteuerten. Den Wechselbereich verließ X44 vor den zwei deutschen Teams RXR und ABT.

Timo Scheider machte sich zum Start der dritten Runde auf die Jagd nach Sebastien Loeb, während Kristoffersson die Verfolgung von McConnell aufnahm. Positionswechsel gelangen ihnen aber nicht mehr: X44 gewann das erste Heat. Da RXR für das Umfahren einer Wegpunktflagge mit einer 10-Sekunden-Strafe belegt wurde, rutschte das Team nachträglich hinter Andersson/Loeb auf Position 3, während das Carl-Cox-Duo ebenfalls aufgrund einer 10-Sekunden-Strafe auf Platz 5 zurückfiel.

Ergebnis: 1. X44, 2. ABT, 3. RXR, 4. Andretti, 5. Carl Cox

Heat 2

Das Pech für Veloce Racing sollte auch im zweiten Qualifying kein Ende finden: Nach einem guten Start geriet Molly Taylor mit Laia Sanz aneinander, wodurch sie die Fahrzeugkontrolle verlor, von der Strecke abkam und viel Zeit verlor. Kurz darauf rollte sie mit technischen Problemen aus, konnte den Wagen aber neu starten. Weiter vorn übergab Andreas Bakkerud seiner norwegischen Landsfrau Hedda Hosas den JBXE-Renner als Führender, Chip Ganassi lag nach der ersten Rennhälfte auf Position 2.

Im zweiten Rennteil begann Anderson, den Rückstand auf Hosas zu verkleinern. Das Tempo, das ihr Teamkollege in der ersten Heat-Hälfte vorgelegt hatte, konnte die 22-Jährige nicht mithalten. Mit einem beherzten Manöver schob Anderson sie schließlich in der letzten Runde von der Strecke und übernahm die Führung. Bei Acciona Sainz, die beim Switch noch auf Rang 3 lagen, rollte zugleich Mattias Ekström mit dem nächsten Technikproblem aus. Kurz vor Schluss übernahm Veloce somit die Position - und relegierte Acciona Sainz ins Redemption Race.

Ergebnis: 1. Chip Ganassi, 2. JBXE, 3. Veloce, 4. Acciona Sainz

Qualifying-Ergebnis beim Island X Prix II

Platz Team Punkte Q1 Punkte Q2 Q-Gesamtpunkte
1 ABT 10 8 18
2 CGR 6 10 16
3 X44 6 10 16
4 JBXE 8 8 16
5 RXR 8 6 14
6 Acciona Sainz 10 6 14
7 Veloce 4 6 10
8 Andretti 4 4 8
9 Carl Cox 2 2 4

 

Redemption Race

Mit einem reparierten Auto konnte Mattias Ekström wenig später am "Verliererrennen" teilnehmen. Dort traf er auf seinen langjährigen DTM-Rivalen Timo Scheider sowie die Brüder Timmy und Kevin Hansen. Letzterer erwischte den besten Start und übernahm die Führung. Schon nach wenigen Metern fiel Ekström jedoch weit zurück: Bei einem Sprung wurde der linke Scheibenwischer seines Wagens beschädigt, wodurch die Sicht vom Fahrersitz stark beeinträchtigt wurde. Abgeschlagen und in langsamer Fahrt war für die spanische Mannschaft somit nur Platz 4 möglich - ein herber Rückschlag im Titelkampf.

Den Sieg im abgesehen davon ereignisarmen Redemption Race sicherte sich Veloce Racing. In der vorletzten Runde übernahm Munnings Rang 2 von Lia Block, die beim Switch das Lenkrad des Carl-Cox-Autos übernommen hatte.

Ergebnis: 1. Veloce, 2. Andretti, 3. Carl Cox, 4. Acciona Sainz

Finale

Für das Finale qualifiziert waren die besten fünf Teams aus dem Qualifying. Das "Grid Play"-Voting entschied darüber, welche Teams ihre Startposition zuerst wählen durften. Auf den Außenbahnen nahmen Chip Ganassi und JBXE den X Prix auf, ABT entschied sich wie am Vortag für einen Start aus der Mitte.

In der ersten Kurve übernahm allerdings Fraser McConnell die Führung, während sich Loeb und Kristoffersson dahinter einsortierten. Im Verlauf der ersten Runde schob sich RJ Anderson vorübergehend am RXR-Piloten vorbei, der die Position aber mit einem spektakulären Manöver auf der Ziellinie aber wieder zurückeroberte. Der vormalige Extreme-E-Meister fuhr wenig später sogar an Loeb vorbei - eine brillante fahrerische Leistung von Kristoffersson! Hosas fiel im Verlauf der ersten Runde zurück und überließ Bakkerud das Auto auf Rang 5. Beim Switch führte McConnell vor den Piloten von RXR, ABT und Chip Ganassi.

Der zweite Teil des Finalrennens begann mit erneutem Drama für JBXE: Ein Aufhängungsbruch sorgte dafür, dass Bakkeruds X Prix ein vorzeitiges Ende fand. An der Spitze konnte Gutierrez ihre Führung ausbauen und fuhr ungefährdet als erste ins Ziel. RXR belegte Position 2 und komplettierte gemeinsam mit ABT das Podium. Chip Ganassi Racing schaffte es auf Rang 4.

Ergebnis: 1. X44, 2. RXR, 3. ABT, 4. Chip Ganassi, 5. JBXE

Durch die wiederholten Technikprobleme bei Acciona Sainz büßte das spanische Team Punkte in der Gesamtwertung ein, bleibt nach dem Island X Prix II aber weiterhin in Führung. Die Entscheidung im Titelrennen bleibt allerdings bis zum Saisonfinale offen, das im Rahmen des Copper X Prix am 2./3. Dezember in Calama (Chile) stattfindet.

Gesamtwertung

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