"Island X Prix" auf Sardinien: Extreme E verlegt abgesagtes Südamerika-Event nach Italien
Tobias Bluhm
Die vierte Veranstaltung der Extreme-E-Saison 2021 findet in Italien statt. Wie die Verantwortlichen der Elektrorennserie am Freitagvormittag bestätigten, soll der "Island X Prix" (Englisch für "Insel") am 23./24. Oktober auf der Mittelmeerinsel Sardinien das abgesagte Rennen in Brasilien beziehungsweise Argentinien ersetzen. Wo das Saisonfinale stattfinden wird, bleibt hingegen offen.
Zunächst wollte die Extreme E ihre Debütsaison im Amazonas-Regenwald und auf der Inselgruppe Feuerland beschließen, musste ihre Südamerika-Events im Juni jedoch aufgrund von Einreisebeschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie absagen. Der Island X Prix in Italien soll nun eines der zwei abgesagten Events ersetzen.
"Ich freue mich, bestätigen zu können, dass die Extreme E die Pläne für einen Island X Prix auf Sardinien fertiggestellt hat", kündigt Seriengründer Alejandro Agag an. "Bei unserer ersten europäischen Veranstaltung werden wir unterstützt vom sardischen Präsidenten Christian Solinas und dem Automobile Club d'Italia."
Agag begründet die Wahl des neuen Austragungsortes auch mit den derzeit in Südeuropa wütenden Waldbränden: "Die Extreme E wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, Elektrofahrzeuge in abgelegene Gegenden zu bringen, um das Bewusstsein für den Klimawandel zu schärfen und die Vorteile klimaneutraler Fahrzeuge zu demonstrieren."
"Diese Krise ist jedoch kein Problem, das nur an abgelegenen Orten auftritt. Sie macht sich zunehmend auch in Nordamerika und Europa bemerkbar. Steigende Temperaturen, Hitzewellen und Waldbrände, wie sie derzeit auf Sardinien wüten, sind nur einige der jüngsten verheerenden Beispiele", so der Spanier.
Die Mittelmeerinsel Sardinien ist seit 2004 regelmäßig Austragungsort der Rallye Italien in der WRC beziehungsweise IRC. Ob die Extreme E Teile der Rallye-Wertungsprüfungen nutzen wird, ist derzeit noch unklar. Auch den Umfang des "Legacy Project", also der Klimabotschaft des Island X Prix, hat die Serie noch nicht bekannt gegeben. In Brasilien und Argentinien wollte sie auf die Rodung des Regenwaldes sowie auf schmelzende Gletscher aufmerksam machen.
"Die Fähigkeit, in die Zukunft zu blicken, war schon immer in der DNA des Automobile Club d'Italia verwurzelt", erklärt ACI-Präsident Angelo Sticci Damiani. "Deswegen arbeiten wir mit der Region Sardinien und Alejandro Agag an der Organisation der Extreme E-Veranstaltung. Wie üblich hat der ACI eine zentrale Rolle bei der Entstehung dieser Veranstaltung gespielt und wird sie bei ihrer Entwicklung unterstützen."
Austragungsort des Saisonfinals noch unbekannt
Wo das Finale der Extreme-E-Saison 2021 stattfindet, ist auch nach der Ankündigung des Island X Prix unklar. Extreme-E-Geschäftsführer Agag reiste in den vergangenen Monaten für Verhandlungen unter anderem nach Ägypten, Österreich und in die Türkei, wo er sich mit Vertreter:innen der jeweiligen Tourismusministerien traf.
Die nächste Veranstaltung der Extreme E ist der Arctic X Prix am 23./24. August. Am Donnerstag legte das "schwimmende Fahrerlager" der Serie, das ehemalige Postschiff St. Helena, im Hafen von Nuuk (Grönland) an. In den kommenden Wochen werden die Fahrzeuge nach Kangerlussuaq transportiert, wo mit einem X Prix im Polarkreis die dritte Veranstaltung der Saison stattfinden soll.
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