Molly Taylor & Kevin Hansen (Jameel Motorsport) gewinnen 1. Extreme H World Cup 2025
Tobias Wirtz

Jordan Gullick / Extreme E
Molly Taylor und Kevin Hansen von Jameel Motorsport haben den ersten Extreme H World Cup gewonnen. Das Fahrerduo verwies im ersten FIA-Event mit wasserstoffbetriebenen Rennfahrzeugen in der Geschichte das Team Carl Cox Motorsport mit Klara Andersson und Timo Scheider auf den zweiten Platz. Dritte wurden Hedda Hosas und Ole Christian Veiby vom Team EVEN.
Der Extreme H World Cup wurde in drei Teilen ausgetragen: Am Donnerstag gab es ein Zeitfahren, bei dem jede:r Fahrer:in eines Team am Vormittag und am Nachmittag jeweils eine Runde auf dem Rundkurs inklusive Fahrerwechsel bestritt. Die Zeiten der beiden Sessions wurden addiert, nach diesem Gesamtergebnis wurden Pool-Punkte vergeben. Am zweiten Tag, der Kopf-an-Kopf-Runde, fuhren die Pilot:innen der acht Fahrzeuge in einem vom Formel-E-Qualifying inspirierten Format in Vorrunde, Halbfinale und Finale gegeneinander, wo ebenfalls Pool-Punkte vergeben wurden. Hierbei kam jedoch im Gegensatz zu den anderen Sessions kein Rundkurs zum Einsatz, stattdessen fuhren die Fahrer:innen einen abweichenden Parallelkurs.
Am Samstag gab es Multi-Car-Racing auf dem Rundkurs: Zunächst jeweils zwei Qualifying-Rennen in zwei Vierergruppen, wo es erneut Pool-Punkte gab. Diese bestimmten die Startaufstellung für das große Finale, bei dem am Nachmittag alle acht Extreme-H-Boliden gegeneinander antraten. Die Rennsieger:innen durften sich anschließend Extreme-H-World-Cup-Gewinner:innen nennen.
Qualifying-Runde 1
Eine Qualifying-Runde bestand aus zwei Rennen zu jeweils vier Fahrzeugen. Jede:r Fahrer:in eines Teams musste zwei Runden auf dem rund drei Kilometer langen Rundkurs fahren, nach der zweiten Runde war ein Fahrerwechsel in der Switch-Zone vorgeschrieben. Alle acht Teams nominierten den männlichen Fahrer für den Start.
Rennen 1
Im ersten Rennen standen sich Team EVEN, KMS, Team STARD und Jameel Motorsport gegenüber. Kristoffersson übernahm zunächst die Führung, wurde dann jedoch von Hansen überholt. Kristoffersson erlitt einen Reifenschaden vorne rechts, beim Fahrerwechsel wechselte das Team den defekten Reifen. Dadurch verlor KMS sehr viel Zeit und fuhr dem Feld in der Folge mit deutlichem Rückstand hinterher. Jameel Motorsport entschied das Rennen für sich, dahinter wurden Team Hansen, Team STARD und KMS gewertet.
DRAMA FOR KMS! 💥
— Extreme E & H (@ExtremeXEXH) October 11, 2025
The Day 1 leaders' event goes from bad to worse, as they pick up a puncture in Q1 after contact.#FIAXHWorldCup #QiddiyaCity pic.twitter.com/7aizhf9QlO
Eine zunächst gegen Jameel Motorsport ausgesprochene Zeitstrafe von 10 Sekunden wegen des Umfahrens einer Flagge wurde dabei zurückgenommen, weil Kevin Hansen zuvor von Johan Kristoffersson getroffen wurde. Aufgrund der Kollision war es für Hansen nicht möglich, der Flagge auszuweichen. Eine weitere Zeitstrafe gab es für Team STARD, da Patrick O'Donovan ebenfalls eine Flagge umgefahren hatte.
Rennen 2
Im zweiten Rennen fuhren die übrigen vier Teams gegeneinander. Zeroid Motorsport mit Gray Leadbetter und Fraser McConnell fuhr als Erstes über die Ziellinie, gefolgt von JBX und Team Hansen. Eine Zeitstrafe von fünf Sekunden wegen der Berührung eines Hindernisses auf der Strecke warf JBX jedoch auf den dritten Platz zurück. Carl Cox Motorsport wurde nur Vierter, nachdem Scheider in der ersten Runde nach einem Kontakt mit Bakkerud von Team Hansen einen Radaufhängungsschaden erlitt und das Fahrzeug am Ende des Umlaufs abstellte.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
Qualifying-Runde 2
Rennen 1
Das erste Rennen der zweiten Runde bestritten Carl Cox Motorsport, Jameel Motorsport, Team STARD und Team Hansen. Erneut fuhren die männlichen Piloten die ersten beiden Runden, bevor sie das Steuer an die Fahrerinnen übergaben.
Team Hansen gewann das erste Rennen mit neun Sekunden Vorsprung vor Carl Cox Motorsport. Die Rennkommissare sprachen nachträglich eine Zeitstrafe von drei Sekunden gegen Carl Cox Motorsport aus, da Scheider zu schnell in die Switch-Zone gefahren war. Dennoch behielt das Team Platz 2, 0,674 Sekunden vor Jameel Motorsport. Für Team STARD, in der Kopf-an-Kopf-Runde am Freitag noch Sieger, blieb nur Platz 4, rund zwei Sekunden hinter Jameel Motorsport.
Rennen 2
Im zweiten Rennen übernahm Kristoffersson von KMS beim Start die Führung vor Hallman (JBX), Veiby (Team EVEN) und McConnell (Zeroid). Der KMS-Fahrer und der JBX-Pilot setzten sich schnell ab - Team EVEN auf Platz drei hatte nach der ersten Runde bereits mehr als acht Sekunden Rückstand, verlor diesen Platz aber kurz darauf wegrn eines Reifenschadens vorne rechts an McConnell im Zeroid-Boliden. Kristoffersson fuhr mit zwei Sekunden Vorsprung in die Switch-Zone, McConnell lag bereits 14 und Veiby, der in der zweiten Runde extrem viel Boden verloren hatte, ganze 28 Sekunden zurück. Durch den notwendigen Reifenwechsel verlor Team EVEN beim Fahrerwechsel sehr viel Zeit, Hosas verließ die Switch-Zone mit fast einer ganzen Runde Rückstand.
Ahlin-Kottulinsky baute den Vorsprung weiter aus, aber es drohte Ungemach: Die Rennkommissare untersuchten einen Vorfall, bei dem das KMS-Team eine Flagge umgefahren haben sollte. Glück im Unglück: Auch gegen JBX wurde kurz darauf eine Untersuchung gestartet, weil GZ ebenfalls eine Flagge umgefahren hatte - beide Teams erhielten eine Zeitstrafe von zehn Sekunden. KMS gewann mit 9,971 Sekunden Vorsprung auf JBX und 22,017 Sekunden vor Zeroid, sodass die Reihenfolge trotz der Strafen unverändert blieb. Team EVEN belegte mit fast 1:45 Minuten Rückstand Platz 4.
Die beiden zusätzliche Pool-Punkte für die kombinierte Bestzeit im Super-Sektor erhielt in der zweiten Qualifying-Runde KMS.
Finale
Das World Cup Finale fand am Samstag um 16:32 Uhr Ortszeit statt. Die Pole-Position sicherte sich Jameel Motorsport, die an den drei Tagen 37 von 50 maximal möglichen Pool-Punkten sammelten, vor Team Hansen mit 35 Zählern. KMS kam auf 30 - Startplatz 3. Dahinter folgte Zeroid Motorsport mit 28 Pool-Punkten, JBX mit 27, Carl Cox Motorsport mit 25 sowie Team EVEN und Team STARD punktgleich mit 23 Pool-Punkten.
SHOW TIME 🍿 #FIAXHWorldCup #QiddiyaCity pic.twitter.com/91zcxe2Pkn
— Extreme E & H (@ExtremeXEXH) October 11, 2025
Den Start fuhren erneut ausschließlich die männlichen Piloten. Jameel Motorsport übernahm von der Pole-Position aus direkt die Führung, dahinter gerieten Carl Cox Motorsport und Team Hansen aneinander - Bakkerud im Hansen-Boliden kam in der Folge von der Strecke ab und fiel ans Ende des Feldes zurück.
Jameel Motorsport lead the way, but Andreas Bakkerud for Hansen Motorsport is squeezed out!#FIAXHWorldCup #QiddiyaCity pic.twitter.com/TVnSVgypfI
— Extreme E & H (@ExtremeXEXH) October 11, 2025
O'Donovan im Auto von Team STARD griff Kristoffersson im KMS-Boliden an und überfuhr dabei eine Flagge, weshalb die Rennkommissare eine Untersuchung einleiteten und kurz darauf eine Zeitstrafe von zehn Sekunden aussprachen.
ZEROID's Fraser McConnell rolls but he's out of the car.#FIAXHWorldCup #QiddiyaCity pic.twitter.com/dXRhvmo44x
— Extreme E & H (@ExtremeXEXH) October 11, 2025
In der zweiten Runde überschlug sich McConnell im Zeroid-Boliden. Er blieb unverletzt, das Rennen war für das Team damit jedoch beendet. Jameel Motorsport fuhr in Führung liegend zum Fahrerwechsel. In der zweiten Rennhälfte saßen die Pilotinnen am Steuer. Die Reihenfolge blieb zunächst unverändert, bis Ahlin-Kottulinsky im Kampf um Platz 2 nach einem Fahrfehler von der Strecke abkam und mehrere Positionen verlor.
Mikaela Ahlin-Kottulinsky runs deep, that might be KMS' challenge over!#FIAXHWorldCup #QiddiyaCity pic.twitter.com/8a2LJWctmE
— Extreme E & H (@ExtremeXEXH) October 11, 2025
GZ im JBX-Boliden blieb auf der Strecke stehen. Es gelang ihr nach rund zwei Minuten, das Fahrzeug wieder zu starten und sie fuhr dem Feld hinterher. KMS erhielt eine Zeitstrafe von fünf Sekunden, da das Team ein Streckenhindernis umgefahren hatte, das warf sie von Platz 4 auf 6 zurück.
An der Spitze jedoch fuhr Taylor einem ungefährdeten Sieg entgegen und gewann das Finale für Jameel Motorsport vor Carl Cox Motorsport und Team EVEN. Die weiteren Plätze belegten Team STARD, Team Hansen, KMS und JBX. Auf dem letzten Platz wurde nach dem Überschlag Zeroid Motorsport gewertet.
Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an
0 Kommentare
Einen Kommentar schreiben