Nico Rosberg fährt Extreme-E-Boliden seines eigenen RXR-Teams: "Ein phänomenales Erlebnis"
Tobias Wirtz
Nico Rosberg, Formel-1-Weltmeister des Jahres 2016 und CEO des Teams Rosberg X Racing in der Extreme E, hat am Nürburgring erstmals den Boliden seines Rennteams getestet. Es war gleichzeitig Rosbergs erste Fahrt in einem Offroad-Rennfahrzeug überhaupt. Der Deutsche äußerte sich anschließend begeistert über die Fahrt, an der auch 'e-Formel.de' teilnehmen durfte.
Mit einem zweiten Platz beim Saisonfinale der Formel-1-Weltmeisterschaft 2016 in Abu Dhabi gewann Nico Rosberg, wie sein Vater Keke 34 Jahre zuvor, den Fahrertitel in der "Königsklasse" des Motorsports. Wenige Tage später gab der Mercedes-Pilot das Ende seiner Fahrerkarriere bekannt. Seitdem betätigt er sich als Nachhaltigkeitsunternehmer und Investor. In dieser Funktion gehört er auch seit 2020 zur Besetzung der Show "Die Höhle der Löwen" des Fernsehsenders Vox.
Am Steuer eines Rennwagens ist Rosberg seit dem Ende seiner aktiven Rennsportkarriere nur noch selten zu sehen. Eine Ausnahme bildete der Berlin E-Prix 2018, wo Rosberg als erster Fahrer einen Gen2-Boliden der Formel E öffentlich auf einer Rennstrecke pilotieren durfte.
Nun war Rosberg auch auf der rund 1.000 Meter langen Strecke des Offroad-Parks am Nürburgring elektrisch unterwegs. "Das war einfach ein phänomenales Erlebnis", jubelt er nach seiner Probefahrt. "Die Leistung dieses Autos ist unglaublich. Das Fahren im Gelände macht so viel Spaß." Die beiden Elektromotoren des 2,30 Meter breiten und 1.650 kg schweren Boliden leisten zusammen 400 kW - umgerechnet 544 PS.
"Auch wenn ich schon lange nicht mehr am Steuer saß, war ich sofort wieder in meinem Element", beschreibt er weiter. "Das Muskelgedächtnis kam zurück, und ich habe es einfach nur genossen. Rallyefahren ist jedoch etwas völlig anderes als Rundstreckenrennen. Ich habe einen neu entdeckten Respekt vor Mikaela (Ahlin-Kottulinsky) und Johan (Kristoffersson)."
Nico Rosberg testet den Odyssey21 von Rosberg X Racing
"Flat out, Vollgas, alles was geht"
Ganz unvorbereitet ging Rosberg nicht in den Test: Er erhielt vorher wertvolle Tipps von seinem schwedischen Fahrer:innen-Duo Mikaela Ahlin-Kottulinsky und Johan Kristoffersson. Jedes Team in der Extreme E besteht aus einer Frau und einem Mann, die sich während der Rennen am Steuer abwechseln müssen.
"Ich hatte keine Ahnung, was mich da erwartet", so Nico Rosberg zu 'e-Formel.de' nach seinem Test. "Das Witzige ist, und damit überrasche ich mich immer wieder, wenn ich in einem Rennauto sitze: Das ist wie nach Hause kommen, oder sich wieder aufs Fahrrad zu setzen. Ich setze mich rein, mache die Gurte zu und fahre los: Flat out, Vollgas, alles was geht. Das ist ein tolles Gefühl!"
Bereits in weniger als zwei Wochen geht die zweite Saison der Extreme E weiter: Am 6. und 7. Juli fahren die Pilot:innen beim Island X Prix auf Sardinien um die nächsten Meisterschaftszähler, bevor am Wochenende des 9. und 10. Juli an selber Stelle der dritte Saisonlauf ansteht. Auch Nico Rosberg wird wieder vor Ort sein - dann jedoch wieder am Kommandostand und nicht am Steuer.
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