Extreme E

Rosberg vs. Hamilton: XXL-Vorschau auf das Extreme-E-Finale 2021 in England

Svenja König

Svenja König

Jurassic-X-Prix-XE-finale

Finalzeit in der Extreme E: Die Elektroserie bestreitet am kommenden Wochenende - dem vierten Advent (18./19. Dezember) - ihr erstes Saisonfinale. Rosberg X Racing und X44 sind die beiden Teams, die an der südenglischen Jura-Küste um den Titel kämpfen - mit der besseren Ausgangslage für Rosberg. Mit ihrem Jurassic X Prix will die Extreme E auf die Folgen des Klimawandels "vor der eigenen Haustür" aufmerksam machen und Biber in der Region um Bovington auswildern.

Aktuell liegt RXR mit 129 Punkten insgesamt 16 Zähler vor der Konkurrenz aus dem Hause X44. Dahinter kämpfen Andretti United und JBXE um den letzten "Podiumsplatz" in der Meisterschaft. Im Rahmen der TV-Übertragungen kündigte die Extreme E an, dass jeweils das schlechteste Ergebnis eines Teams noch gestrichen werde ("Drop Score"). Da das Reglement bis heute nicht einsehbar ist, können wir diese Information nicht verifizieren. Wie genau das Team von Nico Rosberg Extreme-E-Champion werden kann, und alles, was du sonst rund um das Rennen bei Bovington in der Grafschaft Dorset wissen musst, haben wir in unserer Vorschau zusammengefasst.

Was bisher geschah…

Bereits drei der bisher vier Rennen konnte das deutsche Team unter der Leitung von Ex-Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg gewinnen. Parallel ist RXR auf der Suche nach einem Automobilhersteller als Partner. Unabhängig davon macht sich auch McLaren mit einem eigenen Team für die zweite Saison der Extreme E bereit und hat Emma Gilmour als Fahrerin neben Tanner Foust unter Vertrag genommen. Die Neuseeländerin überzeugte bereits im Veloce-Auto auf Sardinien und in Grönland, als sie Jamie Chadwick vertrat, die gleichzeitig Rennen in der W-Series bestritt.

Chadwick ist pünktlich zum Saisonfinale zurück in der Extreme E, wird aber nicht wie beim Desert und Ocean X Prix gemeinsam mit Stephane Sarrazin die Rennen bestreiten. Der Franzose musste sein Cockpit räumen - Veloce wird mit dem eigenen Test- und Reservefahrer Lance Woolridge ins Finale gehen. Nach zahlreichen Änderungen zu Saisonbeginn verkündete die Rennserie, dass das Rennformat wie schon beim Island X Prix unverändert bleibe.

Stadt, Land, Fluss

19.000 Seemeilen hat die St. Helena, das schwimmende Fahrerlager der Extreme E, in dieser Saison zurückgelegt. Ende November ist sie an der britischen Küste angekommen, wo das Saisonfinale am Stützpunkt Bovington der britischen Armee ausgetragen wird. Bovington liegt auf der direkten Verbindung der beiden Küstenstädte Bournemouth und Weymouth, gut 2,5 Stunden südwestlich von London. Die dortige Küste wird als Jurassic Coast bezeichnet, was auch dem Extreme-E-Rennen seinen Namen gibt.

Der Jurassic X Prix ist ein Ersatzevent, das statt eines Finales in Argentinien in den Kalender rückte. Die geplanten Rennen in Südamerika mussten aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Mit dem Lauf an der Küste von Großbritannien bricht die Serie endgültig mit ihren Prinzipien, an weit abgelegen Locations zu fahren.

Im Rahmen des Jurassic X Prix will die Extreme E mit National Trust zusammenarbeiten, um die Biodiversität in der Region zu erhöhen, die unabdingbar für das Leben der Menschen ist, aber nichtsdestotrotz zurückgeht. Im Rahmen des Projektes sollen drei Biber-Paare in der Grafschaft Dorset ausgesetzt werden, die dort seit 400 Jahren nicht mehr gesichtet wurden. Durch Dämme, die Biber bekanntlich in ihrem Lebensraum bauen, entstehen Teiche und andere Feuchtgebiete, die somit Landstriche wieder für Tiere bewohnbar machen.

extreme-e-final-bovington

Die Strecke

Aktuell hat die Serie noch kein finales Layout veröffentlicht. Im Vergleich zu den Dünen von Saudi-Arabien und den Gletschern von Grönland erwartet die Fahrer:innen in Bovington eine ganz andere Strecke. Die Serie kündigte an, dass die Strecke hauptsächlich aus Lehm, Steinen und Matsch bestehen solle. Letzterer soll es für die Fahrer:innen schwieriger machen, mit dem Odyssey 21, dem Einheitsfahrzeug der Extreme E, Grip zu finden.

Die Runde soll von stark abfallendem Gelände geprägt sein. So auch am Start, sodass mehrere Fahrzeuge bergab nebeneinander fahren können. Highlight der Strecke ist ein 5,4 Meter langer und 23 Grad steiler Abhang, den die Pilot:innen bewältigen müssen. Die genaue Streckenführung veröffentlicht die Serie gewöhnlich erst am Donnerstag oder Freitag vor einem Rennen via Social Media.

 
 
 
 
 
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Rechenspiele: So wird RXR zum Extreme-E-Champion

  • Aktuell hat RXR einen Vorsprung von 16 Punkten auf X44. Da aktuell für beide Teams ein fünfter Platz als schlechtestes Saisonergebnis zu Buche steht, bleibt der Abstand auch nach dem Streichergebnis gleich, sofern es in England nicht noch schlechter für sie läuft.
  • Für die "Continental Traction Challenge", also die schnellste Super-Sector-Zeit im Verlauf des Wochenendes, gibt es zusätzlich fünf Meisterschaftspunkte für das entsprechende Team und beide Fahrer:innen. Diese könnten am Ende entscheidend werden.
  • Selbst wenn Sebastien Loeb und Cristina Gutierrez die Zusatzpunkte mitnehmen würden, und RXR sowohl das Qualifying als auch das Finale auf Platz 3 abschließen würden, wäre RXR noch Gesamtsieger, da sie bei Punktegleichstand mehr Siege auf ihrem Konto hätten. Rosberg müsste also nur zweimal Dritter werden.
  • Wenn X44 die "Continental Traction Challenge" nicht gewinnt, würde für es für RXR reichen, wenn sie das Finale erreichen und im Qualifying insgesamt Platz 4 holen.

Wetter

Aktuell hat es im Süden Englands tagsüber etwa zwischen fünf und acht Grad Celsius. Es soll zunächst trocken bleiben, an den Renntagen gibt es allerdings eine Regenwahrscheinlichkeit von 40 Prozent. Zusätzlicher Regen könnte die Strecke noch weiter aufweichen. Während für Samstag gar keine Sonne vorhergesagt ist, prognostiziert der Wetterdienst für Sonntag immerhin drei Sonnenstunden.

Zeitplan & TV

Samstag:

Uhrzeit Session
11:00 Uhr Qualifying 1
14:00 Uhr Qualifying 2

Sonntag:

Uhrzeit Session
11:00 Uhr Halbfinale 1
11:00 Uhr Halbfinale 2
13:00 Uhr Finale

Wir gehen davon aus, dass wie bei den Rennen zuvor sämtliche Sessions - mit Ausnahme des Finales - mit zwei Stunden Verzögerung ausgestrahlt werden.

Wie schon in Grönland wird auch der Shakedown am Freitag auf den Social-Media-Kanälen der Extreme E übertragen. Alle Qualifyings und Halbfinals kannst du bei e-Formel.de im Stream verfolgen. Das Finale siehst du ab 13 Uhr live auf ProSieben Maxx oder bei ran.de im Stream.

Das gesamte Team von e-Formel.de wünscht dir viel Spaß beim Jurassic X Prix - dem fünften Rennen der Extreme E. Auch zur Extreme E haben unsere Leser:innen eine kostenlose Community-Tippspiel-Runde organisiert. Wer mitmachen möchte, kann seine Tipps bis Samstagmorgen abgeben bzw. sich neu anmelden.

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2 Kommentare

TheGrid ·

Sehr geehrtes e-formel.de - Team,
ich lese Ihre Artikel sehr gerne und freue mich über die gute Berichterstattung.
Leider wird auf ihrer Website Werbung für unseriöse, fragwürdige und grenzwertige Inhalte angezeigt. So zum Beispiel Bücher, welche mit politisch radikalen Ansichten werben. Diese Werbung ist angesichts dieser doch seriösen Motorsport-Website in keinem Falle angemessen. Ich bin der Meinung, dass solche grenzwertigen Inhalte nicht angezeigt werden sollten. Durch politisch radikale Ansichten geprägte Werbung liegt sicherlich nicht im Sinne der Redaktion und sie ist aus Leser Sicht völlig fehl am Platze und nicht akzeptabel. Ich persönlich kenne nicht die Einflussmöglichkeiten in Bezug auf Werbeanzeigen, würde mir aber eine Veränderung wünschen.
Vielen Dank und freundliche Grüße
TheGrid

Ricardo L. ·

Na dann kann es doch noch sehr spannend werden! ?

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