Extreme E

"Definitiv Verbesserungen" - Rosberg X Racing erklärt Technik-Upgrade für Extreme E nach Testfahrten

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Die Extreme E hat nachgebessert: Alle Teams der Offroad-Rennserie haben in den vergangenen Wochen ein Update-Paket vom Fahrzeughersteller Spark Racing Technologies zur Verfügung gestellt bekommen und dies bei privaten Testfahrten ausprobieren dürfen. Die Fahrer:innen von Titelverteidiger Rosberg X Racing (RXR) ziehen ein positives Fazit.

Rund vier Monate sind seit dem Auftakt der Extreme-E-Saison 2022 vergangen. Eine Pause, die so im Rennkalender ursprünglich nicht vorgesehen war, aber notwendig wurde, da die Strecke auf Sardinien zum geplanten Termin Anfang Mai nicht zur Verfügung stand. Dies war eine unmittelbare Folge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine - das Gelände am Capo Teulada, einem Truppenübungsplatz im Süden der Insel, wurde für militärische Trainingszwecke gebraucht.

Untätig war die Rennserie in dieser langen Zwangspause jedoch nicht, ganz im Gegenteil: Spark Racing Technologies, der Hersteller der Einheits-Buggys mit dem Namen Odyssey 21, entwickelte ein technisches Upgrade, das er allen Teams für Testfahrten zur Verfügung stellte. Dies umfasst unter anderem neue Stoßdämpfer von der Firma Fox Factory, ein auf Offroad-Stoßdämpfer spezialisierter Hersteller mit Sitz in den USA. Rosberg X Racing, Titelverteidiger und aktuell Führender in der Gesamtwertung, war dazu in der vergangenen Woche zwei Tage in Südfrankreich unterwegs.

"Es kam ein Upgrade-Kit von Spark", erklärt RXR-Teamchef Kimmo Liimatainen am Mikrofon von 'e-Formel.de'. "Die Stoßdämpfer waren in der ersten Saison und beim ersten Rennen in diesem Jahr etwas problematisch, und man hat daraufhin neue Dämpfer entwickelt. An der Hinterachse sind jetzt Doppeldämpfer an jedem Rad vorhanden, vorher war es nur ein einzelner. Außerdem gab es ein Update bei der Lenkung und mehrere kleinere Sachen, die definitiv Verbesserungen für uns waren."

"Alle Teams haben für diesen Test eine Energiemenge von je 250 kWh zur Verfügung gehabt", beschreibt Liimatainen die Vorgaben für die Testfahrten. Außerdem durften die Teams mit maximal 360 kW Leistung fahren. "Wir haben diese problemlos nutzen können. Die Strecke in Frankreich, wo wir getestet haben, ist bekannt dafür, dass die WRC-Teams da auch fahren, weil sie echt aufs Material geht. Wir waren recht glücklich mit dem Test, alles ist ohne Probleme gelaufen."

"Wir haben neue Dämpfer, alle Teams haben diese einzeln testen dürfen", beschreibt Fahrerin Mikaela Ahlin-Kottulinsky. Das war jedoch nicht alles. "Auch beim Lenkrad gab es eine kleine Anpassung, aber die Dämpfer sind die größte Veränderung. Man erhält im Fahrzeug jetzt eine deutlich bessere Rückmeldung auf Änderungen, die man vornimmt. Vorher war man immer mit den Dämpfern am Limit."

"Vorher gab es nur eine Einstellung, bei der sie funktioniert haben, und du musstest damit so schnell fahren, wie es ging", fährt sie fort. "Jetzt kannst du nach dem Trackwalk oder dem Training noch spezifische Anpassungen für die Strecke machen, denn die Strecken (in der Extreme E) sind sehr unterschiedlich."

Kristoffersson: "Fahrverhalten ist vorhersehbarer geworden"

"Das Fahrzeug ist weitestgehend gleich geblieben, aber der Fahrkomfort ist deutlich gestiegen, es fühlt sich angenehmer an", sagt ihr Teamkollege Johan Kristoffersson zu 'e-Formel.de' . "Das Fahrverhalten des Autos ist zudem vorhersehbarer geworden. Damit macht man als Fahrer weniger Fehler, aber man fährt natürlich auch schneller. Am Ende bewegst du dich sowieso immer am Limit. Aber es ist jetzt schon ein wenig anders, du kannst das Setup jetzt streckenspezifischer anpassen."

Der Test sei auch aus seiner Sicht positiv verlaufen: "Wir haben zwei Testtage gehabt, dabei sehr viel gelernt und einige Punkte abgearbeitet", so Kristoffersson weiter. "Wir konnten alles testen, was wir uns vorgenommen hatten, und sind gespannt, wie sich das im Wettbewerb auswirkt.“

Außerdem neu in dieser Saison ist eine Wasserkühlung, die verhindern soll, dass sich die Batterie während der Aufladung zu stark erhitzt. Die relativ simple Konstruktion besteht aus einem Wasserschlauch mit einem handelsüblichen Steckverbindungssystem aus Kunststoff, wie es auch im Baumarkt erhältlich ist.

Keine Testfahrten für JBXE & Xite Energy

Nach Informationen von 'e-Formel.de' konnten die Teams JBXE und Xite Energy keine Testfahrten durchführen, weil sich die Odyssey-21-Boliden der Teams schon auf der St. Helena befanden, die bereits auf dem Mittelmeer in Richtung Sardinien unterwegs war. Sie erhalten am kommenden Wochenende die Möglichkeit, die Tests nachzuholen.

Wie sich die technische Weiterentwicklung der Boliden auf die Wettbewerbsfähigkeit der Teams auswirken wird, sehen wir am 6. und 7. Juli. Dann steht der Island X Prix auf Sardinien an, der in diesem Jahr als "Double-Header" ausgetragen wird: Schon drei Tage später findet ein zweites Rennen am selben Ort statt.

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