Sardinien, die Zweite: Vorschau zum nächsten Island X Prix der Extreme E
Timo Pape
Am kommenden Wochenende gastiert die Extreme E abermals auf Sardinien. Bereits der letzte Double-Header der Elektroserie fand im Süden der italienischen Mittelmeerinsel statt. Nach der Absage der geplanten Rennen in Brasilien bzw. den USA springt das Militärgelände am Capo Teulada erneut als Ersatz ein - mit einer minimal veränderten Strecke. In unserer Vorschau erfährst du, wann und wo du die Sessions verfolgen kannst, welche Fahrer:innen dabei sind, und wer die besten Chancen hat.
Wo findet das Extreme-E-Rennen statt?
Die Extreme E wird bereits ihre Rennen 6 und 7 auf Sardinien austragen - mehr als an jedem anderen Ort der Welt. Das Capo Teulada ist gleichzeitig der einzige Schauplatz, der seit Saison 1 immer Teil des Extreme-E-Rennkalenders war. Die Strecke liegt im Südwesten von Sardinien auf einem Militärübungsplatz. Die nächstgrößte Stadt, Teulada, ist etwa 20 Kilometer nördlich gelegen. Aufgrund ihrer unbebauten Küstenlandschaft zieht die Region immer mehr Tourist:innen an.
Was ist seit dem letzten Rennen passiert?
Seit dem letzten Rennwochenende auf Sardinien im Juli gab es neben der Verkündung des Ersatzrennens vor allem eine große News: Neben der Extreme E wird es ab 2025 eine weitere vollelektrische Offroad-Rennserie geben. In der sogenannten Extreme H sollen Fahrzeuge mit Brennstoffzelle antreten, die demnach mit Wasserstoff angetrieben werden. Die XH soll schon 2026 den Status einer FIA-Weltmeisterschaft erhalten, und auch die Extreme E wird ab 2024 offiziell eine "FIA-Meisterschaft".
Auf Fahrerseite wurde bislang eine nennenswerte Personalie angekündigt: Wie schon im Juli startet Sebastien Loeb anstelle von Nasr Al-Attiyah für ABT Cupra XE. "Es ist großartig, mit ABT und Cupra für zwei weitere Rennen nach Sardinien zurückzukehren", sagt Saison-2-Champion Loeb. "Ich habe gute Erinnerungen an das letzte Mal. Wir haben aber nicht die Ergebnisse erzielt, die wir erhofft und erwartet hatten. Daher werden wir unser Bestes geben, um diesmal besser abzuschneiden."
Die beiden Championship-Driver, also teamübergreifende Ersatzfahrer:innen, sind auch beim zweiten Island X Prix des Jahres Tamara Molinaro und EuroRX1-Fahrer Patrick O'Donovan.
Wann sind die Sessions, wer überträgt sie im TV & Livestream?
Für die beiden Extreme-E-Rennen am Capo Teulada - der X Prix findet wie jedes Rennwochenende dieser Saison als "Double-Header" statt - ergibt sich folgender Zeitplan. Eine lineare TV-Übertragung gibt es dieses Jahr bekanntlich nicht mehr.
Wochentag | Datum | Session | Uhrzeit | Plattform |
Samstag | 16.09.2023 | Qualifying 1/2 | 09:00-10:30 | DAZN, YouTube, extreme-e.com, Facebook, Twitter |
Samstag | 16.09.2023 | Final-Programm | 15:00-17:00 | DAZN, YouTube, extreme-e.com, Facebook, Twitter |
Sonntag | 17.09.2023 | Qualifying 1/2 | 09:00-10:30 | DAZN, YouTube, extreme-e.com, Facebook, Twitter |
Sonntag | 17.09.2023 | Final-Programm | 15:00-17:00 | DAZN, YouTube, extreme-e.com, Facebook, Twitter |
Während das erste Qualifying der Renntage jeweils live übertragen wird, ist die zweite Qualifikation in die Berichterstattung des Finales eingegliedert. Übertragen werden die Rennen in Deutschland bei Streaming-Anbieter DAZN. Darüber hinaus gibt es kostenlose Streams auf der Website der Extreme E, YouTube und Social Media - allerdings in englischer Sprache. So kannst du die Extreme E auch in der Schweiz verfolgen. In Österreich sind das ORF und Discovery+ zusätzliche TV-Partner.
Was zeichnet die Rennstrecke aus?
Der Rundkurs auf Sardinien war im Juli deutlich verkürzt worden. Für das zweite Gastspiel 2023 hat die Extreme E abermals leichte Anpassungen vorgenommen. Der Startbereich sowie der nördliche Teil der Strecke wurden verändert. Hier kam eine zusätzliche Schleife hinzu, die den Kurs von 2,9 auf 3,1 Kilometer verlängert. Pro Fahrer:in werden weiterhin zwei Runden vor oder nach dem Fahrerwechsel absolviert.
Allgemein ist der Kurs des Island X Prix ein recht schneller. Verschiedene Rennlinien - beispielsweise durch das ausgetrocknete Flussbett hindurch - werden von Büschen und Bäumen begrenzt und bieten Möglichkeiten zum Überholen, aber auch für Unfall-Risiken. Der Untergrund auf Sardinien ist vergleichsweise fest und besteht hauptsächlich aus staubiger Erde und Steinen.
Was ist das Legacy-Programm?
Anfang dieses Jahres starteten die Extreme E und MEDSEA eine Initiative zur Wiederbepflanzung einer Fläche mit nektarreichen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen, um einen Wald zur Unterstützung von Bienen und Bestäubern zu schaffen - der erste seiner Art auf Sardinien. Die Anpflanzung einer einheimischen, nektarreichen Flora soll dazu beitragen, die Zahl der Bienen in der Region zu erhöhen. Offenbar steht besagtes Programm erneut im Fokus.
In Bildern: Der Island X Prix 2022
Wie wird das Wetter?
Aktuell sind für den kommenden Samstag Temperaturen von bis zu 34 Grad Celsius vorhergesagt. Die Teams erwarten am Capo Teulada neun Sonnenstunden und wenige Wolken, . Die Regenwahrscheinlichkeit liegt allerdings bei nur 20 Prozent. Sonntag wird es noch heißer: Zwölf Sonnenstunden sorgen für maximal 35 Grad. Regen ist äußerst unwahrscheinlich. Die Extreme E darf sich also auf ihre nächste Hitzeschlacht vorbereiten.
Wer sind die Favorit:innen?
Vier der fünf bislang ausgetragenen Extreme-E-Rennen auf Sardinien konnte das deutsche Team Rosberg X Racing gewinnen. Und auch beim ersten Lauf des Island X Prix 2022 überquerte das Team die Ziellinie auf Platz 1, erhielt jedoch nachträglich eine Strafe für das Verursachen einer Kollision. Den Sieg erbte somit Chip Ganassi Racing.
In der Gesamtwertung der Extreme E hat allerdings Acciona Sainz XE die Nase vorn. Es folgen Rosberg und Veloce. Spannend wird auch zu sehen, was Sebastien Loeb für ABT Cupra erreichen kann. Mit anderen Worten: Klare Favorit:innen sind vor dem Island X Prix nur schwer auszumachen.
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