Extreme E

Zahlen, Daten, Fakten: Statistiken zum Island X Prix 2022 der Extreme E auf Sardinien

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Die Elektro-Offroadserie Extreme E hat in den vergangenen Tagen mit einem "Double-Header" auf Sardinien ihr zweites und drittes Rennen 2022 durchgeführt und damit ihre erste Saisonhälfte beendet. Nachdem Rosberg X Racing am Donnerstag den Sieg durch eine Zeitstrafe an Chip Ganassi Racing verloren hatte, gewannen Mikaela Ahlin-Kottulinsky und Johan Kristoffersson das Rennen am Sonntag souverän. Wir haben den Island X Prix 2022 genau unter die Lupe genommen und in einem ausführlichen Statistik-Artikel aufbereitet.

Wer war der schnellste Mann, wer die schnellste Frau am Capo Teulada? Unsere Analyse basiert auf den Daten, die die Extreme E nach dem Island X Prix zur Verfügung gestellt hat. Das sind zwar - bedingt durch die geringe Rundenanzahl - deutlich weniger als beispielsweise bei der Formel E. Dennoch konnten wir einige interessante Schlüsse daraus ziehen.

Da die Strecke bei beiden Rennen des "Double-Headers" identisch war, verzichten wir auf eine getrennte Auswertung der beiden Veranstaltungen. Sämtliche Punkte beziehen sich daher auf die kumulierten Daten beider Sardinien-Läufe.

Statistische Besonderheiten beim Island X Prix

  • Erstmals seit Bestehen der Extreme E wurde das Team X44 nicht Sieger im Qualifying. Beide Qualifikationen auf Sardinien gewann Rosberg X Racing.
  • Chip Ganassi Racing gewann am Donnerstag zum ersten Mal ein Rennen in der Rennserie. Es war gleichzeitig das erste Podium für das Team, denn zuvor waren Kyle LeDuc und Sara Price nie über Platz 4 hinausgekommen.
  • Auch Xite Energy erzielte am Donnerstag das erste Podium seiner Teamgeschichte. Es war auch das jeweils erste Podium für Tamara Molinaro und Timo Scheider.
  • Es war das erste Mal, dass Rosberg X Racing zwar auf dem Podium, jedoch nicht auf der obersten Stufe des Treppchens stand. Das Team von Nico Rosberg hatte zuvor immer entweder gewonnen oder das Podium verpasst. Gleiches gilt für Johan Kristoffersson, der bislang jedes Rennen für das Team bestritten hat.
  • Am Sonntag erzielte Rosberg X Racing bereits seinen fünften Sieg in der Extreme E und hat damit 62,5 Prozent aller Rennen gewonnen. Ohne die nachträgliche Zeitstrafe am Donnerstag wären es gar 75 Prozent.
  • Es war für RXR der dritte Podestplatz beim dritten Island X Prix. Sonst hat bislang kein Team mehr als ein Podium auf Sardinien erzielt.
  • Nur Acciona Sainz, McLaren und Veloce Racing sind bislang ohne Podium auf Sardinien.
  • Johan Kristoffersson erzielte am Sonntag seinen fünften Rennsieg in der Extreme E - Rekord. Es war gleichzeitig sein sechstes Podestresultat.
  • Mikaela Ahlin-Kottulinsky stand am Sonntag bereits zum siebten Mal in Folge auf dem Podium. Niemand in der Extreme E hat so viele Pokale gewonnen wie die Schwedin.
  • Rosberg X Racing erhielt in dieser Saison bisher in allen drei Rennen die Bonuspunkte für die "Continental Traction Challenge" - 2021 hatten sie diese nicht ein einziges Mal gewonnen.
  • Timo Scheider - seit Beginn an männlicher Ersatzfahrer der Extreme E - bestritt für Xite Energy seinen ersten Renneinsatz, der prompt mit Position 2 belohnt wurde.
  • Eine weitere kleine Anpassung des Rennformates gab es vor dem Island X Prix: Für die "Continental Traction Challenge" zählten nun die addierten Zeiten beider Pilot:innen, nicht mehr die Einzelzeiten der Fahrer:innen. Damit hat die Extreme E genau genommen nun bereits acht verschiedene Rennformate vorgestellt. Wir vermuten, dass es dies bei einer Rennserie, die nur acht Rennen ausgetragen hat, noch nie gegeben hat.

Sektor- & Rundenbestzeiten

Der "Continental Traction Challenge" genannte Streckenabschnitt, in dem sich das schnellste Team fünf zusätzliche Meisterschaftspunkte verdienen kann, wurde beim Island X Prix erneut als separater Sektor mit eigener Zeitnahme zusätzlich zu den drei üblichen Streckensektoren gemessen. Erstmals gewann nicht das Team mit der schnellsten Einzelzeit in diesem Sektor, sondern beste kumulierte Teamzeit. Auf Sardinien hat sich Rosberg X Racing in dieser Rubrik durchgesetzt.

Insgesamt gab es allerdings vier Streckenabschnitte. Die Sektoren-Bestzeiten teilten sich Nasser Al-Attiyah von ABT Cupra und Johan Kristoffersson von Rosberg X Racing. Beide waren in je zwei Sektoren die Schnellsten. Kristoffersson fuhr auch die schnellste Runde der beiden Events beim Island X Prix.

Rundenzeitvergleich innerhalb der Teams

Die Vergleiche der Rundenzeiten zwischen Fahrerinnen und Fahrern desselben Teams gestalten sich schwierig, da sich die Pilot:innen beim Island X Prix am Start immer abwechselten. Nach der ersten Runde mussten sie in die Switch-Zone steuern, wo ein Tempolimit von 30 km/h gilt, und das Cockpit für eine weitere Runde an den/die Teamkolleg:in übergeben. Daher haben wir die Sektorbestzeiten der Fahrer:innen addiert.

Die Zahlen ergeben, dass keine der Fahrerinnen auf Sardinien schneller war als ihr Teamkollege. Lediglich Mikaela Ahlin-Kottulinsky konnte einen männlichen Fahrer hinter sich lassen: Lance Woolridge war der langsamste der Piloten. Im Durchschnitt fuhren die Männer eine Bestzeit von 3:38.854 Minuten, die Frauen eine 3:51.235 Minuten.

Cockpit-Tausch in der Switch-Zone

Eine zusätzliche Herausforderung der Extreme E ist der Fahrer:innenwechsel. Aus Sicherheitsgründen darf der/die erste Pilot:in die Sicherheitsgurte erst dann lösen, wenn das Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist und sich in der Neutral-Stellung befindet. Dann müssen mindestens 45 Sekunden vergehen, bevor wieder in den Vorwärtsgang geschaltet werden darf. Am schnellsten gelang der Cockpit-Tausch beim Desert X Prix dem Team von Rosberg X Racing.

Geschlechter-Ranking

Wer waren jeweils die schnellsten Männer und die schnellsten Frauen beim Island X Prix? Anhand der besten Sektorzeiten der jeweiligen Fahrer:innen haben wir eine Gesamtrundenzeit ermittelt. Bei den Piloten war Nasser Al-Attiyah (ABT Cupra) nicht zu schlagen, während Mikaela Ahlin-Kottulinsky (RXR) die schnellste Dame auf Sardinien war.

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