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Die Technik der Extreme E

Nach dem Vorbild der Formel E stellt die Extreme E allen teilnehmenden Teams ein Einheitschassis inklusive einer Einheitsbatterie zur Verfügung, um die Kosten möglichst gering zu halten. Das Basisfahrzeug wird von Spark Racing Technology aufgebaut. Die französische Firma stellt demnach den Stahlrohrrahmen, die Aufhängung und Stoßdämpfer, die Bremse, die Lenkung und die Crashstruktur samt Überrollbügel zur Verfügung. Der Akkumulator kommt wie in der Formel E aus dem Hause Williams Advanced Engineering. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um die Formel-E-Batterie, sondern um eine Neuentwicklung für die Extreme E.

In den Geländefahrzeugen kommen jeweils zwei Elektromotoren zum Einsatz, die den Spezifikationen und Leistungswerten der zweiten Formel-E-Generation entsprechen. Die Maximalleistung des Fahrzeugs liegt bei 400 kW (544 PS) und beschleunigt das 1.650 Kilogramm schwere Fahrzeug in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Technische Daten, Maße & Gewicht des Extreme-E-Fahrzeugs "Odyssey 21"

Kategorie Wert
Maximale Leistung 400 kW (544 PS)
Höchstgeschwindigkeit 200 km/h
Beschleunigung (0-100 km/h) 4,5 s
Maximales Drehmoment 920 Nm
Elektromotoren 2
Batterie-Kapazität 55 kWh
Gewicht 1.650 kg
Länge 4.401 mm
Breite 2.300 mm
Höhe 1.864 mm
Vordere Spurweite 1.998 mm
Hintere Spurweite 1.998 mm
Radstand 3.001 mm
Bodenfreiheit 450 mm

Eigenentwicklung für Teams & Hersteller

Entgegen ursprünglicher Berichte, dass Teams und Hersteller eigene Komponenten wie den Antriebsstrang selbst frei entwickeln dürfen, entschied sich die Extreme E im Laufe des Jahres 2020, zunächst sämtliche Teile zu stellen und demnach mit identischen Einheitsfahrzeugen in die Debütsaison zu starten.

Einst sollten Hersteller den Elektromotor sowie den Inverter selbst entwickeln dürfen. Zudem sollte es von Anfang an die Optionen geben, entweder als Kundenteam Antriebe der Konkurrenz zu einem gedeckelten Fixpreis zu beziehen oder eine Art Standardpaket zu nutzen, das die Extreme E zur Verfügung gestellt hätte. Letztere Möglichkeit galt schließlich als Standard für alle Teilnehmerteams.

Damit sich die Hersteller und Teams optisch von der Konkurrenz abheben, haben sie die Möglichkeit, die Außenverkleidung ihres Autos selbst zu gestalten. In Saison 1 machte vor allem Chip Ganassi Racing von dieser Option Gebrauch und spendierte seinem Rennwagen eine Hummer-EV-Frontpartie.

Video: Spark dokumentiert den Aufbau des Extreme-E-Chassis

Wie werden die Batterien der Extreme-E-Autos aufgeladen?

Um eine umweltfreundliche Ladetechnologie zu entwickeln, die auch an den abgelegensten Orten der Erde zuverlässig funktioniert, hat die Extreme E das Unternehmen AFC Energy beauftragt. Im Februar 2021 stellte die Firma nach sechs Monaten Entwicklungszeit ein Brennstoffzellensystem zum Laden der Fahrzeugbatterien fertig. Mit dem auf die Bedürfnisse der Extreme E maßgeschneiderten Generator können sämtliche Autos auf Basis aufgeladen werden, ohne lokal Emissionen zu erzeugen.

Zum Betrieb der Ladestationen wird Wasserstoff verwendet, den die Extreme E gemeinsam mit der Fracht zum Rennort mitbringt. Als einziges Nebenprodukt der Energieerzeugung fällt chemisch reines Wasser an, das bei jedem der Rennen anderweitig genutzt werden soll. Wie der Wasserstoff erzeugt wird, ist nicht bekannt.

Das Brennstoffzellensystem wurde im Januar 2021 in der Montageanlage von AFC Energy in Surrey (England) einem intensiven einmonatigen Inbetriebnahmetest unterzogen, gemeinsam mit Tests der Batteriemanagementsysteme (BMS) und der Ladeinfrastruktur der Fahrzeuge.

Video: Extreme E setzt auf mobiles Brennstoffzellen-Ladesystem von AFC Energy

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