600 kW Leistung & permanenter Allradantrieb: FIA bestätigt Formel-E-Technikdaten für Gen4-Autos
Tobias Wirtz

Levi Erb / Spacesuit Media
Der Weltmotorsportrat der FIA hat auf seiner Sitzung in Macau am Dienstag die technischen Eckdaten der Gen4-Fahrzeuge der Formel E bestätigt. Ab der Saison 2026/27 werden die Elektrorennwagen einen deutlichen Schub in Leistung und Performance erhalten. Formel-E-CEO Jeff Dodds verriet zudem kürzlich einige interessante Details über die neuen Autos, die bislang nicht bekannt waren.
Durch die Beschlüsse in der Sitzung des Motorsportweltrates wurden Details, die bereits aus der Ausschreibung für die Lieferanten von Einheitsteilen bekannt waren, nun offiziell bestätigt. Während Spark auch in der vierten Generation das Chassis beisteuert, wurden mit Podium Advanced Technologies (Batterien) und Bridgestone (Reifen) zwei neue Partner ausgewählt, die bislang noch nicht in der Formel E aktiv waren.
Das Gen4-Fahrzeug soll erstmals zwei verschiedene Aerodynamik-Konfigurationen haben: Neben einem Paket mit niedrigem Abtrieb zum Energiesparen soll es auch eine Konfiguration geben, die viel Anpressdruck erzeugt. Wann genau welches Paket zum Einsatz kommen werden soll, ist bislang noch nicht bekannt. Das Setup mit höheren Kurvengeschwindigkeiten könnte möglicherweise in speziellen Situationen wie Qualifying oder Attack-Mode zum Einsatz kommen.
Permanenter Allradantrieb, Leistung fast verdoppelt
Was bereits feststeht: Der Allradantrieb wird in der vierten Fahrzeuggeneration nicht nur im Attack-Mode oder beim Rennstart zur Verfügung stehen, sondern immer. Gleichzeitig wird die maximale Leistung von 350 kW auf 600 kW erhöht. In Pferdestärken umgerechnet bedeutet das: Die Autos haben statt der aktuellen 476 PS dann stolze 816 PS. Die Energierückgewinnung (Rekuperation) steigt zudem von derzeit 600 kW auf 700 kW.
A whole new generation with performance at its core!⚡️
— Formula E (@FIAFormulaE) June 10, 2025
Permanent 4WD
Low and high downforce aero configurations
600kW Power Output
700kW Regen
The latest Formula E car, developed by FIA and its suppliers, will launch in 2026 for the start of Season 13.
Zusätzlich zu diesen Informationen hat Formel-E-CEO Jeff Dodds bei den Kolleg:innen vom Motorsport-Magazin weitere interessante Details über das neue Auto verraten: So wird dies - im Gegensatz zur aktuellen Version - wieder mit einem Heckflügel ausgestattet sein, den es zuletzt in der Gen1-Ära (2014 bis 2018) in der Elektroserie gegeben hat. Die Gen2- und Gen3-Boliden erzeugten im Gegensatz den Großteil ihres Abtriebs mit dem Diffusor an der Hinterachse.
Heckflügel & Slick-Reifen: "Wollen die Performance vollständig zeigen"
Auch die Allwetterreifen, auf die die Formel E seit ihrer ersten Saison aus Gründen der Nachhaltigkeit setzt, könnten ab dem Jahr 2028, der dritten Gen4-Saison, der Vergangenheit angehören. Wegen der Leistung der Fahrzeuge könnte die Rennserie dann auf profillose Trockenreifen wechseln.
"Gen4 wird ein massiver Fortschritt", beschreibt Dodds. "Irgendwann werden wir Slick-Reifen einführen. Wir haben so viele andere positive Veränderungen mit Blick auf die Nachhaltigkeit erreicht. Aber die Gen4-Autos werden einen Punkt erreichen, an dem wir die Performance der Fahrzeuge vollständig zeigen wollen. Das ist einer dieser Bereiche, in denen wir kleine Kompromisse eingehen können und uns stattdessen in anderen Bereichen verbessern."
Wie die Gen4-Boliden genau aussehen werden, ist bislang noch nicht bekannt. Es wird vermutet, dass die Öffentlichkeit im Rahmen des Saisonfinales in London Ende Juli erstmals einen Blick auf die neuen Rennwagen werfen kann.
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