Ab sofort in Lila & Grün! Porsche-Werksteam überrascht mit neuem Formel-E-Auto
Timo Pape
Porsche hat am Donnerstagmittag sein Formel-E-Auto für die nächsten beiden Saisons vorgestellt. Der neue Porsche 99X Electric erstrahlt in vollkommen neuen Farben: Statt dem Schwarz-Rot-Weiß-Look der vergangenen Jahre setzt der Hersteller aus Zuffenhausen ab sofort auf ein schillerndes Lila mit grünen Einflüssen. Weltmeister Pascal Wehrlein tritt in der Saison 2024/25 erstmals mit der Startnummer 1 auf seinem Auto an.
"Purpleskymetallic" und "Shadegreenmetallic" - so heißen die neuen Farben auf der Verkleidung des Porsche 99X Electric. Mit ihnen präsentierte Porsche zu Jahresbeginn seinen Taycan Turbo GT, das leistungsstärkste je gebaute Serienfahrzeug der Marke. Die Lila- und Grüntöne sollen den Techniktransfer vom Motorsport in die Serie repräsentieren und bei der Vermarktung des E-Sportwagens helfen.
"Wir bauen die Sportwagen der Zukunft, dementsprechend progressiv möchten wir auftreten. Die junge und innovative Formel E stellt eine hervorragende Bühne dar, um unsere elektrischen Seriensportler zu promoten", sagt Porsche-Motorsportchef Thomas Laudenbach. "Die bisherige Vorbereitung auf die neue Saison stimmt mich zuversichtlich, dass wir nicht nur gut aussehen, sondern auch an die Erfolge aus der Vorsaison anknüpfen können."
Der lilafarbene Porsche 99X Electric in der Galerie
Damit spielt er auf den WM-Titelgewinn von Pascal Wehrlein im Juli an. Der Deutsche geht als einer der Favoriten in die neue Saison und freut sich auf seinen neuen Dienstwagen: "Der neue Porsche 99X Electric ist ein supercooles Auto. Weil mir die Farben gefallen, habe ich auch meinen Helm so gestaltet. Außerdem bin ich natürlich stolz darauf, dass ab sofort die Nummer 1 auf der Nase prangt. Ich möchte meinen Titel verteidigen", so seine klare Zielsetzung.
"Optimierungspotenzial beim Antrieb ausgeschöpft"
In technischer Hinsicht hat sich ebenfalls einiges verändert bei der Gen3-Evo-Version des Porsche 99X Electric. Die wesentlichen technischen Neuheiten umfassen eine Aktivierung des Antriebs an den Vorderrädern und haftungsstärkere Hankook-Reifen.
Vom Hersteller entwickelte Komponenten durften für die zweijährige Gen3-Evo-Phase verändert werden. Die Porsche-Entwicklungsabteilung in Weissach nutzte die Gelegenheit, in den vergangenen beiden Saisons identifiziertes Optimierungspotenzial auszuschöpfen - vor allem im Bereich des Antriebs. Die Homologation der Herstellerkomponenten gilt erneut für zwei Saisons.
Von außen erkennbar ist das Evolutionsmodell vor allem am modifizierten Frontflügel. Die neue Form soll ihn stabiler machen, sodass er bei Berührungen besser standhält. Weitere Anpassungen der Verkleidung erfolgten hinter dem Überrollbügel und vor den Hinterrädern.
Neuerungen "können die Karten neu mischen"
"Die größte Entwicklungsaufgabe bestand und besteht in der Implementierung des temporären Allradantriebs", erklärt Teamchef Florian Modlinger. "Weil die Hardware bereits beim Gen3 vorhanden war, fließt besonders viel Arbeit in die Abstimmung der Software. Einerseits wollen wir mit dem Allrad die Beschleunigung und die Kurvengeschwindigkeiten maximieren. Andererseits gilt es, dabei nicht zu viel Energie zu verbrauchen und die Fahrzeugbalance im Sinne der Piloten zu gestalten."
Einer dieser Piloten, Antonio Felix da Costa, ist bereits gespannt zu sehen, wo Porsche im Vergleich mit der Konkurrenz steht. "Der Allradantrieb, die neuen Reifen und die umfassende Überarbeitung unserer eigenen Bauteile können die Karten neu mischen, auch wenn es sich um keine allzu großen Regeländerungen handelt. Ich bin optimistisch und freue mich, dass es Anfang Dezember in Sao Paulo wieder losgeht."
Saisonstart ist am 7. Dezember. Eine erste Standortbestimmung erwartet alle Formel-E-Teams bei den offiziellen Vorsaison-Testfahren in Valencia vom 4. bis 7. November. Auch wenn Porsche in der vergangenen Saison den Fahrertitel holte: Die Teamweltmeisterschaft ist ein Ziel, das die Schwaben bislang nicht erreicht haben. Sie ging in diesem Jahr an Konkurrent Jaguar.
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