Formel E

ABT-Pilot Lucas di Grassi: "Sind in der Verfolgerrolle"

Timo Pape

Timo Pape

Der nächste Podiumsplatz von Lucas di Grassi und eine starke Aufholjagd von Daniel Abt bis auf den siebten Platz: Dem Team ABT Schaeffler Audi Sport ist beim Formel-E-Rennen in Buenos Aires ein erfolgreicher Start in das Motorsportjahr 2017 gelungen. Damit bleiben der Südamerikaner und das deutsche Team erste Verfolger von Sebastien Buemi und e.dams. Trotzdem lautet die Erkenntnis nach dem Rennen auch: Renault bleibt vorerst außer Reichweite.

Di Grassi zählt nichtsdestotrotz zu den Gewinnern des dritten Saisonlaufs der Formel E in Argentinien. Der Brasilianer holte mittags seine erste Pole-Position in der Elektro-Rennserie und feierte wenige Stunden später mit Platz drei seinen insgesamt 15. Podiumsplatz im 24. Rennen – Rekord. Teamkollege Abt komplettierte den Erfolg der einzigen deutschen Mannschaft im Feld mit einem siebten Platz nach beeindruckender Aufholjagd.

Wie so oft in der Formel E erlebten die Zuschauer am 2,480 Kilometer langen Stadtkurs von Puerto Madero und weltweit vor dem Fernseher actionreiche 37 Runden mit zahlreichen Überholmanövern. Nachdem di Grassi den Start gewonnen hatte, wurde er in den folgenden Runden zunächst bis auf den fünften Platz zurückgereicht. Mit einem grenzwertigen Boxenstopp, bei dem di Grassi gerade noch rechtzeitig vor Nelson Piquet jr. rausgeschickt wurde und einer Strafe nur knapp entging, erkämpfte sich der Südamerikaner mit einem beherzten Überholmanöver gegen Nico Prost den Champagner auf dem Podium zurück.

"Das war ein sehr gutes Rennen, auch wenn es nach der Pole-Position nur der dritte Platz geworden ist", sagt di Grassi. "Wir müssen anerkennen, dass wir uns gegenüber den beiden Teams mit Renault-Antrieb noch in der Verfolgerrolle befinden. Das bedeutet nicht, dass wir aufgeben, sondern dass wir noch härter dafür arbeiten werden, die Tabellenführer endlich einmal wieder zu schlagen. Für heute sind wir zufrieden mit den Punkten für Platz drei und Pole-Position und fahren stolz zurück nach Hause."

Hatte sich di Grassi im 2. Freien Training noch einen Ausrutscher geleistet und seinen Mechanikern damit eine Extraschicht bei gut 30 Grad Außentemperatur beschert, so passierte Teamkollege Abt das gleiche Missgeschick im Qualifying. Auch der Deutsche touchierte mit seinem ABT Schaeffler FE02 die Mauer und kam damit nicht über Startplatz 16 hinaus. Im Rennen behielt Abt dann einen kühlen Kopf, hielt sich aus allen Rangeleien heraus und holte mit Platz sieben und damit neun aufgeholten Positionen wertvolle Punkte. "Ein verrücktes Rennen mit viel Action, einer Menge Spaß und am Ende mit einem guten siebten Platz – ein schöner Lohn für die harte Arbeit der Mechaniker nach dem Unfall im Zeittraining", sagt Abt.

Teamchef Hans-Jürgen Abt zieht nach dem Comeback der Formel E nach einer gut dreimonatigen Winterpause ein positives Fazit. "Gratulation an Lucas, Daniel und das ganze Team zu dieser geschlossen starken Mannschaftsleistung. Es ist nicht leicht, nach so einer langen Pause wieder auf den Punkt fit und top konzentriert zu sein – uns ist das heute gut gelungen. Das bedeutet allerdings keinesfalls, dass wir uns auf dem Pokal und den Punkten ausruhen. Wir werden ab Montagmorgen wieder alles dafür tun, um beim nächsten Auftritt der Formel E in Mexiko um den Sieg zu kämpfen."

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