Formel E

ABT Schaeffler FE02 besteht Crashtest

Timo Pape

Timo Pape

Kurz vor dem Long Beach ePrix am vergangenen Wochenende hat das deutsche Formel-E-Team Abt Schaeffler Audi Sport eine wichtige Hürde für die kommende Saison genommen. Das Elektroauto für das dritte Meisterschaftsjahr, der sogenannte ABT Schaeffler FE02, hat unter Aufsicht der FIA den obligatorischen Crashtest bestanden. Die nächsten Schritte für die Mannschaft aus Kempten: intensive Tests auf dem Prüfstand und die offizielle Homologation Ende Mai.

Wo die realitätsnahen Testfahrten mit dem neuen Auto stattfinden werden, stand bis vor kurzem noch nicht fest, sagte Daniel Abt im Interview mit 'e-Formel.de'. "Das kommt auf verschiedene Faktoren an: Wetter, Zeitpunkt, und was wir gerade für Anforderungen haben. Je nachdem muss man sich dann entscheiden." In der Vergangenheit testete das Team unter anderen auf dem Motorsportgelände von Audi in Neuburg.

"Wir sind natürlich schon mitten in der Entwicklung", sagt Abt. "Man muss ja jetzt schon den Rahmen stecken, was man sich genau vorstellt. Wir müssen bereits gewisse Teile produzieren und dann eben auch testen. Wir haben klare Vorstellungen, wo wir hinwollen, und sind auf einem guten Weg, glaube ich. Wir arbeiten hart daran, dass wir nächstes Jahr wieder gut dabei sind."

Ins Detail möchte Abt bei seinen Ausführungen verständlicherweise noch nicht gehen: "Über die Anzahl der Gänge oder ähnliches kann ich noch keine Auskunft geben, das ist streng geheim. Optimal wäre ein Motor mit extrem viel Drehmoment und so wenigen Gängen wie möglich. Dabei muss man aber schauen, was man für einen Motor technisch auf die Beine stellen kann und wie das ganze Drumherum funktioniert." Zunächst einmal müsse die Abt-Mannschaft genau ausloten, was für Anforderungen die Formel E im nächsten Jahr an die Teams stellt.

Motorkonzept von Renault als Vorbild?

Orientiert sich Abt bei der Entwicklung womöglich auch am aktuellen Topteam der Formel E? "Das Renault-Konzept funktioniert sehr gut", gibt Abt zu, ohne die Frage jedoch zu beantworten. Die Franzosen setzen bei ihrem aktuellen Antriebsstrang auf zwei Gänge und Leichtbau. So besteht beispielsweise das Gehäuse des Getriebes aus Karbon. Das zahlt sich aus. Doch ob auch Abt für die Saison 2016/17 mehr Geld in die Hand nehmen wird, bleibt abzuwarten.

"Man muss fairerweise sagen, dass Renault im Vergleich zu allen anderen Teams ein extrem hohes Budget zur Verfügung hat", sagt Abt. "Wir müssen uns natürlich auch nach unseren Partnern richten. Das heißt, wir müssen mit Schaeffler sprechen, was möglich und realistisch ist. Natürlich hätten wir gern 100 Millionen Euro zum Entwickeln, aber das ist eine Wunschvorstellung."

Auf die ganz große Finanzspritze von Partner Volkswagen hofft Abt übrigens nicht: "Natürlich investieren sie in gewisser Weise mit in das ganze Projekt, wir haben VW ja als Partner gewonnen. Aber was die Entwicklung angeht, ist es schon sehr Schaeffler-lastig." So stehe dem Abt-Team ein gewisses Jahresbudget aus Wolfsburg zur Verfügung. "Das investieren wir in die Entwicklung und ins operative Geschäft", sagt Abt.

Einen elektrischen Doppelmotor, wie ihn aktuell Virgin und NextEV einsetzen, zieht Abt für den ABT Schaeffler FE02 nicht ernsthaft in Betracht: "Das Konzept von Virgin hat eigentlich nur einmal gut funktioniert. Das war schon überraschend, denn die sind eigentlich auch übergewichtig - 30 Kilogramm mehr, glaube ich. Vielleicht haben sie einen Motor ausgebaut, oder der Bird hat weniger gegessen, der wiegt gefühlt ja ehr nur 40 Kilo (lacht)."

Daniel Abt im Video-Interview mit e-Formel.de

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