ABT-Teamchef Biermaier: ZF spielte "wichtige Rolle bei Entscheidung für Mahindra als Hersteller"
Timo Pape
Bei den Vorsaison-Testfahrten in Valencia konzentrierte sich Formel-E-Neuling ABT Cupra vor allem auf Eingewöhnung und Prozessoptimierung. Dabei präsentierte das Team erstmals öffentlich das ZF-Logo auf der neuen Generation seines Rennwagens. Der Technologiekonzern mit Sitz in Friedrichshafen ist dem ABT-Team als Technischer Partner gut bekannt und hat durchaus seine Relevanz beim Comeback gehabt.
"ABT und ZF arbeiten schon seit Langem in vielen Rennsportkategorien erfolgreich zusammen. Deshalb freuen wir uns, dass unsere beiden Marken nun auch in der Formel E ein Team bilden und wir auch darüber hinaus gemeinsame Ideen für die Zukunft haben", sagt Thomas Biermaier, CEO von ABT Sportsline und Teamchef ABT Cupra. "Die Erfahrung und Kompetenz von ZF in der Antriebsstrangentwicklung sowie die räumliche Nähe unserer beiden Unternehmen haben eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für Mahindra Racing als Hersteller gespielt."
ZF ist als Partner von Mahindra schon seit Jahren für die Entwicklung des Antriebsstrangs verantwortlich, den auch ABT als Kundenteam im Jahr 2023 einsetzt. "In der neuen Saison hebt die Formel E mit leistungsstärkeren Autos und vier neuen Rennstrecken richtig ab. Wir sind daher sehr stolz, dass unser elektrischer ZF-Antriebsstrang bei der Rückkehr von ABT in die Formel E zum Einsatz kommt", sagt Sascha Ricanek, Geschäftsführer ZF Race Engineering. "Auch wenn das Starterfeld in dieser Serie erfahrungsgemäß immer hart umkämpft ist, können wir in der kommenden Saison hoffentlich gemeinsam viel erreichen."
Eingewöhnung im Fokus der Testfahrten
Für Robin Frijns und Nico Müller war es in Valencia tatsächlich das erste Mal, dass sie in ihren eigenen Rennwagen saßen. Zuvor hatten sie nur ein paar Kilometer im Testwagen von Mahindra absolviert. "Neues Auto, neue Farben, neues Team und ein neuer Teamkollege - auch wenn ich schon lange in der Formel E bin, ist fast alles neu für mich", sagt Frijns. "Die Liste der Herausforderungen für unser Team ist lang, und das hat sich auch nach den Testtagen hier nicht geändert. Aber wir haben viel erreicht und lernen unser Auto immer besser kennen."
Während Frijns in den vergangenen Jahren auch in der Formel E gefahren ist, gibt sein Teamkollege sein Comeback: Nico Müller trat zuletzt in der siebten Saison in Monaco an. "Es fühlt sich richtig gut an, wieder im Fahrerlager der Formel E und im ABT-Team zu sein", sagt Müller, der einst für die Kemptener an Formel-E-Tests teilnahm. "Wir haben eine ordentliche Anzahl an Runden absolviert, haben uns als Team gut verstanden und sind mehr und mehr zusammengewachsen. Die Vorfreude steigt."
Für ABT Cupra sei es in Spanien nicht um schnelle Rundenzeiten gegangen, sondern in erster Linie darum, dass sich das neu formierte Team einlebt und die Abläufe und die Zusammenarbeit mit Mahindra mehr und mehr einübt. "Wir haben versucht, die Zeit bestmöglich zu nutzen, um unsere To-do-Liste abzuarbeiten", erklärt Biermaier. "Jetzt haben wir in den Wochen vor dem Saisonstart jede Menge Hausaufgaben, um alle Daten zu analysieren und so gut vorbereitet wie möglich nach Mexiko zu reisen."
Der gemeinsame Test aller Teams war auch die Generalprobe für den Saisonstart: Von Valencia aus wurden alle Rennwagen und das gesamte Equipment direkt auf die Reise nach Mexiko geschickt. "Es ist schön zu sehen, dass unser Formel-E-Comeback Stück für Stück Realität wird", sagt Hans-Jürgen Abt, CEO der ABT SE. "Das Team hat in Valencia auf und neben der Strecke eine Topleistung gezeigt. Mein Dank gilt dem gesamten Team für die harte Arbeit, die in den vergangenen Wochen und Monaten geleistet wurde."
Südpack als weiterer Sponsor an Bord
Ein weiteres Unternehmen, das ABT-Sportmarketingleiter Harry Unflath für das Formel-E-Projekt ins Boot geholt hat und das mit seinem Logo prominent auf dem Rennwagen vertreten ist, ist Südpack. Das Unternehmen stellt Hochleistungsfolien für die Verpackung von Lebensmitteln, medizinischen Gütern und Non-Food-Produkten sowie für technische Anwendungen her.
Südpack ist bereits seit zwei Jahren Partner des DTM-Teams von ABT. "Wir freuen uns, dass unsere Familie der Comeback-Partner weiter wächst", sagt Unflath. "Das Interesse ist groß, und ich bin zuversichtlich, dass wir zum Saisonstart noch das eine oder andere verkünden können."
Die neue Formel-E-Saison startet am Samstag, dem 14. Januar 2023, in Mexiko-Stadt.
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