Formel E

ABTs letztes Rennen vor Audi-Übernahme: "Alles dafür geben, ihn in Montreal zu schlagen"

Timo Pape

Timo Pape

Wie in den beiden ersten Saisons fällt auch dieses Mal erst am Finalwochenende (29. und 30. Juli) die Entscheidung, wer der neue Champion der Formel E wird. Als Favorit kommt Titelverteidiger Sebastien Buemi (Renault e.dams) nach Montreal. Mit zehn Punkten Rückstand ist Lucas di Grassi vom Team ABT Schaeffler Audi Sport erster Verfolger des Schweizers. Felix Rosenqvist und Sam Bird haben mit 53 und 57 Zählern Rückstand zumindest noch theoretische Chancen. Inklusive Pole-Position und schnellster Rennrunde werden in Kanada 58 Punkte vergeben.

"Wir kommen zum Finale und haben die Chance, den Titel zu holen - das ist eine Ausgangsposition, die sich das ganze Team hart erarbeitet hat", sagt di Grassi. "Seb und Renault sind eine Kombination, die in dieser Saison nur schwer zu schlagen ist. Trotzdem ist es uns schon gelungen, und wir werden alles dafür geben, ihn auch in Montreal zu schlagen. Wir wissen, dass in der Formel E alles möglich ist, und werden bis zuletzt kämpfen."

Die Formel E startet in Montreal nicht auf dem Kurs der Formel 1, sondern führt entlang des Sankt-Lorenz-Stroms und rund um den markanten, gut 100 Meter hohen Turm des Senders CBC/Radio-Canada. Die Strecke gehört mit 2,745 Kilometern zu den längeren im Kalender und verspricht mit einem Mix aus langen Geraden und engen Kombinationen viel Spannung. 35 (Samstag) und 37 Runden (Sonntag) sind zu absolvieren.

Daniel Abt hat mit der Saison 2016/17 noch eine Rechnung offen: Immer wieder stoppten den Deutschen technische Defekte - zuletzt in New York kostete ihn ein Fehler im Batterie-Management-System in der letzten Runde einen sicheren Podiumsplatz. "Ich halte mich mit Prognosen lieber zurück, denn die Formel E ist unberechenbar", sagt Abt. "Aber eines ist klar: Ich stand bisher in jeder Saison auf dem Podium und will mich nicht ohne Champagner in die Sommerpause verabschieden."

Die beiden Rennen in Montreal markieren das Ende eines alten und den Beginn eines neuen Kapitels in der Motorsportgeschichte von ABT Sportsline: Seit 2014 war die Mannschaft als Privatteam in der Formel E unterwegs und erzielte dabei in 31 bisher ausgetragenen Rennen 23 Podiumsplätze sowie den Vizetitel in der Fahrer- und Teamwertung. Zur nächsten Saison übernimmt Audi werkseitig den Startplatz des Teams, das dann unter dem Namen Audi Sport ABT Schaeffler ins Rennen gehen wird. ABT Sportsline wird auch künftig den Einsatz der Rennautos übernehmen.

"Bevor wir an die nächste Saison denken, haben wir noch große Ziele", sagt Teamchef Hans-Jürgen Abt. "Wir stehen in der Pflicht, Daniel und Lucas ein Auto hinzustellen, mit dem sie in Montreal Rennen gewinnen können. Dazu müssen wir uns perfekt vorbereiten und in Kanada hoch konzentriert arbeiten. Der Vorteil liegt bei den Tabellenführern - der Druck aber auch. Wir werden wach sein und wollen jede noch so kleine Chance nutzen, um die große Überraschung zu schaffen."

Die Rennen in Montreal werden Samstag und Sonntag um 22 Uhr deutscher Zeit gestartet. In Deutschland überträgt DMAX an beiden Tagen live und geht jeweils bereits um 21:45 Uhr auf Sendung. International wird die Formel E in der dritten Saison von rund 70 Sendern übertragen.

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