Formel E

Abwärtstrend stoppen - GEOX DRAGON

Tobias Wirtz

Tobias Wirtz

Der dritte Teil unserer großen Teamvorstellungsrunde auf 'e-Formel.de' dreht sich um den Rennstall mit Sitz in der Weltstadt Los Angeles: GEOX DRAGON. Ab der neuen Formel-E-Saison mit an Bord: der deutsche Nachwuchsstar Maximilian Günther.

Dragon startet bereits seit der ersten Saison in der Formel E. Konnte man das Debütjahr noch auf dem zweiten Platz der Teamwertung abschließen, ging es 2015/16 zunächst auf Platz 4 zurück. Danach erfolgte ein weiterer Absturz auf Platz 8 und schlussendlich gar auf Platz 9 im Jahr 2018. In der dritten Formel-E-Saison kooperierte die Truppe dabei mit dem Elektroauto-Start-up Faraday Future. Infolge der wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Faraday Future wurde diese Zusammenarbeit jedoch bereits nach einem Jahr wieder beendet. Teamchef ist nach wie vor Jay Penske.

Der in New York geborene US-Amerikaner ist der jüngste Sohn der Rennsportlegende Roger Penske. Bereits in seiner Schulzeit war er ein erfolgreicher Sportler: USA Today wählte ihn zum "Player of the Year" im Lacrosse, zudem hält er noch heute den High-School-Rekord für die meisten erzielten Punkte in einer Saison in dieser Sportart.

Penske gründete nach seinem Abschluss die Penske Media Corporation, ein Medienunternehmen, das sich zunächst auf den Online-Bereich konzentrierte und heute zahlreiche Marken dort besitzt. Er ist Vorsitzender und CEO des heute mehrere hundert Millionen US-Dollar schweren Unternehmens, das auch im Printsegment zahlreiche Marken übernommen hat, unter anderem das bekannte Rolling Stone Magazine. Penske wurde von Magazin Vanity Fair im Jahr 2010 als einer der zehn bestgekleideten Männer der Welt geführt. Seit 2007 besitzt er sein eigenes Rennteam, das bis 2013 mit wechselnden Anteilseignern und unterschiedlichen Teamnamen in der IndyCar-Serie antrat.

GEOX DRAGON setzt in der fünften Formel-E-Saison den selbstentwickelten Penske EV-3 ein. Bei den Testfahrten in Valencia war das Team noch mit einer provisorischen Testlackierung komplett in Schwarz unterwegs. Die im Vorfeld des Diriyya E-Prix präsentierte Lackierung kombiniert Weiß mit Schwarz, zusätzlich gibt es rote Akzente. Anders als in der Vorsaison sind beide Autos identisch lackiert.

Auf Fahrerseite setzen die US-Amerikaner den Formel-E-Debütanten Maximilian Günther und den dreifachen Tourenwagen-Weltmeister Jose Maria Lopez ein.

Maximilian Günther (#6, Deutschland)

Der 21-jährige Deutsche, der außerdem noch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, gilt seit Jahren als eines der größten deutschen Nachwuchstalente im Motorsport. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter die zum ADAC-Junior-Motorsportler des Jahres 2016. Darüber hinaus gewann er 2014 und 2016 die Deutsche Post Speed Academy.

Günther war bereits in der Vorsaison Test- und Ersatzfahrer bei Dragon Racing und hätte bereits beim Berlin E-Prix 2018 als Ersatz für Jerome d'Ambrosio sein Debüt in der Formel E geben können, letztlich behielt der Belgier jedoch seinen Platz. Günther bestritt parallel seine erste Saison in der Formel 2, wo er das sonntägliche Sprintrennen in Silverstone gewinnen konnte. Um sich auf den Start in Diriyya vorzubereiten, ließ Günther sogar das Formel-2-Saisonfinale in Abu Dhabi aus.

Zuvor war Günther nach Titelgewinnen in der südbayerischen ADAC-Kartmeisterschaft, der westdeutschen ADAC-Kartmeisterschaft und der ADAC-KF3-Kartmeisterschaft zweimal Vizemeister in der ADAC Formel Masters geworden. Anschließend trat er drei Jahre in der Formel-3-Europameisterschaft an, die er 2016 auf Platz 2 und 2017 auf Platz 3 beendete. Außerdem war er Test- und Ersatzfahrer für Mercedes in der DTM.

Jose Maria Lopez (#7, Argentinien)

Jose Maria Lopez wechselte nach einigen Jahren im Kart im Jahr 2001 in den Formelsport, wo er 2002 die Italienische Formel Renault gewann. In der folgenden Saison gewann er den Meistertitel im Formel Renault V6 Eurocup, übrigens für das französische DAMS-Team. Als Belohnung erhielt Lopez einen ersten Test für das Formel-1-Team von Renault in Barcelona. Im folgenden Jahr blieb Lopez bei DAMS und stieg in die Formel 3000 bzw. ab 2005 die GP2-Serie auf. Trotz mehreren Podiumsplatzierungen und weiteren Formel-1-Tests für Renault endete dann seine vielversprechende Karriere im Formelsport - vorerst.

Lopez wechselte zu den Tourenwagen, wo er mehrere nationale Titel einfuhr. 2010 sollte dann seine große Stunde schlagen: Er erhielt ein Stammcockpit beim "US F1 Team", das in die Formel-1-Weltmeisterschaft einsteigen wollte. Die Hoffnungen zerschlugen sich jedoch innerhalb kürzester Zeit wieder. Das Projekt scheiterte, und der Rennstall trat niemals zu einem Formel-1-Grand-Prix an.

Lopez konzentrierte sich wieder auf die Tourenwagen, wo er zum dritten Mal den Meistertitel der Argentinischen TC 2000 gewann. 2014 erhielt er ein Cockpit beim Citroen-Werksteam in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC), und gewann dreimal in Folge souverän den Meistertitel. Die Verbindung zu Citroen war ausschlaggebend für seinen Wechsel in die Formel E zu DS Virgin, als die Franzosen aus der WTCC ausstiegen.

Nach einer Saison in der Formel E erhielt er jedoch keinen neuen Vertrag und warf dem damaligen Teamchef Alex Tai in einem Interview Unehrlichkeit vor. Nachdem Neel Jani sich im Anschluss an das desaströse Auftaktwochenende der vergangenen Formel-E-Saison von Dragon getrennt hatte, kam Lopez als Ersatz in das Team und erzielte auf seiner Paradestrecke in Marrakesch mit Platz 6 die ersten Punkte für das Team. Dem Argentinier gelang es immer wieder, mit guten Leistungen auf sich aufmerksam zu machen, sodass Dragon ihn auch für die fünfte Saison als Fahrer unter Vertrag nahm.

Lopez' Erfolgsstatistik in der Formel E:

  • 20 Rennen
  • 79 Punkte
  • 0 Siege
  • 2 Podien
  • 0 Poles
  • 1 Schnellste Rennrunde
  • 2 FANBOOSTS

Schon morgen früh gibt es den vierten Teil der großen Teamvorstellungsreihe auf e-Formel.de, den du nicht verpassen darfst - wir beschäftigen uns dann mit dem NIO Formula E Team.

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