Agag bestätigt Interesse von US-Herstellern, Ford wägt Formel E gegen Rallyecross ab
Timo Pape
Die Formel E kann sich vor interessierten Herstellern kaum retten. Das betrifft vor allem die OEMs hierzulande. Ab Saison 6 (Ende 2019) treten mit Audi, BMW, Mercedes und Porsche gleich vier deutsche Giganten mit eigenen Werksteams an. Hinzu kommt der Rennstall Virgin Racing, der voraussichtlich deutsche Antriebe von Audi beziehen wird. Was der Formel E jedoch nach wie vor abgeht, ist ein Autobauer aus den Vereinigten Staaten. Das weiß auch Serienchef Alejandro Agag.
"Bisher fehlt uns noch ein großer Hersteller aus den USA, deshalb arbeiten wir daran, einen anzulocken", schreibt Agag in seiner Kolumne auf 'Motorsport.com'. "Wir haben trotzdem große Hoffnungen, dass eine amerikanische Marke ihren Weg in die Formel E findet. Einige Hersteller zeigen Interesse, und wir führen einen offenen Dialog." Um welche Marken es genau geht, verrät der Spanier nicht.
"Bisher hat sich aber noch keiner für den Schritt entschlossen", erklärt Agag. "Wir warten weiter." Allerdings glaube er nicht, "dass die amerikanische Kultur bereit für elektrischen Motorsport ist." Mit dieser Einschätzung könnte er daneben liegen, denn beim US-Hersteller Ford steht das Thema nach wie vor im Raum.
Laut 'e-racing365' plant der Konzern aus Detroit Investitionen in die Elektromobilität in Höhe von elf Milliarden US-Dollar bis 2022. Das dürfte auch etwaige Motorsport-Aktivitäten einschließen. Konkret geht es offenbar um ein Engagement in der Formel E und/oder in der FIA World Rallycross Championship - sofern diese Kategorie in absehbarer Zeit elektrisch führe. "Wir befinden uns in Gesprächen, um die Rahmenbedingungen zu schaffen", sagt Mark Rushbrook, Motorsportchef bei Ford Performance.
Ein Plan zum Formel-E-Einstieg von Ford - voraussichtlich durch eine Übernahme des aktuellen US-Rennstalls Dragon Racing - werde nach wie vor im Vorstand diskutiert, heißt es. Eine Entscheidung sei jedoch noch nicht gefallen. Einige hochrangige Unternehmensvertreter werden beim New York E-Prix Mitte Juli an der Strecke erwartet - möglicherweise als Gäste von Dragon. Sollte Ford ja zur Formel E sagen, wäre ein Serieneinstieg frühestens zur sechsten Saison (2019/20) realistisch.
Erste Entscheidungen zur künftigen Elektro-Strategie von Ford werden bereits in den kommenden Wochen erwartet. Wir halten dich auf dem Laufenden.
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