Formel E

Agag im Interview: "Mit Porsche geht für mich ein Traum in Erfüllung"

Timo Pape

Timo Pape

Ende dieses Jahres steigt Porsche mit einem eigenen Werksteam in die Formel E ein. In diesen Tagen erhalten die Schwaben ihr erstes Gen2-Chassis, mit dem sie ihre Testarbeit vertiefen werden. Erste Streckentests sind im März geplant, bevor es voraussichtlich im Dezember mit dem Start der Saison 2019/20 ernst wird. Alejandro Agag, Gründer der Formel E, kann den Porsche-Einstieg kaum erwarten, wie er im Interview erzählt.

Sie haben mit der Formel E eine neue Motorsportserie etabliert. Inzwischen boomt die Formel E. Wie haben Sie das erreicht?

Die Idee war stark, und das Timing richtig. Am Anfang haben viele erwartet, dass wir scheitern würden, und das wäre auch beinahe passiert. Aber im Laufe der Zeit sind immer mehr Unternehmen eingestiegen - Hersteller, Zulieferer, weitere Partner. Jetzt strahlt die Formel E und jeder will dabei sein.

Zum Beispiel Porsche. Was wird sich mit dem Eintritt der Sportwagenmarke und weiteren Automobilherstellern in den nächsten Saisons ändern?

Das Niveau wird steigen. Wir möchten den Herstellern eine Plattform bieten, ihre Elektrofahrzeuge zu vermarkten. Vor allem mit dem Einstieg von Porsche in der Saison 2019/20 geht für mich ein Traum in Erfüllung. Als diese Marke mit ihrer unvergleichlichen Rennsporthistorie ihr Engagement in der Formel E bekanntgab, war das ein umwälzender Augenblick für die gesamte Formel E.

Ende 2019 wird Porsche auch den Taycan präsentieren. Was erwarten Sie vom ersten rein elektrisch angetriebenen Sportwagen aus Zuffenhausen?

Ich besitze selbst bereits einige Elektrofahrzeuge, jetzt aber warte ich sehnsüchtig auf den Porsche Taycan. Als ich die Studie zum ersten Mal gesehen habe, habe ich sofort einen in Zuffenhausen vorbestellt.

Wie stellen Sie sich die Zukunft des Motorsports vor?

Er muss große Herausforderungen bewältigen, weil sich seine Zielgruppe grundlegend verändert hat. Ein Beispiel: Als Kind hatte ich ein Traumautoquartett, das ich mit meinen Freunden spielte, wir waren verrückt danach. Heute sind Kinder verrückt nach Smartphones, Tablets und Videospielen. Darauf muss der Motorsport reagieren. Gerade haben wir zum Beispiel die erste App vorgestellt, die es ermöglicht, während eines Formel-E-Rennens live gegen die Fahrer anzutreten, also virtuell selbst am Rennen teilzunehmen. In der Formel E denken wir jenseits bewährter Muster. Viele unserer Mitarbeiter sind jung und bringen wichtige Impulse ein.

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