Formel E

Agag: Japanische Hersteller "konservativ und vorsichtig"

Timo Pape

Timo Pape

In der ersten Saison hatte Japan einen erheblichen Anteil an der Formel E. Mit Amlin Aguri ging ein japanischer Rennstall an den Start, zudem traten zwei Piloten aus dem "Land der aufgehenden Sonne" an (Takuma Sato und Sakon Yamamoto). Die Formel E verzeichnet seitdem nirgendwo bessere TV-Quoten als in Japan. Außerdem kursieren seit einiger Zeit Gerüchte über mögliche Werkseinstiege von Nissan, Honda und Co. Vertreter der Marken waren bereits bei Rennen zu Gast, um sich ihr eigenes Bild von der Serie zu machen.

Trotzdem ist nach wie vor kein japanischer Hersteller in der Formel E aktiv. Zwar ist Formel-E-Boss Alejandro Agag bemüht, doch es sieht nicht so aus, als würde es schon zur nächsten Saison soweit sein: "Wir sprechen viel mit japanischen Herstellern, und sie sind natürlich jederzeit herzlich willkommen in der Formel E", sagt Agag gegenüber 'Nikkei.com'.

Trotzdem zögern Marken wie Nissan bis dato. "Ich denke, sie verfolgen unsere Entwicklung ganz genau. Gleichzeitig sind sie konservativ und vorsichtig. Sie wollen sichergehen, dass sich die Formel E tatsächlich für großartigen Wettbewerb eignet. Ich bin optimistisch, dass wir die Japaner in Zukunft an Bord haben werden", so Agag.

Bereits im Sommer schwarze Zahlen?

Davon abgesehen scheint es der Formel E wirtschaftlich gut zu gehen: "Wir haben einen sehr soliden Business-Plan", erklärt Agag. "Wir sind auf einem guten Weg, schon bald schwarze Zahlen zu schreiben und Gewinne zu erwirtschaften. Vielleicht sind wir Ende dieser Saison, also schon 2017, profitabel."

"Unser Geschäftsmodell unterteilt sich grundsätzlich in die Bereiche Sponsoreneinkünfte, Betreuung von Unternehmenskunden, Ticketverkäufe und TV-Rechte-Vermarktung. Besonders das Sponsoring läuft ziemlich gut, da sich Unternehmen weltweit der Nachhaltigkeit verschreiben", sagt Agag. "Unsere Einnahmen wachsen jährlich um circa 50 Prozent. Die Hälfte davon geht auf Sponsoren zurück, der Rest kommt aus Hospitality, Fernsehrechten und Team-Gebühren."

Neben der wirtschaftlichen Situation gibt Agag auch Einblicke in die TV-Quoten der Formel E. So hätten in der vergangenen Saison 20 Millionen Menschen pro Rennen eingeschaltet. "Sieben bis acht Millionen" seien live dabei gewesen - ein großer Teil davon vermutlich wieder aus Japan. Vielleicht sehen sie irgendwann ja doch noch einen großen Hersteller aus der eigenen Heimat.

Foto in Galerie: Sean Bull Design (Fantasie-Lackierung)

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