Formel E

Agag: Nissan "nicht als Renault-Ersatz, sondern als Ergänzung"

Timo Pape

Timo Pape

In den vergangenen Wochen brodelte die Gerüchteküche, Nissan könnte in die Formel E kommen und das e.dams-Team seines französischen Allianzpartners Renault übernehmen. Bislang gab es zwar reichlich Spekulationen, jedoch wenige konkrete Hinweise - weder in die eine noch in die andere Richtung. Nun äußert sich erstmals Formel-E-Boss Alejandro Agag zum Thema Nissan und verpasst den Übernahmespekulationen einen kleinen Dämpfer.

"Natürlich wäre zum Beispiel Nissan als einer der führenden Hersteller in Sachen E-Mobilität ein Gewinn für den Wettbewerb - aber nicht als Renault-Ersatz, sondern als Ergänzung", sagt der Spanier gegenüber unseren Freunden von 'HORIZONT'. Die Aussage Agags legt den Schluss nahe, Nissan spiele mit dem Gedanken, erst zur fünften Saison einzusteigen und dann einen der zwei zusätzlichen Teamslots zu übernehmen, die durch die Abschaffung des Autowechsels in der Saison 2018/19 entstehen werden (und von denen sich einen bereits Mercedes reserviert hat).

Ob dem tatsächlich so ist, können wir nicht beantworten. Nach unserem Wissen hat Nissan bisher auch noch keine Entscheidung zur Formel E getroffen, wenngleich die Japaner nach wie vor interessiert sind. Ob, wann und in welcher Form Nissan elektrischen Rennsport betreiben wird, bleibt abzuwarten.

Im Gespräch nennt Agag übrigens noch einen weiteren Automobilhersteller, der in den vergangenen drei Jahren immer wieder Gesprächsthema war: "Außerdem würde ich gerne Tesla in der Formel E sehen. Aber wir sind auch sehr glücklich mit den Herstellern, die derzeit in der Serie aktiv sind", so Agag. Bezüglich Tesla gibt es indes keinerlei neue Entwicklungen - eine öffentliche Aussage von Elon Musk lässt nach wie vor auf sich warten.

Die Formel E gedeiht

"Das Momentum spricht für die Formel E", sagt Agag mit Blick auf die Entwicklung seiner Rennserie seit dem ersten ePrix im September 2014. "Nicht nur die Autobranche, sondern die gesamte Industrie zeigt sich deutlich stärker interessiert an Nachhaltigkeit und Umweltschutz und sucht nach Projekten, die einen positiven Einfluss auf diese Themen unserer Zeit haben."

Genau diese Werte, nach denen die Wirtschaft strebt, repräsentiert Agags Elektromeisterschaft seit mittlerweile fast drei Jahren: "Die Formel E mit ihrem Ziel, Elektromobilität, saubere Energien und saubere Städte zu promoten, ist für viele Firmen sehr attraktiv", bestätigt der 46-Jährige. Hinzu kommen laut Agag der steigende Mediawert der Serie sowie die sehr guten Hospitality-Möglichkeiten zur Kunden- und Mitarbeiterbindung. "Verglichen mit dem ersten Jahr sind die Dimensionen heute schon ganz andere."

Bei 'CNN Supercharged' hebt Agag zudem die technische Weiterentwicklung hervor, die die Formel E in nur drei Jahren geleistet hat: "Ich denke, wir haben seit der ersten Saison große Fortschritte gemacht. Wir waren eine junge Rennserie, hinter der viele Fragezeichen standen. Jetzt sind wir in der dritten Saison und wachsen stetig. Neue Hersteller, neue Technologien und viel mehr Runden jedes Jahr mit denselben Autos und derselben Energiemenge in den Batterien. Der Fortschritt ist also groß."

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